Ok, ich rechne zusammen:
* 3k/Jahr über den Riester
* 1.6k in RV/LV
* 6k/Jahr Fonds
* 12-16.8k/Jahr sonstiges
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22.6-27.4k/Jahr sprich im Schnitt 2k/Monat plus Haus/Wohnung im Moment an Aufwänden. Ganz ok.
Was machst du beruflich, und wie alt bist du, wenn ich fragen darf? (sorgt zwar nur für schlechte Laune bei mir, aber egal...
)
Das kommt in etwa hin, zu den 2k kommen noch 800€ Tilgung für die Wohnung. Bleiben 1200€ für den Rest pro Monat, da ich so knapp 4k € Netto in Stkl. 1 habe. Das reicht auch ganz gut, meist bleiben davon auch noch 100-300€ zusätzlich übrig, falls ich mal in einem Monat keine wirklichen Konsumausgaben habe (wenig Ausgehen, etc.). Daher sind bei mir fast alle Spareinlagen per Dauerauftrag bis auf das Aktiendepot, das erhält Cash abhängig vom Kontostand am Monatsende.
Diesen Monat gibt es dann auch noch etwas Urlaubsgeld, das wandert entweder direkt ins Aktiendepot oder mal schauen, was ich damit mache
.
Und zu deiner Frage: Ich bin gerade 29 geworden und bin als Ing. im Außendienst tätig, d.h. Spesen kommen meist auch noch hinzu, die verballere ich aber komplett
. Vor allem wurden bei uns jetzt Spesensätze verdoppelt sofern man Economy fliegt, das ist super, in manchen Ländern gibt es nun 80-100€ steuerfrei pro Tag für Verpflegung. Mit 20€ komme ich in fast jedem Land aus und so bleiben auch 4-stellige Spesenbeträge pro Jahr über.
Generell jedoch bin ich auch der Ansicht, dass Geld allein nicht glücklich macht. Aber es beruhigt sehr, vor allem merkt man mit dem Alter zunehmend, dass viele Dinge ohne Geld einfach nicht gehen. Ich kann mir heute gar nicht mehr vorstellen, wie ich als Student mit einem Bruchteil auskommen konnte. Ironischerweise bin ich wieder berufsbegleitender Student (MBA) und die Sache läuft nun anders ab. Z.B. brauchte ich gerade ein paar Bücher, also habe ich gestern mal eben für 100€ welche bestellt. Bei solchen Summen denke ich meist gar nicht mehr nach, Bekannte mit ihren 1500€ Netto hingegen haben es da richtig schwer. Ich bin deswegen auch sehr dankbar für meine Situation, aber Glück allein war es auch nicht, etwas dafür tun mussteich schon
.
Da würden bei mir die Alarmglocken schrillen. Wie soll das funktionieren? Wer leiht sich so teures Geld, dass >8% Rendite p.a. machbar sind?
Weißt du eigentlich, was Private Equity ist? Das sind Unternehmensbeteiligungen abseits der Börse, aber auch Infrakstrukturen, Immobilien, etc. Generell geht es da um sehr hohe Summen in Mio.-Höhe. Als Kleinanleger kommt man da nicht direkt rein, nur über geschlossene Fonds, weil der Fonds dann als institutioneller Anleger investiert. Die Sache muss lange und geschlossen laufen, denn das Kapital wird ja investiert und man beteiligt sich direkt in Unternehmungen. Da kann es nicht kurzfristige Kapitalabflüsse geben. Die Renditen in solchen Bereichen übersteigen die 8-10% p.a. idR bei weitem, allerdings eben auch eher für die institutionellen Anleger, die Kleinanleger bekommen halt auch nur einen kleines Stück vom Kuchen
. Ich bin da auf 2 Fonds verteilt, einer investiert in den deutschen Mittelstand und der andere in Infrakstruktur/Immobilien im Zuge des weltweiten Bevölkerungswachtums. Letzterer vermietet Objekte jedoch nicht, es geht eher darum Projekte zu realisieren und diese anschließend zu verkaufen (z.B. Einkaufscenter, Hotels, Verkehrsanbindungen, etc.). Das Risiko ist natürlich hoch, aber anders kommt man an solche Renditen nicht.
Rentenvorsorge finde ich ein wichtiges Thema. Da ich erst relativ frisch im Berufsleben bin, muss ich mich damit gerade befassen. Ne betriebliche AV gibt es bei uns, die wohl auch ganz gut ist (hab das selber noch nicht durchgerechnet, was am Ende bei rumkommt). Zur Zeit überlege ich, was ich noch abschließen soll. Im Moment hab ich jeden Monat ca. 1000€, die irgendwo angelegt werden sollten.
Da du scheinbar gerade erst angefangen hast, ist mein Tipp ganz klar, dass der Großteil des Geldes eher kurz- bis mittelfristig angelegt sein sollte. Du wirst in den nächsten Jahren Kosten haben und Reserven sind daher immer gut.
Von den 1000€ würde ich max. 300€ jetzt in langfristige Verträge legen, der Rest sollte wirklich ins Tagesgeld. Dort erstmal einen Puffer von 3-5x Nettogehälter ansparen (wobei ich nicht unter 10.000€ Cash halten würde).
Und was dann noch übrig bleibt, dass würde ich dann versuchen gewinnbringend zu investieren und hier kommt man idR an der Börse nicht vorbei. Bis zum Überschuss jedoch hast du dann ja genug Zeit mit Musterdepot und Literatur Wissen aufzubauen und Erfahrung zu sammeln
.
BU: hab ich schon (BU-Rente bis 67: 1600€ inflationsbereinigt),
Das ist sehr gut! Zum einen eine eigenständige BU und vor allem bis Renteneintritt. Viele BUs laufen nur bis 60 oder gar 55, dabei ist in solch einem Alter einen krankheitsbedingte BU wesentlich höher als in jungen Jahren.
Riester: Ist ganz nett. Die Versteuerung zum Renteneintritt ist zwar irgendwie doof aber dafür kann man die Beiträge jetzt (teilweise) von der Steuer absetzen. Was mich hier stört sind die derzeit extrem niedrigen Garantiezinsen. Daher zögere ich sehr stark mit einem Abschluss.
Rürupp: Hier gilt eigentlich das selbe, wie bei Riester. Eins von beiden werde ich wohl irgendwann abschließen (schon wegen der Pfändungssicherheit) aber derzeit sind die Bedingungen so unterirdisch ...
Riesterrente ist wirklich eine komische Sache. So richtig alles erklären konnte mir da bisher noch kein Berater. Vor allem scheint sich fast keiner mit der Nachbesteuerung auszukennen. Jedoch ist klar, dass man idR im Rentenalter einen niedrigeren Steuersatz hat. Zumindest nach aktuellem Stand sind ja Kapitalerträge gesondert betrachtet und unterliegen der Abgeltungssteuer. Riesterrente hingegen wird dann eben auf das Einkommen voll angerechnet, das dann halt aus Rente und Betriebsrente besteht.
Bei vielen Berechnungen ist es auch so, dass sich Riesterrente wohl nur dann lohnt, wenn man ziemlich lange lebt (90+). Allerdings fehlen mir Beispiele mit Teilauszahlung, z.B. habe ich einen Vertrag, bei dem ich 30% des Kapitals auszahlen lassen kann bei Renteneintritt. Gute Produkte soll es wohl von DWS geben, wobei ich da auf Bank- oder Fondssparplan setzen würde, langfristig besser als eine Versicherung. Ich habe damals leider einem Berater vertraut und nun ist ein Wechsel halt ziemlich teuer.
Immobilien: Langfristig wird da wohl auch Geld reinfließen. Nach nicht mal 6 Monaten im Beruf fehlt mir hier aber definitiv noch Eigenkapital.
Bei Immobilien würde ich ganz strikt zwischen selbstgenutzt und vermietet unterscheiden. Selbstgenutztes Eigentum kann ggf. zur Altersvorsorge beisteuern, wenn es abbezahlt ist und der Unterhalt nicht zu teuer ist, so dass man wirklich Miete spart. Vermietete Immobilien hingegen sind ja Kapitalanlagen mit Rendite, d.h. man erwartet Zinsen. Wichtig ist nur, dass man dies nicht mit einem Sparbuch verwechselt. Vermietete Immobilien können ggf. viel Aufwand bedeueten, wenn man die Verwaltung selbst macht. Neben Mietern, sitzen einem ja auch die Eigentümer im Nacken (sofern kein Haus), d.h. man muss sich schon darum kümmern.
Dies ist der Grund wieso ich derzeit bewusst keine vermieteten Objekte anvisiere, weil ich einfach keine Zeit für die Verwaltung habe. Außerdem warte ich ab bis die Zinsen steigen und mit Ihnen der Immobilienwert sinkt. Hohe Zinsen sind bei Vermietungen nicht ganz so ein Problem, da steuerlich absetzbar.
Fondsparen: Das werde ich wohl sehr zeitnah abschließen und da jeden Monaten 100-200€ einzahlen.
Grundsätzlich eine sehr gute Idee, sofern die richtigen Fonds gewählt werden. Allerdings gibt es diese leider kaum, da Vergangenheit nicht unbedingt ein Indikator für die Zukunft sein kann. Wenn ein Fonds z.B. in Rohstoffe investiert, sah er die letzten Jahre super aus, aktuell hingegen gar nicht. Allerdings könnten es nun auch wieder Einstiegskurse sein. Generell ist bei sehr langem Anlagehorizont der Cost-Average-Effekt durchaus eine feine Sache, aber ich würde zusätzlich absichern. Wenn sich da mal ein 4-stelliger Betrag angesammelt hat, würde ich diesen mit StopLoss absichern, um Gewinne zu realisieren. Und wenn es dann zum Kurssturz kommt und dieser nachhaltig ist (z.B. 2003 + 2007), dann würde ich den erhaltenen Betrag splitten und mit Raten wieder günstige Anteile kaufen. Der Sparplan läuft unbeirrt weiter, so kann man nämlich auch Gewinne mitnehmen und antizyklisch investieren. Z.B. hat der DAX in einem Jahr +30% gemacht, im Jahr aber einige Schwankungen hinter sich, hätte man diese ausgenutzt, wäre man mit deutlich mehr Gewinn rausgekommen
.
Wichtig ist aber, dass man vor allem auf Gebühren achtet, d.h. einen Broker wählt, der Rabatt gibt oder in z.B. ETFs investiert. Generell empfehle ich Index-ETFs als langfristiges Investment, denn dass es einen DAX oder Dow Jones in 30J. nicht mehr gibt, ist ziemlich unwahrscheinlich.