Ich hab mich selber schon ein paar Mal gefragt, warum meine Arbeit eigentlich ein Vielfaches von dem "Wert" ist, was zum Beispiel jemand in der Pflege oder im Lebensmittelhandel arbeitet, wo man den ganzen Tag auf den Füßen ist und Dauerstress hat. Ich kann den ganzen Tag sitzen (oder stehen, wie es mir gerade lieber ist), wenn ich Homeoffice hab, kann ich mich bei schönem Wetter auch einmal gemütlich auf die Terrasse setzen, und muss mich körperlich nicht anstrengen. Und wenn man einmal in höheren Gehaltsregionen ist, bekommt man mehr oder weniger immer mehr Geld, vor allem in absoluten Zahlen gesehen.
Von 20k auf 30k Jahresgehalt ist für viele schon ein großer Sprung, der auch die Lebensqualität deutlich verbessert oder einem zumindest viele Sorgen nimmt. Eine 10k Jahresgehaltserhöhung bekommt man in der Gehaltsstufe aber eigentlich nie. Aber von 80k auf 90k kommt man viel leichter und die Auswirkung auf den Lebensstandard hält sich in Grenzen, weil die Grundbedürfnisse schon längst erfüllt sind. Zusätzlich bekommt man in solchen gut bezahlten Jobs auch noch andere Annehmlichkeiten, Bonus, Firmenaktien, Firmenhandy mit Privatnutzung, sofern man das will, teilweise auch Firmenauto und auch noch andere Benefits.
Aber der Grund für die Gehaltsunterschiede ist vermutlich auch, dass der Arbeitgeber mit der verkauften Arbeitsleistung dann am Ende des Tages auch deutlich mehr einnimmt. Ist zwar unfair, aber ist so. Und solange ich auf der "Gewinnerseite" bin, stört es mich eigentlich auch nicht, hin und wieder mache ich mir aber trotzdem Gedanken dazu.