[Sammelthread] Der Gehalts- und Arbeitsplatzthread

Nur kommst du aus einfachen Verhältnissen, wird es dir schon schwer gemacht.
Meine Frau hatte auch zu kämpfen, das sie einen guten Abschluss macht um ihren Traumberuf der Geburtshelferin lernen zu können. Sie wurde, weil sie als Kind eine Träumerin war, auf die Sonderschule gesteckt und hat hart arbeiten müssen, von dort auf die normale Hauptschule zu kommen.

Muss ich zustimmen... Meine Eltern haben leider nicht auf mich geachtet. Selbst beides Schulabgänger. Hilfe bei Hausaufgaben konnte ich also nie erwarten. Schon seit klasse 7-8 nicht mehr wo es anspruchsvoll wurde. Bin also ebenfalls von der Schule ohne Abschluss gegangen. Die Arbeitslage hingegen hat mir gezeigt dass es so nicht weiter gehen konnte. Hauptschulabschluss nach gemacht, dank eines bezaubernden Mädchen eine Ausbildung bekommen und auch mit Top Leistung nach verkürzter Ausbildungszeit beendet.

Sie kommt aus einem guten Elternhaus und die haben sich ersteinmal um mich gekümmert. Auch das mit dem Geld umgehen war ein großes Thema. Wenn man so etwas nicht von kleinauf beigebracht bekommt ist es doppelt so schwer.

Möchte nur hält sagen, dass man durch Unterstützung und eigene Vernunft einiges im leben ändern kann.

Heute habe ich nicht studiert oder so und verdiene ab nächsten Monat rund 2050€ netto. Jetzt noch 1850€.
 
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Sorry, das mit den "bildungsfernen Schichten" ist kein Systemfehler. Es gibt genug Möglichkeiten um auf- und (leider auch) abzusteigen.

Die Weichenstellung nach der vierten Klasse basiert auf Noten aber das hat mit "falschen" Empfehlungen erstmal nichts zu tun sondern mit Unwillen. Zumindest wurde mir das im persönlichen Umfeld sehr deutlich vorgeführt. Die Behauptung ist aber durchaus reizvoll, kann ich ebenso nachvollziehen. Ich habe die ersten Grundschuljahre in einem "Multi-Kulti-Viertel" herumgebracht, da war auch jeden Tag auf dem Pausenhof Zoff und der Anteil an Kindern mit Migrationshintergrund aller Arten bei so ~70%. Da gab es übrigens auch die anderswo oft so geforderten türkischen Klassen. Die Kinder die das "Glück" hatten in so einer zu landen haben etwa halb so schnell gelernt und konnten am ende der vierten kein Wort Deutsch, was das bringen soll ist mir ein Rätsel, da reicht's noch nicht mal zur Hauptschule. Wer sein Kind in so eine Klasse steckt, versaut ihm vorsätzlich seine Bildungschancen! Ich habe keine Erklärung dafür, dass ich am Ende des Schulwegs der Einzige des Jahrgangs mit Abitur war, es gab 3-4 Andere, die mindestens so gut wie ich waren.
In meiner umzugsbedingten neuen Schule war ich Klassenbester, was sich auch so angefühlt hat - trotzdem haben noch 4 andere das (tw. Fach-)Abitur geschafft. Ich habe in meiner Nachbarschaft erlebt, wie türkische Jungs nur aufs die Hauptschule durften, obwohl die Eltern massiv bearbeitet wurden ihnen Nachwuchs aufs Gymnasium zu schicken, für die Mädels gab es die Auswahl ohnehin nicht. Entschuldigung, das Elternhaus hat einen entscheidenden Einfluss, aber der ist vorwiegend kulturell. Wer nie gelernt hat, dass man es zu was bringen kann, der wird es nicht schaffen. Ein gewisser Faktor sind Entfernungen. Meine Ex war so ein Fall - wenn es eine entsprechende Schule im umkreis von 30km gegeben hätte - sie hätte dort drauf gehört. Wenn man auf dem Land wohnt kommt man schwerer raus als wenn man in der Stadt quasi alle möglichen Einrichtungen vor der Haustüre hat.
Ich habe einige Freunde, die von Haupt- auf Realschule und von dort aus aufs Gymnasium gekommen sind, oder über Berufs-/Fachoberschule ihr allgemeines Abitur gemacht haben und nun Studieren. Die Verfügbarkeit von Bildungseinrichtungen ist durchaus ein gewaltiger Faktor - in meiner Heimatstadt stehen einem als Junge genau zwei Realschulen zur "Auswahl" (die wird einem vom Wohnort dann schon abgenommen), für Mädels gibt es 3 Stück mehr.

Dieses Land hat oft genug die falschen Kriterien zur Einteilung, durch deren Veränderung - wenn man auf einen Musischen/Künstlerischen Zweig kommen will muss man sich 4 Jahre durchs Gymnasium kämpfen, in der Regel mit latein als erster Fremdsprache! Wer Medizin studieren will erreicht den notwendigen Schnitt in Bayern nicht bei der Wahl eines Naturwissenschaftlichen Schwerpunkts. Dieses Wissen muss erst im Studium mühevoll in kürzester Zeit aufgebaut werden - falls die entsprechenden Leute, die diese Dinge verstehen, überhaupt das Studium erreichen. Wir haben 60% Lehramtsstudenten die für diesen Beruf psychisch absolut ungeeignet sind. Was sagt das? Die Kriterien sind Mist!
 
Ich denke nicht das man sich mit 9-10 schon der Tragweite seiner Entscheidung bzw den Auswirkung seiner Leistung bewusst.
Andere Länder, die wohl in besseres Bildungsystem haben, trennen deutlich später.
Imho ist dieses Alter einfach zu früh.
 
Die wurden in den Krieg geschickt und die Jugendarbeitslosigkeit ward legendär niedrig. Ach, du meintest ein anderes Land? :fresse2:
 
Die wurden in den Krieg geschickt und die Jugendarbeitslosigkeit ward legendär niedrig. Ach, du meintest ein anderes Land? :fresse2:

Er meint die DDR, du Birne. :P

Das deutsche Bildungssystem (obwohl es da ja als solches gar nicht gibt, weil wir 16 verschiedene haben), sortiert (imo zu) früh aus und sortiert vor allem direkt in Schubladen. Wer einmal in Real- oder Hauptschule landet hat es deutlich schwerer da raus zu kommen und dann zu studieren. Sicherlich kann es nicht das Ziel sein, dass wie in Spanien der allergrößte der Teil der Abiturienten studiert, aber keiner damit nen Job kriegt, weil es entsprechende Stellen gar nicht gibt. Andererseits muss eine Durchlässigkeit jederzeit gewährleistet sein und die ist derzeit Beton ähnlicher als einem Sieb. Man kann es schaffen, aber die Hürden sind doch sehr hoch. Das heißt nicht, dass auf einmal Anforderungen für den Zugang zum Gymnasium gesenkt werden sollten, wie man das in Sachsen mal versucht hatte und kläglich gescheitert ist. Es geht schlicht um die Förderung der Kinder. Das gilt in beide Richtungen. Schwache bedürfen mehr Aufmerksamkeit, damit sie alles verstehen und Schritt halten, aber auch besonders starke Schüler müssen entsprechend ihrer Fähigkeiten gefördert werden, damit kein Potential verschenkt wird. Imo wäre der wichtigste Schritt die Bildung unter dem Dach des Bundes zu vereinen und den Ländern so die Bildungshoheit zu nehmen. Wird nur nie im Leben passieren ... Zurückblickend ist das DDR-System viel intelligenter gewesen. Es hat Klassenverbände bis zur 10. Klasse zusammengehalten. Wer danach eine Ausbildung beginnen wollte, hat das getan. Wer studieren wollte (und dank des politischen Systems, auch durfte) ging an die POS und machte dort sein Abitur. Danach gings auch die Universität. Ist imo 10mal besser als Klassen mindestens zwei Mal auseinanderzureißen - besonders wenn der erste Schnitt bereits nach der 4. Klasse erfolgt.
 
Über den Inhalt dessen Kommentars könnte manchmal jetzt streiten, ist aber egal. Mir geht es darum, dass im Artikel von oberen Schichten gesprochen wird, aber nicht darauf eingegangen wird was das sein soll... Sollten damit Familien mit über 10k Monats Einkommen gemeint sein halte ich das schlicht für Blödsinn

edit: dein pdf hab ich jetzt auf dem handy übersehen.
also könnte man davon ausgehen, dass im artikel Schichten mit einem Einkommen von etwa 2500 Brutto gemeint sind.
Gut, dann hast du recht, dass "ärmere" Schichten weniger studieren.
Von den finanziellen Möglichkeiten betrachtet, worum es vorher ging, da behauptet wurde "die armen können nicht studieren" ändert das aber nichts.
Besonders die "Armen" können sich das studieren leisten -> voller Bafögsatz + im Idealfall Kindergeld und Zuschüsse kommt man schonmal auf 800 Euro.

Das es nicht so ist hat dann andere Ursachen, aber sicher nicht die finanziellen.
 
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Ich denke nicht das man sich mit 9-10 schon der Tragweite seiner Entscheidung bzw den Auswirkung seiner Leistung bewusst.
Andere Länder, die wohl in besseres Bildungsystem haben, trennen deutlich später.
Imho ist dieses Alter einfach zu früh.

In diesem Alter ist man auch nicht geschäftsfähig...warum wohl? Ohne Einwilligung der Eltern geht da nix.


Er meint die DDR, du Birne. :P

Das deutsche Bildungssystem (obwohl es da ja als solches gar nicht gibt, weil wir 16 verschiedene haben), sortiert (imo zu) früh aus und sortiert vor allem direkt in Schubladen. Wer einmal in Real- oder Hauptschule landet hat es deutlich schwerer da raus zu kommen und dann zu studieren. Sicherlich kann es nicht das Ziel sein, dass wie in Spanien der allergrößte der Teil der Abiturienten studiert, aber keiner damit nen Job kriegt, weil es entsprechende Stellen gar nicht gibt. Andererseits muss eine Durchlässigkeit jederzeit gewährleistet sein und die ist derzeit Beton ähnlicher als einem Sieb. Man kann es schaffen, aber die Hürden sind doch sehr hoch. Das heißt nicht, dass auf einmal Anforderungen für den Zugang zum Gymnasium gesenkt werden sollten, wie man das in Sachsen mal versucht hatte und kläglich gescheitert ist. Es geht schlicht um die Förderung der Kinder. Das gilt in beide Richtungen. Schwache bedürfen mehr Aufmerksamkeit, damit sie alles verstehen und Schritt halten, aber auch besonders starke Schüler müssen entsprechend ihrer Fähigkeiten gefördert werden, damit kein Potential verschenkt wird. Imo wäre der wichtigste Schritt die Bildung unter dem Dach des Bundes zu vereinen und den Ländern so die Bildungshoheit zu nehmen. Wird nur nie im Leben passieren ... Zurückblickend ist das DDR-System viel intelligenter gewesen. Es hat Klassenverbände bis zur 10. Klasse zusammengehalten. Wer danach eine Ausbildung beginnen wollte, hat das getan. Wer studieren wollte (und dank des politischen Systems, auch durfte) ging an die POS und machte dort sein Abitur. Danach gings auch die Universität. Ist imo 10mal besser als Klassen mindestens zwei Mal auseinanderzureißen - besonders wenn der erste Schnitt bereits nach der 4. Klasse erfolgt.

Das ist genau der Kern. Das effektivste und beste wäre ein System wie früher in Bayern mit der Kollegstufe; Das definiert ein gewisses Maß an Grundkursen und Leistungskursen. Das ganze um ein, zwei "Förderstufen" ergänzt könnte die Bildung stark individualisieren. Das bedeutet aber im gleichen Maß einen immensen Aufwand an Organisation und auch an Infrastruktur. Immerhin muss jede Form von Bildung gleichzeitig über 8 Jahrgangsstufen (+2 Grundschule) angeboten werden!
 
Es soll auch Eltern geben die allein Erziehend sind und 2 Kinder erziehen müssen.

Da sie aber angeblich zuviel verdienen bekommen sie keine Lehrmittel Förderung, müssen Busfahrkarten selbst zahlen (pro Kind ü1000 €/Jahr) und auch kein Bafög.
Klar bekommen die Kindergeld und Unterhalt.
Aber das reicht eben nicht immer aus.
Und wenn die Mutter dann noch arbeiten muss is auch nicht viel mit bei Hausaufgaben helfen oder Nachhilfe.

Das System ist echt Mist.
Ich bin damals in 3 B Kurse gekommen 2 Stück Mathe und Englisch hatte ich 1 und Deutsch 2.
Da ich in 3 B Kursen war dürfte ich nichtmal nach der 6 Klasse eine Aufnahme Prüfung für die Real machen.
Obwohl ich eigentlich in einen A Kurs hätte versetzt werden müssen besser als 1 ging halt nicht.
Also erstmal 3 Jahre lang mit diversen (unter) Menschen (?) auf der Hauptschule die Null respekt haben dauernd geschwänzt und gesoffen haben keine Hausaufgaben etc.

Eine grauenhafte Lernatmosphäre für jeden der es zumindest versuchen möchte nicht mit Hartz4 zu enden.
Dazu war unsere Klassenlehrerin Anno 1933 und total diskriminierend ggü von Einzelkindern und hat einen auch total demotiviert mit Hauptschule würde man eh nie eine arbeit finden.

Erst als wir Internet hatten habe ich heraus gefunden das man nach der 9 durch Aufnahmeprüfung oder Empfehlungen auf das Gymnasium kann und da erstmal Real nach macht.
Also heimlich zun Rektor geschlichen und ne Empfehlung geholt.

Danach habe ich mein Abi gemacht und innerhalb von 6 Monaten mehr verdient als all jene die meinten ich würde das nicht packen in den letzten 3 Jahren.

Nagut 30% der Weiber aus meiner Klasse wurden auch geschwängert und haben noch nie in ihrem Leben gearbeitet. ..


Wenn man hier was erreichen will wenn die Eltern nicht viel Geld haben braucht man einen eisernen Willen, gute Freunde und jemanden mit dem nötigen Kleingeld.


Aber es gibt auch gute Sachen :) jemand der mehr Geld hatte als ich hat als ich mitte der 10Klasse war geklagt und ich habe das Geld für 6 Monate Busfahrkarten erstattet bekommen.
Meine ehemalige Klassenlehrerin ist keine Lehrerin mehr sie wurde dauerhaft vom Dienst suspendiert ein Jahr nachdem ich meinen Abschluss gemacht habe :)

Es geht schon alles irgendwie nur hat mans manchmal etwas schwerer.

Gesendet von meinem GT-I9305 mit der Hardwareluxx App
 
Mann hätte sein Fachwissen prüfen können, was man ihm nie ermöglicht hat ;)
In meiner Berufsschulklasse, hatten wir damals einen 28jährigen Weißrussen, der hier eine Ausbildung zum LKW Schlosser gemacht hat, weil seine Russische Ausbildung nicht anerkannt wurde. Fachlich, hat er selbst den Lehrern und den Prüfern was vorgemacht. Soviel zur bessern Qualität;)

Noch mal dazu..96 kamen wir als spätaussiedler
aus russland hier hin. Mein vater dipl. Ing maschinenbau, war hier dann nix und meine Mutter studierte kultur arbeiterin eben so. Die vorhandene bildung wurde nicht anerkannt, wir haben dann einige jahre sogesehen in der sozialen unterschicht gewohnt und gelebt....mein vater hat ne werkzeugmech. Ausbildung gemacht und war nur am we zuhause, 3n halb jahre lang....meine mutter hat dann irgendwann ne ausbildung zur heilerziehungspflegerin gemacht...

Nun ja, jetzt ist nach etlichen jobbedingten umzügen ist mein vater an erkannter ingenieur und konstruiert werkzeuge für die auto industrie und meine mutter eine integrations helferin in ner kita...unser haus ist abbezahlt, unsere beiden autos ebenso (neu, bar)

Ist nicht einfach gewesen, aber wenn man dran bleibt geht das. Wobei da möglicherweise auch nicht jeder für geschaffen ist...für normalos ist das glaube kaum vorstellbar, so mit 0 sprache, 0 geld, komplett andere kultur usw. Und dann noch ständiges jobwechseln und umziehen, weil man nur ausgebeutet wird
 
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Dir ist aber schon aufgefallen das die Arbeit von 2006 ist und Erkenntnisse aus dem Jahre 2001 verwendet, oder? Also nicht sehr repräsentativ für die aktuelle Situation. Es wird sich zwar nicht schlagartig viel geändert haben, aber 12 Jahre sind dann doch etwas viel.

Ich habe seit meiner Krankheit letztes Jahr viel Einkommen verloren und werde auf Arbeit auch nur so halbherzig eingesetzt was nun auch auf dem Konto zu spüren ist. Das merkt man dann doch schon. Besonders jetzt wo meine Herzallerliebste schwanger ist, wir renovieren mussten, neue Möbel angeschafft haben und nun ein neues (gebrauchtes) Auto kaufen wollen. Wer sich einmal gesundheitlich was zuzieht und das sein lebenlang behält hat auf jeden Fall die Arschkarte! Es werden sich in meinem Leben Dinge ändern, aber das dauert halt immer seine Zeit.

Mit zarten 18 Jahren hab ich damals endlich kapiert worum es geht und machte mein Fach-Abi. Mit 22 war ich dann beim Bund, mit 23 studierte ich Wirtchaftsinformatik, fand es ätzend und tödlich woraufhin ich das Studium nach nicht mal ein Semester geschmissen habe. Durch Zufall (zur richtigen Zeit am richtigen Ort) bekam ich einen gut bezahlten Job in der Metallindustrie wo ich immer noch verharre. Ich habe eigentlich auch alles was ich so brauche. Zwei Autos, großen TV, zwei PCs und und und.... aber glücklich macht mich der scheiß nicht. Im Gegenteil. Wer viel hat hat viel zu verlieren.
Erst als meine Frau am 01.01.2013 mir sagte sie sei schwanger hab ich wieder Kraft gewonnen und sammle Ideen was ich mit unserer Zukunft anstellen werde.

Mein Traum ist es eines Tages in Schweden einzuwandern und dort einen netten Job auszuüben. Aber nix mit PC-Mist oder so. Da hab ich echt kein Nerv mehr drauf. Eher mit Energie(-rückgewinnung) oder so. Als ungelernter / unstudierter zwar etwas unrealistisch, dennoch gebe ich nicht auf ;)

So far...
 
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Noch mal dazu..96 kamen wir als spätaussiedler
aus russland hier hin. Mein vater dipl. Ing maschinenbau, war hier dann nix und meine Mutter studierte kultur arbeiterin eben so. Die vorhandene bildung wurde nicht anerkannt, wir haben dann einige jahre sogesehen in der sozialen unterschicht gewohnt und gelebt....mein vater hat ne werkzeugmech. Ausbildung gemacht und war nur am we zuhause, 3n halb jahre lang....meine mutter hat dann irgendwann ne ausbildung zur heilerziehungspflegerin gemacht...

Nun ja, jetzt ist nach etlichen jobbedingten umzügen ist mein vater an erkannter ingenieur und konstruiert werkzeuge für die auto industrie und meine mutter eine integrations helferin in ner kita...unser haus ist abbezahlt, unsere beiden autos ebenso (neu, bar)

Ist nicht einfach gewesen, aber wenn man dran bleibt geht das. Wobei da möglicherweise auch nicht jeder für geschaffen ist...für normalos ist das glaube kaum vorstellbar, so mit 0 sprache, 0 geld, komplett andere kultur usw. Und dann noch ständiges jobwechseln und umziehen, weil man nur ausgebeutet wird
Genau das ist es, was doch irritiert.
Angeblich haben wir einen Fachkräftemangel (ich hasse dieses Wort, zahlungsunwillige Arbeitgeber passt eher) und die Fachkräfte die wie haben, finden nichts und die zugewanderten Fachkräfte bekommen ihre Ausbildungen nicht anerkannt. Wieso muss hier in Deutschland alles so unnötig verkompliziert machen. Kommt ein Wissenschaftler z.B. aus der Ukraine nach Deutschland, sollte man seinen Wissensstand prüfen und dann die Ausbildung anerkennen. Aber wichtiger ist es doch erstmal, das die Fachkräfte die wir haben, Arbeit finden und auch anständig bezahlt werden bevor wir uns noch mehr Lohnsklaven importieren, wie der DIHK Chef Eric Schweizer (miteigentümer der ALBA Group) fordert.
Der Mann behauptet tatsächlich, das wir jeden monat 10000 Zuwanderer bräuchten um den Fachkräftemangel zu bewältigen. Er meint damit sicher eigentlich, wir brauchen monatlich 10000 Zuwanderer, um die Löhne weiter drücken zu können. Ich weiß, was die ALBA Group ihren Mitarbeitern der ALBA Abfallservice GmbH zahlt und das ist schon eine Frechheit, für die harte Arbeit.
 
Ja finde ich auch unfair die Mutter eines Freundes war in Russland Lehrerin und ist wegen den schlechten Gehalt und aus Angst irgendwann in Sibirien zu verschwinden nach Deutschland gekommen.
Ihr Amt wurde natürlich nicht anerkannt ist bei einem Lehrer Beruf ja noch ok, allerdings muss sie jetzt auch sehr hart für wenig Geld arbeiten.


Meine Stiefmutter hatte ein Englisch Studium im Iran absolviert was als Frau schon schwer genug war.
Da ihre ganze Familie sich aus Angst vor Achma Dinjad auf der Welt verstreut hatte ist sie nach Deutschland gegangen.
Auch ihr Studium wurde nicht anerkannt.
Führerschein auch nicht sie hatte 6 Monate Zeit irgend so ne Prüfung zu machen für die sie kein Geld hatte also auch Führerschein verfallen.
So musste sie 2 Jahre bei MC Donald in einer statt mit K die auf lenz endet an einem Bahnhofarbeiten.
Natürlich gabs den Ausländer Lohn 400€ trotzdem arbeiten wie VZ ohne Pause.
Kein Gratis Menü sogar die Sachen die nach einer gewissen Zeit in den Müll müssen mussten die Mitarbeiter dieser Filliale voll bezahlen, fast nur Ausländer.

Die einzigen Ausländer die es hier noch gut haben sind die die eine Dönerbude haben oder etwas Geld mitbringen die anderen haben einfach noch nicht mitbekommen das es Vallhalla Deutschland nicht mehr gibt.

Einstellen wollen sie hier in der Gegend auch keinen mehr lieber einen Zeitarbeiter nehmen für 8,19€ die Stunde.
Letztens war ich in einem solchen Unternehmen um da Leute abzuwerben sogar Ausgebildete Meister waren da und müssen für so einen Sklavenladen schufften.

Wir wollen die Export Nation Nr.1 bleiben und die besten Produkte haben nur billig und von (günstigeren) Ausländern gebaut sollen sie sein..... (ist jetzt nicht böse gemeint)


Schon ärgerlich das ich fast 50% meines Hart verdienten Geldes mittlerweile abgeben muss und da das nicht genug ist wird es 2 mal Versteuert:

1.Wenn ich es verdiene als Umsatz
2.Wenn ich es dann vom Geschäftskonto auszahlen lasse

Ich liebe den Papierkrieg mit dem Steuerberater :shot: zumal wenn der Mist baut muss mein Vater oder Ich in den Knast bzw. Strafe zahlen manche Länder haben da besser Regelungen.


Man müsste das Gesundheits,Steuersystem und seine Lohnpolitik überdenken.
Zumal ich es als Unternehmer mir 2 mal überlege ob ich wem ein hohes Gehalt gebe er hat selten sehr viel mehr davon man hat nur höhere Abgaben für KK,RV etc.



Am besten wäre ich Zuhälter wie der Typ 2 Häuser runter der und seine 2 Frauen sind Arbeitslos bekommen Hart4 oder Sozialhilfe und haben einen Puff :shot:
 
Bitte nicht WirtING mit BWL vergleichen :-( Wir fühlen uns angegriffen!

Gerade an stark technisch orientierten Hochschulen mit anspruchsvollen Modulen beinhaltet wING einen Großteil anderer Ingenieursstudiengänge auf dem gleichen Niveau (gleiche Vorlesungen und Klausuren). Auch an BWL-lastigen Unis wie z.B Karlsruhe werden z.B die Mathe Klausuren auf gleichem Niveau mit den Diplom Mathematikern geschrieben.

Dass BWL an sich n ziemliches Laberfach ist, weiß denke ich jeder. Niemand will dem BWLer seine Relevanz aberkennen - klar braucht man viele davon. Aber die Fächer sind - zumindest verglichen mit ING und MINT - echt easy und ziemlich geschenkt.
 
Das hält ein bekannter Professor von BWL:


:d

---------- Post added at 10:49 ---------- Previous post was at 10:45 ----------

Angeblich haben wir einen Fachkräftemangel (ich hasse dieses Wort, zahlungsunwillige Arbeitgeber passt eher)

Full Ack... leider fallen immer noch viel zu viele auf dieses Märchen vom Fachkräftemangel rein und studieren ohne Herz MINT, nur um dann später im Studium abzukacken.
 
Die natürlich einen Riesenspaß an ihrem Job haben und an ihrem Studium hatten. Die es natürlich vollkommen aus reinem Interesse studiert haben :p
 
Es gab mal ein Land auf deutschem Boden, da wurde garnicht getrennt und das Bildungssystem war dem heutigen deutlich überlegen. Wozu also das Affentheater?

Das war aber kein Bildungs-, sondern ein Erziehungssystem, Primat der Politik auf Kosten der Bildung. Ergo: Schöne Theorie total verhunzt. Das konnte das Land auf deutschem Boden dafür dann ziemlich gut.
 
Hi um mal auf Bafög und etc. einzugehen. Also ich habe beim Finanzamt meine erste Ausbildung gemacht, gut ich war net gerade fleißig und mitte der Ausbildung meinte der Ausbildungsleiter ich soll doch abbrechen lieber, ich würde die Ausbildung nicht schaffen. Ich hab Sie geschafft leider nicht so gut aber ich habe Sie geschafft. Danach wurde ich nur 3 Monate im öffentlichen Dienst übernommen, für das andere waren die Noten zu schlecht. Danach war ich 3 Monate arbeitslos ohne Bezüge, weil Vater Staat ja keine Arbeitslosenversicherung gezahlt hat. Die Rentenversicherung wurde freundlicherweise nachbezahlt, was mir zu dem zeitpunkt einen Scheiß gebracht hat. Ich habe dann eine Stelle beim Steuerberater bekommen für 1600 brutto. Dort arbeitete ich 3 Jahre lang, davon 9 monate Grundwehrdienst. Ich fragte beim damaligen Chef nach und bat um eine Verlängerung. Aussage war ich brauch dich, geld spielt keine Rolle. So gutgläubig wie man ist, bin ich zurückgekommen. Meine Arbeitstelle wurde schon von einer angelernten "Fachkraft" (Arbeitsamtmaßnahmen) übernommen, hat nicht mal die Hälfte der Arbeit geschafft und gemacht die ich damals gemacht hatte. Sie war beim Chef besser angesehen, wahrscheinlich weniger gekostet, weil Zuschuss vom Amt oder so.
Sei es drum ich zum Chef wg. Geld nachgefragt: Jetzt kommts, wir haben ja ne Wirtschaftskrise es geht nicht mehr..... Kündigen werde ich Sie nicht, aber Sie können gerne gehen....
Gut nächster Schritt überlegt Berufsfeld komm ich erst nach 8 Jahren mit dem Fachwirt weiter und Verdienstmöglichkeiten sind beschissen. Also hab ich mich entschieden eine 2. Ausbildung zu machen, weil ich ja in der ersten (Land/Finanzamt) nicht weiter arbeiten konnte. Und die Gegenseite(Steuerberater) auch net wirklich das wahre für das Geld war.

SO Jetzt zum Thema Unterstützung: Bafög - Fehlanzeige, Berufsausbildungsbeihilfe (soll nur in der ersten Ausbildung gehen, obwohl es einen Paragraph gibt der das aushebelt, aber wie mir gesagt wurde tritt der nie in Kraft.)
Wie ich unterstützt worden bin: Durch das Kindergeld von meinem Vater, das ich wieder beantragen konnte, mehr konnte er net zusteuern. Und durch meine damalige Freundin.....
Jetzt habe ich diese schwere Zeit rum und arbeite erfolgreich in meinem neuen Beruf. Aber bis ich da hin gekommen bin. Keinerlei Unterstützung vom Vater Staat und dann kommt jemand und kriegt Bafög das er irgendwann mal vielleicht ein "Idiot" ist, der mir was zu sagen hat und noch nie was praktisches gemacht hat. Sry aber ich bin bei dem Thema durch meine Vorgeschichte sehr voreingenommen. Und diese Studierte (am besten 30) kriegen irgendwann die Krise, weil Sie feststellen das man 40 Jahre in eine Rentenversicherung eingezahlt haben muss, um was zu bekommen. Und regen sich auf, das sie nicht die vollen Beträge bekommen, obwohl Sie nicht wirklich was zu Wirtschaft beigetragen haben.

Mein Fazit: Das ganze Sozialsystem ist hier für den Arsch und ich komme aus einer guten Familie (außer das mein Vater mit 53 Jahren jetzt arbeitslos ist, nirgends sein Techniker annerkannt oder gerecht entlohnt wird. Nicht mal ein Baumarkt für 1800 Brutto will ihn. Wahrscheinlich geht das Haus drauf, wofür er ewig bezahlt hat, tolles System echt. Ich hoffe er findet schnell wieder Arbeit, sonst ist Hartz IV angesagt) Großes Kino armes Deutschland :wall:
 
Sry, aber du hattest genau die gleiche Chance auf Förderung wie jeder andere auch und wessen Schuld ist es bitte das du die Lehre so schlecht beendet hast ? Zumal es haufenweise Möglichkeiten gibt auch in der 2. Ausbildung noch Geld vom Staat zu bekommen, da muss man nur ein wenig aktiv werden und evtl auch mal druck machen, das die vom Amt sagen man bekommt nichts ist ja klar, die sind ja auch angehalten zu sparen wo es geht.
Full Ack... leider fallen immer noch viel zu viele auf dieses Märchen vom Fachkräftemangel rein und studieren ohne Herz MINT, nur um dann später im Studium abzukacken.
Klar haben wir einen Fachskalvenmangel, deshalb wird ja so ein enormer Druck aufgebaut um mehr Leute in die Unis zu bringen, je mehr Fachsklaven sich dann am ende auf eine Stelle bewerben je weniger muss man dem einen den man dann einstellt bezahlen.
 
Also ich hatte auch Probleme eine Ausbildungsstelle zu finden.
Wir haben hier zwar so ein Teil vom Staat wo man Ausbildungen machen kann.

Allerdings da ich ja einen bzw. Alle Schulabschlüsse habe und ich kein Verbecher bin dürfte ich da nicht hin.
6 Monate Wehrdienst dutzende euronen Steuern gezahlt mein Vater noch mehr.

Naja da habe ich mir gedacht f*ck dich Dland wenn du den Kammermenschen lieber hilfst als deinen guten Bürgern zahle ich meine Steuern halt in Luxemburg :d
Ich habe mehr Geld muss mit meinem Abi keinem Hauptschüler mehr ne Stelle klauen und alle sind Glücklich außer der Schäuble der will ne Steuer CD mit meinem Namen :shot:

Gesendet von meinem GT-I9305 mit der Hardwareluxx App
 
Dein Problem ist wohl, dass Deutschland lieber "guten Bürgern" hilft und nicht dir ;)
 
Das war aber kein Bildungs-, sondern ein Erziehungssystem, Primat der Politik auf Kosten der Bildung. Ergo: Schöne Theorie total verhunzt. Das konnte das Land auf deutschem Boden dafür dann ziemlich gut.

Hmm...
Dann möchte ich mal wissen, was das heute für ein System sein soll?
Ich habe in den ersten Jahren dort mehr gelernt, als man heute in den selben Jahrgangsstufen lernt. Woran mag das wohl liegen?
Klar hat man dort auch politische Bildung (oder Erziehung) betrieben, aber glaubst du allen ernstes, dass das im heutigen Schulsystem anders ist?

Das schöne an Politik ist, dass es wie Philophosie ist, man kann groß rumlamentieren und trotzdem liegt die Wahrheit ganz woanders. Von daher betreibt man auch heute in den Schulen ein politisches Heranziehen.

Um nochmal auf die Bildung zurückzukommen. Ich weiß nicht, ob du den Vergleich hast, aber vergleiche mal die Schüler und deren Verhalten mit "damals" und heute, die Unterschiede sind mehr als enorm. Und das liegt nicht an den Schülern, sondern an einem Bildungssystem was ehr dem eines 3. Weltlandes gleicht.
(und ja, ich erlaube mir dieses Urteil, weil ich den Vergleich zwischen damals und heute ziehen kann)
 
Zuletzt bearbeitet:
Hmm...
Dann möchte ich mal wissen, was das heute für ein System sein soll?

Primär geht es heute um Bildung, also die Vermittlung von Wissen/Kompetenzen, wobei das "gesellschaftlich handlungsfähige Individuum" im Mittelpunkt steht, in Verlängerung der selbstständig und kritisch denkende Mensch. In der DDR ging es um die Erziehung zum sozialistischen Einheitsmenschen, der Normierung und Uniformierung sowohl im Unterricht als auch außerhalb des Unterrichts mit Verlängerung in das Elternhaus. Soweit ich informiert bin, war im Prinzip jedes(!) Fach in der DDR organisiert wie heute nur noch der Religionsunterricht: Es gibt keine Diskussionen und wenn doch steht das Ergebnis von vorneherein fest, d.h. man soll zu einer vorgefertigten Normmeinung gelangen, d.h. selbst eigentlich objektive Fächer wie Mathematik mussten die Erziehung in den Vordergrund stellen. Ziemlich anderes System heute.

Ich habe in den ersten Jahren dort mehr gelernt, als man heute in den selben Jahrgangsstufen lernt. Woran mag das wohl liegen?
Klar hat man dort auch politische Bildung (oder Erziehung) betrieben, aber glaubst du allen ernstes, dass das im heutigen Schulsystem anders ist?
Das schöne an Politik ist, dass es wie Philophosie ist, man kann groß rumlamentieren und trotzdem liegt die Wahrheit ganz woanders. Von daher betreibt man auch heute in den Schulen ein politisches Heranziehen.

Woran das liegen mag? An den veränderten Anforderungen an das Invidividuum durch geänderte (auch gesellschaftliche) Anforderungen des Informationszeitalters und die Abkehr vom trägen Wissen (dessen Anhäufung in der DDR auch kritisch gesehen wurde, aber mit dem politischen Auftrag der Erziehung kollidierte) hin zur Kompetenzorientierung. Im Unterschied zum heutigen Schulsystem wude eben nicht "auch" politische Bildung, sondern politische Erziehung (der Unterschied ist erheblich) betrieben, wobei hierin eben die tragende Aufgabe des Systems gesehen wurde: "Die Lehrer, an einem wichtigen Abschnitt der ideologischen Front tätig, sind in ihrem gesamten Wirken Propagandisten des Marxismus-Leninismus" (Rudi Oelschlägel, Stellv. Leiter der Abteilung Volksbildung, 1988). Es ging nicht um kritisch denkende Menschen, die zu hinterfragender Reflexion in der Lage sind, was heute aber ein erklärtes Ziel von Bildung ist (und sein muss).

Um nochmal auf die Bildung zurückzukommen. Ich weiß nicht, ob du den Vergleich hast, aber vergleiche mal die Schüler und deren Verhalten mit "damals" und heute, die Unterschiede sind mehr als enorm. Und das liegt nicht an den Schülern, sondern an einem Bildungssystem was ehr dem eines 3. Weltlandes gleicht.
(und ja, ich erlaube mir dieses Urteil, weil ich den Vergleich zwischen damals und heute ziehen kann)

Da ich keinen Vergleich habe: Was sind die enormen Unterschiede? Ich bin mit dem Status Quo des Bildungssystems auch nicht unbedingt einverstanden, aber besser als realsozialistische Umsetzungen ist es dann doch. Am Rande: Selbst die Chancengleichheit war eigentlich realitätsfern, da gab es ab den 70ern statt Quoten wieder das Leistungsprinzip. Im Ergebnis haben bildungsnahe Haushalte also wieder einen größeren Teil Akademiker gestellt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Primär geht es heute um Bildung, also die Vermittlung von Wissen/Kompetenzen,...
Nein, das ist der Plan. Die Realität sieht anders aus.

aber besser als realsozialistische Umsetzungen
Ist es da? Du findest ein Schulsystem besser was systematisch zur Verdummung beiträgt?
Klar, durch die fehlenden politischen Leitplanken können die Menschen sich pol. weiträumig umschauen, nur hilft ihnen das nicht, wenn sie nichmal in der Lage sind einen Kassenbon zu deuten.

Sicherlich, der Unterricht war auf "das große Ganze ausgerichtet". Das ist es aber heute auch. Demokratie > alles, genauso wie es damals Sozialismus > alles hieß. Geändert haben sich nur die Schlagworte und die Ausrichtung, das System ist das Gleiche. Wer richtet darüber, dass das eine besser als das andere ist? Genau, irgendwelche Funktionäre in irgendwelchen Politbüros oder Ministerien. Fernab jeglicher Realität.

Man kann seine Meinung zur pol. Willensbildung in der DDR haben. Das System war bei weitem nicht perfekt, aber rein vom Wissensoutput und auch sozialer Kompetenz war es dem heutigen überlegen.
Heute können sich die Schüler zwar frei in der pol. Landschaft bewegen, sich dafür aber nicht mehr die Schuhe zubinden.
Für mich ist die Kernkompetenz der Schule die "fachliche" Bildung und danach kommt die Erziehung und die pol. Bildung.

Es ging nicht um kritisch denkende Menschen, die zu hinterfragender Reflexion in der Lage sind, was heute aber ein erklärtes Ziel von Bildung ist (und sein muss).
Dazu braucht es in aller erster Linie Intelligenz. Und da es an dieser zunehmend mangelt, darfst du dir selber ausrechnen, wie weit es mit der hinterfragenden Reflexion gehen wird.

Ich will da eigentlich nicht weiter drauf eingehen. Das Bildungssystem damals wurde, wenn auch mit fragwürdigen Mitteln, seiner Aufgabe "Bildung" gerecht. Heute ist das leider nicht mehr der Fall. Bildung ist heute ein lästiges Thema, was nur Geld kostet (wenn es denn welches gibt), aber keins reinbringt.

Manchmal ist die Richtungsvorgabe besser als das Umherirren.

EDIT:
Die Chancengleichheit in der DDR reichte soweit wie dein Parteibuch es aushielt....

EDIT2:
Enorme Unterschiede:
- was der Lehrer sagt ist Gesetz (heute Zitat: "wobei das "gesellschaftlich handlungsfähige Individuum" im Mittelpunkt steht, in Verlängerung der selbstständig und kritisch denkende Mensch" und deswegen wird bei allem widersprochen, und genau solche Menschen brauchen wir :rolleyes:) -> (kennt man ja ausm Job, da diskutiert man auch erstmal über die gestellte Aufgabe...)
- Lehrmittelzugang (heute wird das schön differenziert und zwar nach Geld)
- gemeinsames Essen (heute wird das schön differenziert und zwar nach Geld, wer es sich leisten kann, schickt sein Kind zum Essen) -> Zusammengehörigkeit
- Betreuung nach der Schule (heute wird das schön differenziert und zwar nach Geld, man hat "jetzt" die brandneue Idee zur Ganztagsschule, ach Moment, gabs das schonmal?) -> Zusammengehörigkeit
- praktische Ausbildung in den höheren Klassen (heute gibt es da ein Praktikum von sehr wenigen Wochen, wo man echt ne Menge lernt....)
- Gemeinschaftsunterricht (heute trennt man die Schüler und zeigt ihnen damit direkt, dass die Gesellschaft aus "Klassen" besteht) -> Zusammengehörigkeit

Wie gesagt, das Schulsystem hat sich teils fragwürdiger Methoden bedient, es hat aber die Kernaufgabe(das, worum es bei Schule geht) besser erfüllt als es heute der Fall ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Nein, das ist der Plan. Die Realität sieht anders aus.

Die Realität versucht, dem Plan gerecht zu werden, wird dabei aber nicht durch einen Erziehungs-Imperativ behindert. Ergo eine Verbesserung.

Ist es da? Du findest ein Schulsystem besser was systematisch zur Verdummung beiträgt?
Klar, durch die fehlenden politischen Leitplanken können die Menschen sich pol. weiträumig umschauen, nur hilft ihnen das nicht, wenn sie nichmal in der Lage sind einen Kassenbon zu deuten.

Das Deuten eines Kassenbons fällt doch eher unter Kompetenz, nicht unter Wissen. "Politische Leitplanken" ist gut, Einbahnstraße mit einer Fahrspur triffts wohl besser. Entsprechend trägt das Schulsystem eben nicht zur Verdummung bei, sondern zur Heranbildung eines handlungsfähigen, heterogenen Menschen.

Sicherlich, der Unterricht war auf "das große Ganze ausgerichtet". Das ist es aber heute auch. Demokratie > alles, genauso wie es damals Sozialismus > alles hieß. Geändert haben sich nur die Schlagworte und die Ausrichtung, das System ist das Gleiche. Wer richtet darüber, dass das eine besser als das andere ist? Genau, irgendwelche Funktionäre in irgendwelchen Politbüros oder Ministerien. Fernab jeglicher Realität.

Mit dem feinen Unterschied, dass Bürger in einer Demokratie sich entscheiden können, ob sie Sozialismus, Kapitalismus oder einen dritten Weg wünschen, weil "das große Ganze" der Bildung zum demokratischen Staatsbürger mehr Freiheiten als die Erziehung zum sozialistischen Staatsbürger gewährt. Wer diese Freiheiten nicht hat, muss die auch nicht nutzen können, was das Bildungssystem natürlich entlastet - da sind Kompetenzen eben weniger/garnicht relevant, weil die Denkrichtung stets vorgegeben ist. Das reduziert den Anspruch an den Einzelnen massiv.
Wenn die DDR-Bildung derart effizient gewesen wäre, hätte sich das System aber nicht selbst aufgelöst. Hat es aber dann doch. Die deutlich vorhandenen Unterschiede in Stammtisch-Annäherung und Kulturpessimismus einzuebenen, erscheint mir hochgradig unangemessen. Das System ist eben nicht das gleiche, auch nicht bezüglich seiner Zielsetzung/Umsetzung/Whatever.

Man kann seine Meinung zur pol. Willensbildung in der DDR haben. Das System war bei weitem nicht perfekt, aber rein vom Wissensoutput und auch sozialer Kompetenz war es dem heutigen überlegen.
Heute können sich die Schüler zwar frei in der pol. Landschaft bewegen, sich dafür aber nicht mehr die Schuhe zubinden.
Für mich ist die Kernkompetenz der Schule die "fachliche" Bildung und danach kommt die Erziehung und die pol. Bildung.

Mag sein, dass der Wissensoutput höher war, aber das ist träges Wissen. Träges Wissen hilft nicht bei der Lösung unbekannter Probleme, was eigentlich auch ein arges Defizit der immer noch derartig ausgerichteten, asiatischen Schulsysteme (Vietnam, Korea, China) ist. Schön, wenn man viel weiß, aber trotzdem nicht uneingeschränkt handlungsfähig ist. Kritik kam unter anderem an der mangelnden Abstraktionsfähigkeit der DDR-Schüler auf, zeitgenössisch ;) Wenn außerdem von einer "Einheit aus Wissenschaft und Ideologie" gesprochen wird, steht der Output des Systems und einem schiefen Licht.
Die Kernkompetenz des DDR-Systems war gerade umgekehrt: Erziehung (und zwar eine politische(!), aus der sich direkt die entsprechenden Werte wie Hilfsbereitschaft speisen) und erst danach fachliche Bildung. Ergo muss die Beurteilung unter Berücksichtigung dieses Umstandes erfolgen.

Nebenher: Dass sich Schüler heute nicht mehr die Schuhe zubinden können, liegt an den veränderten Sozialisationsbedingungen und weniger an der Schule. Wenn im Elternhaus nicht oder weniger gelesen wird (beispielsweise), dann muss die Schule Rudimentäres beibringen, das früher deutlich stärker als Gegeben vorausgesetzt werden konnte. Dafür können die Schüler eben mit Mamas iPad umgehen und Papis Rechner virenfrei halten, ergo: Die Klassifizierung von Dummheit erfolgt auf Basis eines eingeengten Wissensbegriffes.

Dazu braucht es in aller erster Linie Intelligenz. Und da es an dieser zunehmend mangelt, darfst du dir selber ausrechnen, wie weit es mit der hinterfragenden Reflexion gehen wird.

Intelligenz ist ein weicher Begriff, der mehr oder weniger willkürlich festgelegt wird. Entsprechend schwierig ist es, mit einem Intelligenzbegriff zu argumentieren, vor allem wenn man darunter Faktenwissen fasst, aber zunehmend Kompetenzen (u.a.) gefordert werden. Die gehen natürlich zu Lasten des Faktenwissens, dessen Aneignung der persönlichen Initiative überlassen bleibt. Wie so vieles aktuell, auch das ist eine Grundkompetenz modernde Gesellschaften :d

Ich will da eigentlich nicht weiter drauf eingehen. Das Bildungssystem damals wurde, wenn auch mit fragwürdigen Mitteln, seiner Aufgabe "Bildung" gerecht. Heute ist das leider nicht mehr der Fall. Bildung ist heute ein lästiges Thema, was nur Geld kostet (wenn es denn welches gibt), aber keins reinbringt.

Manchmal ist die Richtungsvorgabe besser als das Umherirren.

Die Aufgabe war eben nicht Bildung, sondern vorrangig Erziehung. Bildung war de facto von sekundärer Bedeutung. Aber klar: Es ist schon besser, angepasste Befehlsempfänger heranzubilden, wobei der Bildungsbegriff ideologischer Engstirnigkeit unterworfen ist. Jackpot! Denn das Schulsystem der DDR wurde schlicht gemäß dem sozialistischen Prinzip entsprechend entworfen und konnte demnach nicht flexibel angepasst werden - was es entsprechend auch nicht wurde, abgesehen von der Einführung des Faches "Wehrunterricht" 1978. Das ist übrigens auch eine schöne Art von Bildung, paramilitärischer Unterricht als dediziertes Propagandafach.

EDIT:
Die Chancengleichheit in der DDR reichte soweit wie dein Parteibuch es aushielt....

Sicher. Aber auch unter Parteibuchträgern, also den sozialistischen Musterbürgern gab es keine Chancengleichheit im Bezug auf Bildung, weil das System den Vorteil von bildungsnaher Herkunft nicht egalisieren konnte oder wollte. Von Quoten zurück zum Leistungsprinzip bei der Studienplatzvergabe...

EDIT2:
Enorme Unterschiede:
- was der Lehrer sagt ist Gesetz (heute Zitat: "wobei das "gesellschaftlich handlungsfähige Individuum" im Mittelpunkt steht, in Verlängerung der selbstständig und kritisch denkende Mensch" und deswegen wird bei allem widersprochen, und genau solche Menschen brauchen wir :rolleyes:) -> (kennt man ja ausm Job, da diskutiert man auch erstmal über die gestellte Aufgabe...)

Dann sollten diese Menschen eben lernen, wann eine Diskussion nötig ist, wann nicht und wie man sich durchzusetzen hat. Deshalb aber die Erziehung zu unkritischen Befehlsempfängern zu bevorzugen, führt direkt wieder in die Barbarei (siehe auch u.a. Adorno, Erziehung nach Auschwitz). Wir brauchen frei diskutierende Menschen.

- Lehrmittelzugang (heute wird das schön differenziert und zwar nach Geld)
- gemeinsames Essen (heute wird das schön differenziert und zwar nach Geld, wer es sich leisten kann, schickt sein Kind zum Essen) -> Zusammengehörigkeit

Lehrmittel und Essen können bezuschusst werden, wenngleich Anträge erforderlich sind.

- Betreuung nach der Schule (heute wird das schön differenziert und zwar nach Geld, man hat "jetzt" die brandneue Idee zur Ganztagsschule, ach Moment, gabs das schonmal?) -> Zusammengehörigkeit
- praktische Ausbildung in den höheren Klassen (heute gibt es da ein Praktikum von sehr wenigen Wochen, wo man echt ne Menge lernt....)

Ganztagsschulen gibt es schon weit länger, die sind kein DDR-Patent. Praktische Ausbildung in der DDR? Ich hab da recht viel negatives zu gelesen, weil praktischen Einheiten (theoretisch eine gute Idee) leider im Realsozialismus stattfanden und die Schüler überwiegend Anhängsel waren respektive nichts gelernt haben, außer dass ihr System nicht ganz der gelernten Theorie entspricht.

- Gemeinschaftsunterricht (heute trennt man die Schüler und zeigt ihnen damit direkt, dass die Gesellschaft aus "Klassen" besteht) -> Zusammengehörigkeit

Das ist irgendwie auch nicht schlechter, als ihnen zu zeigen, dass manche Menschen eben gleicher als andere sind. Immerhin: Jeder kann sein Kind auf Schulen schicken, die er für korrekt hält, etwa eine Gesamtschule. Unabhängig davon hatte und hat Schule jeder Coleur immer auch den Auftrag, Ungleichheit zu legitimieren, indem über höchst problematische Noten (etwa den realsozialistischen Zensurenfetischismus, der in seltsamen Widerspruch zur propagierten Gleichheit aller Bürger steht) ungleichwertige gesellschaftliche Positionen gerechtfertigt werden.

Wie gesagt, das Schulsystem hat sich teils fragwürdiger Methoden bedient, es hat aber die Kernaufgabe(das, worum es bei Schule geht) besser erfüllt als es heute der Fall ist.

Die Methoden waren fragwürdig (Pädagogik von 1900 etwa), aber das ist nicht der Punkt. Fragwürdig war überhaupt der Erziehungsauftrag, da hab ich noch so einen schönen Spruch von Walter Ulbricht: "Der Aufbau des Sozialismus ist im wesentlichen eine Erziehung des Menschen". Entsprechend kannst du nicht als Kernaufgabe eines Systems deine Vorstellung von einem Schulsystem für seine Beurteilung zugrunde legen und daraus zu einem absolut positiven Schluss gelangen, weil es bei Schule nicht immer nur um Bildung im Sinne einer objektiven Wissensvermittlung geht. Ziel war Indoktrination und Erziehung zur Unmündigkeit bei hohem Konformitätsdruck. Die Lehrpläne heute fordern hingegen ausdrücklich Dekonstruktion von Meinungen und Wertvorstellungen, möglichst fachübergreifend - um zum Hinterfragen zu befähigen. Das hat auch Defizite, aber es entwickelt sich aufgrund wissenschaftlicher (und nicht bornierter ideologischer) Erkenntnisse in die (durchaus richtige) Richtung Einheitsschule. Besser als diktatorische Systeme ist es aber jetzt schon.

Omg, Wall of Text mit hoffentlich hohem Sinngehalt. Hoffe wir werden nicht zu sehr OT.
 
OT ist eine ganze Ecke :-)
Aber trotzdem SEHR interresante Diskussion.
 
@Khorne
Danke kann mich dem nur anschließen, das System der DDR wird von vielen schlicht schön geredet.
Vom Ideal "Gleichheit für alle" war es so weit entfert, wie Erde von unserer Sonne.

Wenn alles so schön gewesen wäre, warum sind die Leute dann unter Todesangst geflohen?
Haben auf der Flucht ihr Leben riskiert. Wenn ich das so lese, fällt mir genau ein Schlagwort ein "Gehirnwäsche".
 
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