Da ich die Posts mit detaillierten Ausführungen über den Werdegang in diesem Thread immer als einer der hilfreichsten Posts empfand (auch um einen zusätzliche Kontext zum Gehalt zu bekommen) habe ich mich entschieden das mal für mich selber runter zu schreiben und mit euch zu teilen. Habe dazu extra auch nochmal die alten Verträge und Lohnabrechnungen angeschaut. Da ich schon ein paar Jahre Berufserfahrung habe, ist es eine ziemliche “Wall of Text” geworden (sorry dafür) und ich hoffe es ist für die meisten hier trotzdem hilfreich oder zumindest Interessant. Obwohl es viel Text ist, habe ich natürlich trotzdem sehr viele Details weggelassen, falls also Fragen bestehen oder irgendwas unlogisch geschrieben ist, fragt mich gerne.
Gehaltsangaben immer Brutto, es sei denn ich erwähne es explizit
Jahr | 2007 |
Gehalt | Fix: 1.100€ Brutto + Provision + Dienstwagen zur Privatnutzung |
Stunden | 43 (realistisch eher 45-50, in schlimmen Wochen auch mal 70+) |
Urlaub | 24 Tage |
Kommentar | Das war mein erster Job in meinem Ausbildungsbetrieb (IT-System-Kaufmann) nachdem ich übernommen wurde. Es war ein B2B Systemhaus und ich war für Installation / Konfiguration / Schulung vom ERP System das an Kunden vertrieben wurde zuständig (also quasi so ne Art Techniker). Ich war viel beim Kunden unterwegs und hatte dementsprechend häufig sehr lange Arbeitstage (früh losfahren, mit dem Auto teilweise 2-3h zum Kunden, da die Arbeit erledigen und fertig war natürlich erst wenn alles so lief wie es laufen sollte). So ergaben sich oft Einsätze von 8-20 Uhr beim Kunden und dann noch die Rückfahrt. Bei größeren Projekten war dann die Provision auch halbwegs ordentlich (die Provision war 15% von den abrechenbaren Stunden), allerdings war ich immer davon abhängig wie viel der Vertrieb verkauft. Hat der Vertrieb wenig verkauft, hatte ich auch wenig Stunden. Deswegen empfand ich das Modell für Techniker wirklich totalen Schwachsinn. Trotzdem, bin ich nie über 2.700€ gekommen (und dieses “Spitzengehalt” war echt die absolute Ausnahme), im Durchschnitt war ich vermutlich eher bei 1.800-2.000€. Durch den Abzug vom Firmenwagen (war ne kleine A-Klasse welche relativ günstig war) bin ich i.d.R. höchstens bei 1.200€ Netto gelandet. Genaue Aussagen zum Gehalt sind schwierig, weil es wirklich jeden Monat anders war. Ich hatte damals schon ne eigene Wohnung die zum Glück sehr günstig war, deswegen bin ich halbwegs über die Runden kommen. Gespart habe ich gar nichts, dafür war es zu wenig.
Was mich hier wirklich gestört hat:
- Keine bezahlten Überstunden, auch kein abfeiern (und das obwohl sowieso schon lächerlich hohe Stunden im Arbeitsvertrag standen und das Gehalt definitiv ein mieses all-in Gehalt war)
- Auch Fahrtzeiten (die häufig dem Kunden berechnet wurden) wurden nicht für die Provision angerechnet. Das waren teilweise mehrere Stunden am Tag.
- Im Urlaub keine Provision = weniger Gehalt. Ich glaube im Nachhinein, dass ich hier abgezockt wurde, die hätten mir eigentlich die Durchschnittsprovision zahlen müssen.
- Es wurde als selbstverständlich angenommen, dass man auch am Wochenende ranklotzt wenn ein Kundenprojekt ansteht. Auch da gab es selten einen Ausgleich (nur wenn es mal wirklich völlig überhand genommen hat).
- Super wenig Urlaubstage, vor allem in Bezug auf die hohen Arbeitsstunden.
- Einfach null Wertschätzung.
Ich bin dankbar für die Chancen die ich in dieser Firma hatte, ich durfte schon in der Ausbildung sehr viel rausfahren und selbstständig arbeiten was ja bei vielen Ausbildungsbetrieben wirklich nicht gegeben ist und es hat mir ein gutes Fundament gegeben für meine weitere Karriere. Aber in dieser Firma wäre ich glaube ich irgendwann am Burnout gescheitert. |
Jahr | 2008 |
Gehalt | Fix: 1.200€ Brutto + Provision + Dienstwagen zur Privatnutzung |
Stunden | 43 (realistisch eher 45-50) |
Urlaub | 24 Tage |
Kommentar | Na wer hat’s gesehen? Richtig, es gab wahnsinnige 100€ Gehaltserhöhung. War prozentual zwar viel, aber in Summe natürlich ein Witz.. Großes Problem: In diesem Jahr gings mit der Wirtschaftskrise so richtig los und uns sind reihenweise die Aufträge weggebrochen. Das ging so bis ins Jahr 2010 wo ich schlussendlich (heute muss ich sagen glücklicherweise) gekündigt worden bin.
Durch die fehlenden Aufträge gab es quasi keine Provision mehr, außerdem war ich häufig in Kurzarbeit. Was 60% KUG bei 1200€ Netto bedeutet, kann sich ja jeder ausrechnen. Ich konnte gerade so noch Miete + Essen bezahlen, alles andere musste ich aus Dispo oder mit Kreditkartenratenkäufen bezahlen. Im Jahr 2010 zum Zeitpunkt wo ich gekündigt wurde, hatte ich dann ca. 2.500€ Schulden angesammelt. Ich war während der ganze Zeit in diesem Betrieb nicht ein einziges mal irgendwo im Urlaub, das konnte ich mir schlichtweg nicht leisten. |
Jahr | 2010 |
Gehalt | 2.600 + Weihnachts / Urlaubsgeld all in ca. 35.000€ p.a. |
Stunden | 37,5 |
Urlaub | 28 |
Kommentar | Nachdem ich gekündigt war, hatte mich mich mitten in der Wirtschaftskrise bei 3-4 Firmen beworben und relativ schnell Einladungen zu Bewerbungsgesprächen bekommen. Ich hatte als Gehaltswunsch überall ca. 36.000€ angegeben (also 3.000€ / Monat was für mich damals ne riesengroße Steigerung war). Ich war sehr verwundert, dass alle ohne große Verhandlung direkt drauf angesprungen sind und das bei keiner Firma ein Problem gewesen wäre. Da wurde mir klar (auch mit den neuen Rahmenbedingungen der Arbeitszeiten und Urlaub), wie ich hart ich mich habe abzocken lassen von meinem alten Betrieb. In meiner neuen Firma war ich dann so ne Art Projektmitarbeiter in der IT Abteilung. Ich hab alles mögliche gemacht von mittelgroße Projekte abgewickelt mit interner Fachabteilung und dem externen Dienstleister bis zur Excelsheet Automatisierung. Insgesamt hat mich der Job aber nicht wirklich gefordert, es war eher eine konservative Firma in der wenig Veränderung gewünscht war. Aber es war chillig und ich habe das nach dem fast Burnout vom vorherigen Job dann auch erstmal so genossen. Außerdem konnte ich mit dem höheren Gehalt meine Schulden schnell tilgen. |
Jahr | 2011 |
Gehalt | 2.900 + Weihnachts- / Urlaubsgeld ca. 39.000€ p.a. |
Stunden | 37,5 |
Urlaub | 30 |
Kommentar | Immer noch derselbe Betrieb. Ich hatte nen befristeten Arbeitsvertrag (war auf 1 Jahr befristet, die Absprache war, dass er nochmal auf 1 Jahr befristet wird und dann entfristet). Als ich kurz vor Vertragsende meinen Chef mal drauf angesprochen hatte ob das alles klappt mit der Verlängerung, meinte er ich soll mal kurz unter 4 Augen mitkommen. Statt der weiteren Vertragsverlängerung um 1 Jahr hat er mir dann direkt die Entfristung hingelegt und außerdem 300€ Gehaltserhöhung (die ich nicht mal angefragt hatte). So fühlt sich also Wertschätzung an. |
Jahr | 2012 |
Gehalt | 3.586 / 43.000 p.a. |
Stunden | 40 |
Urlaub | 30 |
Kommentar | In diesem Jahr habe ich entschieden, dass ich keine Fernbeziehung mehr führen will und bin mit meiner Freundin (heute Frau) 700km weg von der Heimat zusammengezogen, somit stand auch ein Jobwechsel an. Habe mich hier mal wieder etwas unter Wert verkauft und mein Gehaltswunsch von 43K wurde direkt akzeptiert. Mein Jobtitel war “Junior Prozessmanager”. Die Firma war damals stark am wachsen und es war ein totales Chaos. Aber irgendwie war genau das die interessante Herausforderung und ich blicke auch heute noch gerne zurück. |
Jahr | 2014 |
Gehalt | 4.000 / 48.000 p.a. |
Stunden | 40 |
Urlaub | 30 |
Kommentar | Hatte ein paar Zielvereinbarungen mit meinem Vorgesetzten auf die ich hingearbeitet habe. Dafür ist dann auch ne vernünftige Gehaltserhöhung rausgesprungen von ca. 10%. Job war immer noch derselbe. |
Jahr | 2015 |
Gehalt | 4.125 / 49.500 p.a. |
Stunden | 40 |
Urlaub | 30 |
Kommentar | Das Junior im Titel wurde entfernt (aka. Beförderung), mir wurde damals erzählt ich würde für einen Junior schon so “gut” verdienen deswegen könne ich nur 125€ (müssten so 2,x% gewesen sein) Gehaltserhöhung bekommen. Ich hab’s geglaubt und es war mir damals auch ehrlich gesagt egal. Ich war zu dem Zeitpunkt gesundheitlich stark angeschlagen und wollte da keine große Diskussion führen und war zu diesem Zeitpunkt auch nicht belastbar um neue Aufgaben zu übernehmen die eine deutliche Erhöhung hätten rechtfertigen können. |
Jahr | 2016 |
Gehalt | 4.125 / 49.500 p.a. |
Stunden | 40 |
Urlaub | 30 |
Kommentar | Ich habe intern den Job gewechselt und war jetzt Produktmanager. Meine Performance war hier krankheitsbedingt weiterhin eher auf “Dienst nach Vorschrift” Niveau, deswegen gab es verständlicherweise auch keine Gehaltsanpassung. War mir aber auch hier egal, ich war froh weiterhin nen Job zu haben und das Geld hat mir eh dicke gereicht. |
Jahr | 2017 |
Gehalt | 4.445 / 53.340 p.a. |
Stunden | 40 |
Urlaub | 30 |
Kommentar | Inzwischen ging's mir gesundheitlich besser und ich war wieder belastbar. Ich konnte wieder mehr Aufgaben übernehmen das wurde auch direkt honoriert. Es gab ca. +7,x% Gehaltsanpassung. |
Jahr | 2018 |
Gehalt | 5.362 / 64.350 p.a. |
Stunden | 40 |
Urlaub | 30 |
Kommentar | Ich würde dieses Jahr rückblickend als das wichtigste in meiner Karriere bezeichnen. Man muss wissen, dass ich bis zu diesem Jahr immer nen Vorgesetzten hatte, der mir in sich abgeschlossene Aufgaben delegiert hat. D.h. er hatte die Verantwortung für das gesamte Produkt, ich hab halt zugearbeitet und hatte kleine Verantwortungsbereiche um die ich mich gekümmert habe.
Dieser Vorgesetzte hat Ende 2017 sehr sehr kurzfristig entschieden das Unternehmen zu verlassen. Gleichzeitig hatte die Abteilung seit diesem Monat nen neuen Abteilungsleiter (Head). Ich war dann erstmal direkt unter dem Abteilungsleiter zugeordnet. Die Stelle von dem Vorgesetzten der gegangen ist, sollte neu besetzt werden und solange wollte der Head diese Stelle übergangsweise mitmachen. Ich habe das als Chance gesehen und einfach alles so gemacht, dass der Head quasi in diesem Bereich nichts zu tun hatten außer alle paar Tage mal mit mir ein paar Status updates durchzugehen und mir Feedback zu geben. Nach ein paar Monaten hat er mir gesagt, dass er meine Beförderung beantragt hat und er außerdem keinen Grund sieht warum ich zwischen ihm und mir nochmal nen Lead bräuchte.
Ich wurde damit zum Senior befördert und es gab +20,x% Gehaltsanpassung. Wie man auch in den kommenden Jahren sieht, hat sich von hier an meine Lernkurve und Gehaltssteigerung sehr gut entwickelt, was ich definitiv dem neuen Head zu verdanken habe der mich immer stark mit neuen Aufgaben gefordert aber auch gefördert hat. Mit den 64k war ich übrigens noch sehr an der unteren Range von einer Senior Position (was ja auch ok ist direkt nach einer Beförderung), daher war die Erhöhung im nächsten Jahr auch nochmal relativ hoch). |
Jahr | 2019 |
Gehalt | 5.847 / 70.171 p.a. |
Stunden | 40 |
Urlaub | 30 |
Kommentar | Nicht so viel spannendes passiert, immer noch dieselbe Senior Position, ich hatte mit meinem Team aber (auch im Abteilungs Vergleich) sehr erfolgreiche Ergebnisse abgeliefert. Es gab. +11,x% Gehaltsanpassung |
Jahr | 2020 |
Gehalt | 6.259 / 75.114 p.a. |
Stunden | 40 |
Urlaub | 30 |
Kommentar | Wegen der Corona Pandemie war die Firma sehr vorsichtig was Gehaltsanpassungen angeht. Es wurde im April angekündigt, dass es in 2020 keine geben wird, aber gleichzeitig versprochen, dass das die allererste Maßnahme sein wird die sie wieder zurücknehmen sollte das Geschäft wider erwarten besser laufen. Das ist dann tatsächlich so eingetreten und die Firma hat Wort gehalten, im Oktober gab es dann rückwirkend eine Gehaltsanpassung.
Von der Position her immer noch dasselbe, gute Ergebnisse und ein paar Mehr Aufgaben übernommen. Es gab dann 7,x% mehr.
Dazu muss ich noch erwähnen, dass ich mit meinem Vorgesetzten immer einen groben Entwicklungsplan für mich selber habe wo er mir Feedback gibt was mir noch fehlt um perspektivisch die nächste Beförderung zu erreichen. Hier hatten wir mal lose ein paar Themen vereinbart für 2020 um in dem Jahr auch die Beförderung anzustreben. Da ich aber 2020 Vater geworden bin, hatte er mich gefragt ob ich so bei dem Plan bleiben will oder ob ich erstmal auf die größeren Aufgaben verzichten möchte um nicht völlig aus der Work / Life Balance mit Kind usw. rausgeworfen zu werden. Das habe ich dann auch dankend so angenommen und wir haben dann erst Ende 2020 einen Plan für 2021 gemacht. |
Jahr | 2021 |
Gehalt | 7.238 / 86.860 p.a. |
Stunden | 40 |
Urlaub | 30 |
Kommentar | In 2021 habe ich wie vorher schon geschrieben weiter an meiner persönlichen Entwicklung gearbeitet und die Themen vorangetrieben die mir für die Beförderung fehlen. Halbwegs erfolgreich wie man sieht. Mit der Beförderung hat’s nicht sofort geklappt, dafür dass das (noch) nicht mit eine Beförderung verbunden war gab es eine sehr gute Anpassung von +15,x% |
Jahr | 2022 |
Gehalt | Habe die offizielle Gehaltsmitteilung noch nicht, deswegen weiß ich den exakten Betrag noch nicht. Mein Vorgesetzter hat mir aber ca. 105-110k in Aussicht gestellt, das deckt sich auch so mit dem was ich von anderen Kollegen als Einstieg auf die Position gehört habe. Kann dazu im Januar nochmal ein Update geben. |
Stunden | 40 |
Urlaub | 30 |
Kommentar | Jetzt zum 1.1.2022 hat es dann endlich mit der Beförderung geklappt. Für mich bedeutet das, dass ich jetzt offiziell im Management Team bin (zwar unteres Ende, aber irgendwo muss man ja mal anfangen 😅 ). Die Senior Stelle auf der ich vorher war habe ich jetzt offen zur Besetzung, d.h. ich kann jemand dafür einstellen. Ändern wird sich für mich, dass ich größere/zusätzliche Produktbereiche übernehmen werde und mehr strategisch arbeiten muss und das Daily Business eher delegieren soll wo es möglich ist um hier eine Entlastung zu bekommen. Das bedeutet auch, dass ich mehr mit dem Senior Management zusammenarbeite werde.
Das heißt aber auch, dass ich einiges vom “Hands-on” teil verlieren werde, was ich immer gerne gemacht habe. Wie mir das langfristig gefällt wird sich zeigen, ich stehe der Veränderung erstmal positiv gegenüber. Nachdem ich jetzt 3,5 Jahre auf der Senior stelle war, hat sich hier doch einiges an Routine und teilweise fast schon Langeweile eingeschlichen. Ich hatte hier eine sehr gute Lernkurve in 2018/2019 aber wie es halt so ist hängt man schnell in seiner Komfortzone fest und stagniert dann auch in der Entwicklung wenn man nicht aufpasst.
Perspektivisch bin ich aktuell sehr zufrieden und solange ich weiterhin solche guten Möglichkeiten bekomme bin ich auch nicht an einem Wechsel interessiert, das Gesamtpaket passt hier einfach perfekt für meine Lebensrealität, auch in Hinblick auf die Work-/Life Verträglichkeit. Nun bin ich gehaltstechnisch auf dieser Stufe natürlich wieder erstmal am untersten Ende aber ich weiß auch, dass diese Stelle bis ca. 150k geht wenn man sich entsprechend bewiesen hat, was sehr gute Aussichten sind.
Auch wenn ich inzwischen auch schon 36 mit ein paar Jahren Berufserfahrung bin, fühl sich das Gehalt für mich sehr hoch an und ich bin dankbar gewisse Chancen bekommen zu haben aber auch den richtigen grad an Opportunismus gehabt zu haben wenn’s drauf ankam. Da ich leider nie studiert habe (ich habe nicht mal Abi und hab damals ne weiterführende Schule wo ich eigentlich die Fachhochschulreife erlangen wollte kurz vor Schluss abgebrochen) hätte ich niemals gedacht, dass ich irgendwann mal auf so eine Position komme. Ich habe diese detaillierte Auflistung auch geschrieben um hoffentlich andere zu inspirieren bei denen es aktuell mal nicht so gut läuft (sei es die Motivation oder die Chancen im Job). Es kann immer einen Weg geben und wenn sich Chancen für euch zeigen, nutzt sie. |
Und er Vollständigkeit halber für diesen Thread noch meine Ausgabenliste (noch mit dem "alten" 2021 Gehalt):
Gehalt (Stkl. 4, keine Kirche, 1 Kind). Ist etwas mehr als im Lohnrechner angegeben weil noch ein Home-Office Netto Zuschuss vom AG drin ist. | 4.273€ |
Ausgaben:
Anteil Gemeinschaftskonto (für Miete, Internet, Essenseinkäufe, Netflix, Haftfplicht, Hausrat, GEZ und sonstige Dinge die wir halt gemeinsam nutzen) | 790€ |
Handyvertrag (ich weiß, da könnte man sparen, ich will aber T-Mobile ) | 49€ |
ÖPNV (hin und wieder Einzeltickets, Abo hab ich wg. Homeoffice gekündigt) | 30€ |
Zahnzusatzversicherung | 31€ |
BU Versicherung | 47€ |
Rechtsschutzversicherung | 20€ |
Auto - Versicherung / Steuer / Sprit / Wartung (grob geschätzt). Ist auch gemeinsam genutzt und meine Frau zahlt ihren Anteil mit. | 70€ |
Konsum (Auswärts essen gehen/bestellen, Klamotten, Geschenke, sonstiger Spaß). | 500€ |
Die gesamten Fixkosten belaufen sich also auf ca. 1.037€. Das wäre also das absolute minimum wenn ich nur zuhause esse und nichts zusätzlich konsumiere, mit meinem durchschnittlichen Konsum von 500€ wären es 1.537€.
Was übrig ist (ca. 2700€), wird gespart/investiert:
Tagesgeld | 500€ |
Sparplan Kind (Bitcoin + ETF) | 140€ |
Mitarbeiteraktien Sparplan | 150€ |
Crypto / ETF (entscheide ich flexibel jeden Monat wie viel wohin) | 2.000€ |
Die Rechnung geht jetzt nicht auf den Cent genau auf, speziell der Invest Teil wird halt angepasst wenn mal mehr oder weniger übrig ist, da ich außer dem Kindersparplan keine fixen Raten nutze. Außerdem bezieht sie sich noch auf mein 2021 Gehalt, da ich wie oben geschrieben die offizielle Gehaltsänderung für Januar noch nicht bekommen habe. Im Prinzip wird sich aber eh wieder nur die Sparrate ändern, die S-Klasse Bestellung wird auch jetzt nicht ausgelöst
Wie man sieht, sind meine Fixkosten relativ gering im Verhältnis zu meinem Gehalt (was ich gerne so noch ein paar Jahre beibehalten möchte solange ich noch in Miete wohne). Unsere Miete ist wirklich noch sehr human, daher ist auch mein Anteil recht gering. Ich lebe eigentlich fast wie vor 10 Jahren als mein Gehalt noch bei weniger als der Hälfte lag. Mit dem einzigen Unterschied, dass meine Sparrate inzwischen häufig bei über 50% liegt und wir ein Auto haben (gebrauchtes BJ 2013, also auch kein großer Luxus). Es ist aber nicht so, dass ich mir nie was gönnen würde. Wenn ich irgendwas brauche bzw. haben will (z.B. wie kürzlich nach 3 Jahren mal wieder ein PC upgrade auf Alderlake), dann kaufe ich mir das einfach vom laufenden Gehalt, und investiere dann eben in dem Monat weniger, das ist mein gefühlter Luxus.
Meine Frau promoviert aktuell noch und hat deswegen “nur” eine 50% Stelle und macht hin und wieder mal noch ein paar Freelancer Jobs. Denke im Schnitt kommt sie so auf ca. 1.500-2.000 netto. Ist eigentlich für die Ausgaben hier nicht relevant da wir komplett getrennte Konten haben (außer das Gemeinschaftskonto) und ich ihre Einnahmen auch nicht wirklich im Blick habe. Aber ich dachte ich erwähne es mal, falls jemand das Haushaltseinkommen interessiert. Dazu kommen natürlich auch noch die 209€ Kindergeld, aber die gehen direkt auf’s Gemeinschaftskonto. Insgesamt stehen wir natürlich sehr gut da, auch wenn ich hier im gegen Leute die schon Famileneinkommen von 10k+€ geposted habe im Verhältnis wieder arm aussehe 🤯
Bin gespannt wer bis hierhin durchgehalten hat, sorry nochmal für den Roman. Es war für mich jetzt aber auch nochmal interessant alles revue passieren zu lassen