[Sammelthread] Der Gehalts- und Arbeitsplatzthread

Bin zwar "nur" 20 Jahre im Berufsleben aber ich werde mich hüten auch nur den kleinen Finger krumm zu machen. Dienst nach Vorschrift und gut ist. Gründe für so ein Verhalten wurden ja schon genug genannt.
 
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Kann die genannten Gründe hier alle nachvollziehen, in meinem ersten Job war es genauso. Hab dort unterirdisch verdient, mir den Arsch aufgerissen mit massiv vielen unbezahlten Überstunden und dafür nie irgendwas extra bekommen. Scheinbar scheinen diese Firmen häufiger zu existieren. Die Konsequenz für mich persönlich ist aber eher, dass das dann nicht die richtige Firma für mich ist.
Bei meinem aktuellen AG habe ich gelernt, dass es sich lohnt mehr zu machen und Verantwortung zu übernehmen und mir gefällt das besser. Zumindest noch, in 10 Jahren will ich vielleicht auch wieder mein Leben chillen :d

*edit*
Ich muss das vlt. auch nochmal etwas präzisieren.
Bei uns ist das ganze etwas strukturierter zu. Ich habe zwei mal im Jahr Feedback Gespräch mit meinem Lead und wir besprechen worauf ich meinen Fokus setzen soll. D.h. wir haben letztendlich auch nen gemeinsamen Plan. Wenn ich daraufhin abliefere, wird das auch honoriert. Einfach irgend ne random Arbeit suche ich mir auch nicht, das muss mann dann schon im Bereich meines Verantwortungsbereich sein.
 
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wir besprechen worauf ich meinen Fokus setzen soll. D.h. wir haben letztendlich auch nen gemeinsamen Plan. Wenn ich daraufhin abliefere, wird das auch honoriert. Einfach irgend ne random Arbeit suche ich mir auch nicht, das muss mann dann schon im Bereich meines Verantwortungsbereich sein.
Wie darf ich mir das vorstellen? Ich habe diese Gespräche ja auch, aber Fokus setzen, Plan machen funktioniert einfach nicht. Ich habe nur 3 Projekte, auf denen liegt mein Fokus sowieso und wenn große Events oder der Abschluss anstehen oder es generell irgendwo hakt, dann natürlich umso mehr. Abliefern muss ich natürlich auch, besonders bei den Events.
 
Bei uns läuft sowas im Rahmen des Performance Managements quartalsweise, Ziele für das ganze Jahr festzulegen (insb. wenn sie monetäre Auswirkungen oder für die eigene Karriere genutzt werden sollen) machen wenig Sinn, im Laufe des Jahres kann sich vieles tun - Da kann sich der Fokus doch schnell ändern und dann ist das Ziel obsolet
 
Was das einbringen, oder mehr als erforderliche Arbeiten anbelangt, kann ich aus 30 Jahren Erfahrung im Berufsleben sagen, dass es sich zu 90% nicht lohnt, mehr zu machen, als man sollte, da es einfach nicht honoriert wird.
"Falscher" AG. Solche Leute wie du beschrieben hast wären bei meinem letzten AG mit dem ein oder anderen Award rausgegangen dazu entsprechend hohe Bonuszahlungen durch Leistungen die über die Ziele hinausgehen. Ich bin auch zwei Jahre in Folge mit fast 200% Bonus rausgegangen allein aufgrund der Leistung und dazu gehörten auch Lohnanpassungen und Aktien. Solche Modelle hast du aber eben eher nicht in der tarifgebunden Industrie, KMU oder gar im ÖD.

Im neuen Job jetzt gibt es so Modelle zB auch nur noch sehr bedingt. Auf Dienst nach Vorschrift läuft es nicht hinaus aber eben auch (nicht mehr) auf alle möglichen Zusatzdinge. Ist auch gar nicht gewollt weil Freizeit/Ferien hier wirklich hoch gewertet werden. Mir wurde jetzt auch schon angeboten doch mal zu schauen ob ich nicht noch Bock auf nen finanzierten/unterstützten Master/MBA hätte.
 
Der Satz war nicht dem Gehalt gegenüber abwertend sondern sollte nur feststellen, dass man mit so einer Einstellung die 4000€ brutto vermutlich nie oder erst sehr spät ins Netto wandeln kann.

Ich bin normaler Angestellter. Habe aber einfach einen Anspruch an mich selbst meine Arbeit entsprechend exzessiv auszuführen. Dies wurde / wird finanziell auch in einem für mich außerordentlichen Maß belohnt.
Vielleicht will er auch nicht zwangsweise 4k netto? Ist völlig in Ordnung, dass du in Arbeit aufgehst, aber ich finde seine Einstellung genauso legitim. Wie hieß es bei uns Mal: ich schulde dem AG meine Arbeitskraft in mittlerer Art und Güte. Nicht mehr und nicht weniger.
Gerade wenn Mehrleistung nicht anerkannt wird, kann ich es nachvollziehen, nicht mehr zu machen. Auch ist eben nicht jeder bestrebt immer "höher, schneller, weiter" zu erreichen. Ist eben so.
 
Vor allem wenn du deinen Job gut machst bzw. vielleicht sogar etwas schneller bist mit deiner Arbeit als andere, ist die Belohnung in der Regel ausschließlich noch mehr Arbeit :LOL:
 
Verstehen die high Performer aus'm luxx nicht

/Ironie ^^
 
Vor allem wenn du deinen Job gut machst bzw. vielleicht sogar etwas schneller bist mit deiner Arbeit als andere, ist die Belohnung in der Regel ausschließlich noch mehr Arbeit :LOL:
Seh ich immer bei meinem Vater, der arbeitet immer ne Woche mehr im Monat.

Aber sein Chef würdigt das jedenfalls finanziell und auch nicht finanziell.
Er bekommt jede Überstunde nicht nur ausbezahlt sondern mit einem Zuschlag von 25% usw
 
Sollte das mit Zuschlag nicht sowieso selbstverständlich sein? Meine Überstundenpauschale bzw. All-In mit 20 Stunden ist auch mit 50% Aufschlag berechnet.
 
Das ist was anderes und klingt auch sehr vernünftig. Aber in meinem vorletzten Job war es z. B. so, dass die PMs die ihren Job sehr gut gemacht haben, auch immer direkt (wichtige) Neukunden on top betreuen durften. Die "guten" Leute haben also massig Überstunden geschoben und die anderen sind immer überpünktlich nach Hause. Sogar verständlich und schlau, denn Überstunden wurden weder ausgeglichen, noch ausbezahlt in der Bude.
 
Ich bin erst bei meinem dritten Arbeitgeber, aber bei allen ist/war es so dass "high performen" sich nicht lohnt.
Beim letzten gab's zwar immer mal wenn man grade wieder besonders was ausgerissen hat nen 40€ whisky oder 50€ Restaurantgutschein, aber das fällt eher in die Kategorie "Danke für nichts".
Mir macht die Arbeit zum Glück Spaß, hat man aber einen stupiden Job kann ich Dienst nach Vorschrift gut nachvollziehen.
 
Bei uns gibt es seit einem Jahr ein internes Programm mit dem man Gutscheine bzw. Belohnung vergeben kann - die Kosten dafür muss die Führungskraft bzw. Kostenstelle des Empfänger-Mitarbeiters tragen. die FK muss eine Ablehnung explizit begründen... da wird auch etwas Schindluder mit getrieben aber alles einfacher und günstiger als konkret die Bezahlung zu erhöhen.

Habe mir über diese Gutscheine eine Switch angespart im letzten Jahr
 
Nur dass der Gutschein finanziell eben ganz anders gewertet wird, beim AG als auch beim AN
 
In meiner vorletzten Bude gab es einen "Prämientopf", der so ca. 5.000€ umfasst hat. Auf die Abteilung mit 60 Leuten gerechnet ist das für ein Jahr natürlich nicht wirklich viel. Wir haben aber immer geschaut, dass auch Azubis und neue Leute etwas bekommen haben. Und dann natürlich die, die besonderen Einsatz gezeigt haben. Selbstverständlich muss man natürlich auch schauen, dass sich die Leute nicht verarscht vorkommen, wenn sie z. B. Monate für einen ausgefallenen Kollegen mitgearbeitet haben und dann nur 250€ Brutto dafür kriegen..
 
Wie darf ich mir das vorstellen? Ich habe diese Gespräche ja auch, aber Fokus setzen, Plan machen funktioniert einfach nicht.
Ich versuche es mal ganz konkret für meine Stelle zu machen, da muss ich aber etwas ausholen, könnte ne Wall of Text werden.

Ich hab Anfang 2022 nach meiner letzten Beförderung in meiner Rolle als Produktmanager einen Greenfield Bereich übernommen, dass heißt der Bereich war grob definiert aber es war relativ unklar wo eigentlich die größten spezifischen Probleme liegen und wie diese priorisiert werden müssen.
Ich habe einen Senior Product Manager für den ich disziplinarisch Verantwortlich bin.
Außerdem arbeite in meinem Setup mit einem Team mit 7 Backend Entwickler, 2 Frontend Entwickler, 1-3 UX Designer, 1 Projektmanager für das ich nicht disziplinarisch verantwortlich bin. Ich bin aber qua meiner fachlichen Führungsrolle dafür verantwortlich aus diesem Team das beste rauszuholen, d.h. dass sie das machen was aktuell am wichtigsten ist und der Firma am meisten bringt. Ich muss also dafür sorgen, dass alle im Team verstehen um was es geht, warum wir es machen (und warum wir bestimmte Dinge jetzt gerade absichtlich NICHT machen) und sie zur richtigen Zeit den richtigen Fokus haben. Dabei muss ich mich um kurzfristige Themen die jetzt wichtig sind kümmern und Themen die langfristig wichtig werden (also eher strategisch).

Nun war Anfang 2022 aber das Problem, ich wurde gerade erst befördert und hatte vorher noch nie in son einem großen Setup mit so viel Verantwortung gearbeitet, auch meine Stakeholderlandschaft hat sich dadurch massiv vergrößert (vorher hatte ich mit nur einem Bereich gearbeitet, jetzt arbeite ich mit mehreren Directors aus unterschiedlichen Bereichen die alle ihre eigenen Erwartungshaltungen an mich haben). Es war also offensichtlich, dass mir noch ein paar Skills und Erfahrungen fehlen. Soweit aber erstmal kein Problem, denn mein Head unterstützt mich ja. Also haben wir uns zusammengesetzt und aus den letzten Monaten kam auch schon Feedback und wir haben dann besprochen was ich anders / besser machen muss.

Ich mach's mal an einem Beispiel konkret:
1.) Ich muss bei der großen Stakeholderlandschaft besser dafür sorgen, dass auch die Kollegen informiert sind, die in der aktuellen Phase vom Projekt vielleicht nicht täglich involviert sind. Ich war damals etwas im Tunnelblick und das viel bei mir einfach hinten runter.
2.) Ich muss lernen besser Aufgaben zu delegieren und erkennen wer in dem Setup die beste Person für einen Task ist um den Output in dem Projekt zu maximieren. Das bedeutet natürlich nicht, dass ich alle meine Tasks einfach wegschiebe und andere dann meine Aufgaben machen, sondern ich sorge dafür dass andere "enabled" sind (ich glaub deutsch würde man sagen ermächtigt/ermöglicht, aber irgendwie ist das Wort dumm :d ) ihren Job qualitativ besser zu machen.

Gelöst hab ich es dann folgendermaßen:

Zu 1.) Es war offensichtlich, dass ich es selber zeitlich nicht schaffe das zu leisten und das eigentlich auch nicht machen soll. Aber für die Kommunikationsaufgaben hab ich ja eigentlich meine Projektmanagerin. Die konnte es aber nicht vernünftig machen weil sie meine Erwartungshaltung gar nicht kannte. Also hab ich mich erstmal hingesetzt und ne Matrix gemacht wer überhaupt Stakeholder ist und wer in welcher Frequenz zu welchem Thema involviert werden muss. Dann haben wir uns gemeinsam überlegt was für welche Gruppe das beste Medium ist (z.B. Wöchentliche / Monatliche calls, emails, intranet, etc.) und dadurch quasi einen Plan erstellt wer wann und in welcher Phase was braucht. Inzwischen ist es so, dass ich da gar keinen Stress mehr habe und meine Projektmanagerin einfach im Team nach dem relevanten Input fragt die Infos dann verteilt.
2.) Habe ich damit auch schon teilweise gelöst, denn 1.) war ja ein gutes Beispiel wie man effizienter die Aufgaben delegiert :d Gab noch nen paar andere Beispiele, z.B. habe ich durchgesetzt, dass wir nen wöchentlichen Plan machen wer was genau wann macht, da es im Team immer wieder Unsicherheiten gab wer eigentlich was machen oder abliefern soll und bis wann bzw. wer durch wen blockiert ist wenn nicht geliefert wird. Für die aktualisierung dieses Plans ist auch meine Projektmanagerin verantwortlich aber wir treffen uns 1x Anfang der Woche um die Details im Team genau zu besprechen.

Das Projekt läuft seitdem deutlich besser und wir sind aktuell wieder super im Zeitplan. Das Team arbeitet effizienter und ich mich auf andere Dinge mehr konzentrieren die ich eigentlich zusätzlich machen muss (z.B. langfristige Strategische Planung anstatt ständig den Wochenzielen hinterher zu rennen). Arbeite ich jetzt dadurch mehr? Was den produktiven outcome angeht, auf jeden Fall. Was die Stunden angeht? Ne überhaupt nicht, es ist sogar wieder relaxter geworden :d

Und ich glaube das ist der Punkt den ich hier machen will. Mehr "arbeiten" führt zu nichts. Man muss effizienter arbeiten damit der Outcome den man am Ende produktiv liefert besser wird. Wenn man ineffizient arbeitet, lässt sich das Problem normalerweise nicht langfristig mit mehr Stunden lösen. Ich habe letztendlich also nicht zusätzliche Arbeit einfach so übernommen, sondern gelernt wie man besser arbeitet und das ist es was letztendlich honoriert wird. Reine Überstunden Schieberei ist meiner Meinung nach eh nichts was gefördert werden sollte, das ist ne schlechte Arbeitskultur.

Das Beispiel ist jetzt natürlich auch sehr spezifisch für meine Arbeit in einer Führungsrolle im Tech-Bereich, das lässt sich jetzt garantiert nicht 1zu1 auf jeden Job kopieren. Aber es ist hoffentlich klar auf was ich raus will. Work smarter, not harder.
"Prämientopf", der so ca. 5.000€ umfasst hat. Auf die Abteilung mit 60 Leuten gerechnet ist das für ein Jahr natürlich nicht wirklich viel.
WTF :fresse: Das ist aber echt armselig wenig für 60 Leute. Bei uns gibt es auch sowas wie Topperformer Bonus 1x im Jahr und wenn man den bekommt (knapp 10% aller MA), kriegt man ca. 1 Monatsgehalt extra Bonus + mindestens 10% Gehaltserhöhung. Alles andere ist doch keine Motivation sich den Arsch aufzureißen.
kann ich aus 30 Jahren Erfahrung im Berufsleben sagen, dass es sich zu 90% nicht lohnt, mehr zu machen, als man sollte, da es einfach nicht honoriert wird.
Leider wirklich falscher AG. Sowas nicht zu honorieren führt ja offensichtlich dazu, dass die Leute die mehr Potential hätten, lieber rumpimmeln weil es eh nichts bringt, oder halt die Firma wechseln. Kann natürlich auch an der Unfähigkeit des Vorgesetzten liegen, der nichtmal erkennt was die MAs leisten und es deswegen nicht honoriert.
 
WTF :fresse: Das ist aber echt armselig wenig für 60 Leute. Bei uns gibt es auch sowas wie Topperformer Bonus 1x im Jahr und wenn man den bekommt (knapp 10% aller MA), kriegt man ca. 1 Monatsgehalt extra Bonus + mindestens 10% Gehaltserhöhung. Alles andere ist doch keine Motivation sich den Arsch aufzureißen.

War es auch. Vor allem richtig man mit so einem Mini-Bonus eher mehr Schaden an.. Für die Azubis und jüngere Kollegen war es immer gut, die freuen sich über 300€ extra und wenn ich dann erwähnt habe, dass ihr Einsatz nicht unbemerkt geblieben ist. Aber wenn jemand der 5k€ Brutto hat, dann einen Bonus von 150-200€ netto bekommt für das Jahr...
 
Ja wirklich, wer macht denn für 200€ Netto den Finger krum, das sind völlig falsche Anreize. Bei meiner Schwägerin ist es leider das selbe Thema, sie ist in nem Biotechnology Startup (das es aber auch schon jetzt 5-6 Jahre gibt) und das Gehaltsthema ist bei ihr auch ständig präsent. Sie ist nach dem Studium dort für 41.000€ eingestiegen und macht inzwischen die Fertigungsleitung und verdient jetzt nach 6 Jahren 48.000€ (vergleichbar in der Branche ist wohl eher so 65-75k in dem Bereich). Die haben auch jährliche Mitarbeitergespräche, aber da werden mit Ansage und Absicht völlig utopische Stretch-Ziele vergeben mit dem Hintergrund, dass sie wohl erwarten dass man für diese Ziele wirklich jeder Woche Überstunden machen muss um das überhaupt zu erreichen. Und der Bonus bei 100% ist dann 2.000€. Die Leute sehen das und sagen sich natürlich alle sofort "garantiert nicht, da chill ich lieber".
 
Liest sich wie die komplette Verarsche um ehrlich zu sein. Startup ist für mich auch ein Synonym für schlechte Bezahlung. Wenn der Laden gerade wirklich erst im Aufbau ist, okay. Aber wenn sich Firmen nach 5 Jahren noch Startup nennen?
 
Wird bei euch allen eigentlich auch zwischen Überstunden und Mehrarbeit unterschieden ?
Mehrarbeit wandert einfach 1:1 auf unser Arbeitszeitkonto und das kann ich dann abfeiern.
Überstunden müssen durch die FK angeordnet werden und werden dann auch entsprechend beaufschlagt (wie hoch, weiß ich leider nicht).

Überstunden hatte ich bisher nie, dafür habe ich aber immer so 60-70std Mehrarbeit auf der Uhr :fresse:
 
Ja und jedes Jahr ist leider gerade kein Geld da aber wenn es nächstes Jahr dann besser läuft dann bist du auf jeden Fall mal dran! Sie ist aber leider auch selber schuld, sie schaut sich nie ernsthaft um. Ich hatte sie dann mal soweit ihr Linked.in Profil startklar zu machen und dann wurde sie auch direkt schon von Headhuntern angeschrieben. Aber irgendwie hat es sich in der Firma dann ergeben, dass sie diese 10% Gehaltserhöhung auf 48k bekommen hat und das war für sie wohl Grund genug das wieder einzustellen 🤷‍♂️ Von solchen guten Seelen Leben diese Firmen halt, Leute die gute Arbeit machen, man aber die Gehälter selbst bei Steigerung der Verantwortung langfristig unter Inflationsausgleich hält.
 
In meiner vorletzten Bude gab es einen "Prämientopf", der so ca. 5.000€ umfasst hat. Auf die Abteilung mit 60 Leuten gerechnet ist das für ein Jahr natürlich nicht wirklich viel. Wir haben aber immer geschaut, dass auch Azubis und neue Leute etwas bekommen haben. Und dann natürlich die, die besonderen Einsatz gezeigt haben. Selbstverständlich muss man natürlich auch schauen, dass sich die Leute nicht verarscht vorkommen, wenn sie z. B. Monate für einen ausgefallenen Kollegen mitgearbeitet haben und dann nur 250€ Brutto dafür kriegen..
irgendwie wirken 5000€ auf 60 leute verteilt als eine art "komm lass uns richtig viel stunk machen" methode, um möglichst viele unzufriedene leute zu erhalten. abgesehen davon, das man es nie allen recht machen kann, ist die methode dieser prämien doch ein garant dafür, das es immer unzufriedene leute gibt. das kann doch nur nach hinten losgehen ?!

Ich bin erst bei meinem dritten Arbeitgeber, aber bei allen ist/war es so dass "high performen" sich nicht lohnt.
wer wirklich "leistungsbezogen" verdienen will, MUSS unweigerlich auf provisionsbasis arbeiten. das hat halt vor und nachteile...

Mir macht die Arbeit zum Glück Spaß, hat man aber einen stupiden Job kann ich Dienst nach Vorschrift gut nachvollziehen.

ich finde dieses "quiet quitting" als bezeichnung einfach nur dumm und falsch. dienst nach vorschrift ist exakt das, was der arbeitgeber bezahlt. die erwartung der AG, das sie mehr für nichts bekommen, ist ein altertümlicher scheiß aus einer zeit, wo die chefs noch könige waren und man gehorchen musste.
dienst nach vorschrift ist genau das gleiche wie beim kauf einer sache. wenn du einen 55" fernseher kaufst bei media markt, bekommst du auch einen 55" fernseher und kein gratisupgrade auf 65", weil du einfach mehr erwartest als bezahlt. wenn du noch nen hdmi kabel zum fernseher brauchst, wie hoch hälts du die chance, das media markt dir noch nen kabel dazu schenkt? na? wieso soll also ein AN denn für nichts mehr leisten? die bezeichnung "leise kündigung" ist einfach nur dumm, die erwartungshaltung ist völlig veraltet.
niemand sagt, das man auch mal mehr machen kann als dienst nach vorschrift, zumal die vorschrift häufig auch nicht klar betitelt ist. aber die selbstverständlichkeit für mehrarbeit von seiten des AG kann er sich genauso in den arsch schieben, wie du das gratis hdmi kabel mitbekommst...

Wird bei euch allen eigentlich auch zwischen Überstunden und Mehrarbeit unterschieden ?
Mehrarbeit wandert einfach 1:1 auf unser Arbeitszeitkonto und das kann ich dann abfeiern.
Überstunden müssen durch die FK angeordnet werden und werden dann auch entsprechend beaufschlagt (wie hoch, weiß ich leider nicht).

solange die stunden abgefeiert werden, ist es letztenendes ja nur eine verschiebung der arbeitszeit. kommt immermal wieder vor und ist selbst bei solchen jobs wie meinen ohne überstunden nicht unvermeitbar, wenn ich mal zum kunden oder so fahre.

echte überstunden, also stunden die ausgezahlt werden, müssen ja mindestens 25% aufschlag bekommen, da man für diese stunden keinen urlaubsanspruch erwirkt und auch keine "krankenstunden". solche stunden kann ich nicht erwirtschaften, will ich auch gar nicht.

ich habe zwar nicht die summe aus diesen filmschnipsel, aber genug geld, um genau diese einstellung mittlerweile aufbringen zu können und versuche diese im arbeitsleben auch durchzuziehen, auch wenn ich letzte woche mit corona noch gearbeitet habe. diese woche ohne coronalast habe ich mir dann aber doch paar tage krank gegönnt, weil ich noch nicht wieder fit war und ostern komplett täglich 20std+ im bett lag...


es lebt so ungemein entspannter mit dieser einstellung, wenn man nicht mehr unter druck gesetzt werden kann.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wird bei euch allen eigentlich auch zwischen Überstunden und Mehrarbeit unterschieden ?
Hab kein Konto, also nein :d Ich will aber auch keins.
Beitrag automatisch zusammengeführt:

ich finde dieses "quiet quitting" als bezeichnung einfach nur dumm und falsch.
Finde ich auch, Dienst nach Vorschrift ist das was bezahlt wird und gut ist. Wenn der MA nicht mehr will, ist doch ok.
 
um mal wieder beim ursprünglichen thema zu sein:

gehaltsanpassung ende letzten jahres: 2370€ netto, 32std, 4tage woche, freitags immer frei, quasi 100% home office, keine überstunden

ausgaben:
- 1100€ komplett fixkosten paket auf extra konto für alle laufenden gemeinsamen kosten wie wohnung, gez, strom, internet, lebensmittel, kino, party, saufen, versicherungen (außer kfz)
- abo fixkosten für sport + apple one + sky = 50€
- etwa 100€ für sprit, 1 tankfüllung

bleiben über: 1100€
davon kaufe ich immer das, worauf ich gerade lust habe. dieses jahr nen neuen oled fürs schlafzimmer, pc aufrüsten, soundbar fürn fernseher im schlafzimmer, ne ps5, urlaubsreisen, klamotten usw... ich bin ein echter konsumjunkie, kaufe aber nur mit meinen freien geld und verkaufe alte sachen auch sofort. ich habe absolut kein kram hier liegen, den ich nicht nutze. neue pc teile, alte innerhalb von 1tag inseriert...
ich würde eigentlich gerne was sparen, habe aber nicht so richtig lust drauf, da bereits eine große stange geld vorhanden ist.

jährliche kosten, werden über weihnachtsgeld/portokasse bezahlt
- telefon prepaid 100€
- kfz versicherung 300€ inkl. vollkasko
- steuern pkw 265€
- pkw wurde bar gekauft ohne finanzierung
 
ich würde eigentlich gerne was sparen, habe aber nicht so richtig lust drauf, da bereits eine große stange geld vorhanden ist.
Alles richtig gemacht 🤷‍♂️ Man kann sich ja auch mal was gönnen und deine Fixkosten sind relativ niedrig.
 
Wenn man wie PayDay schon gut sechsstellig im Depot hat kann man das schon mal machen :d
 
Leider wirklich falscher AG. Sowas nicht zu honorieren führt ja offensichtlich dazu, dass die Leute die mehr Potential hätten, lieber rumpimmeln weil es eh nichts bringt, oder halt die Firma wechseln. Kann natürlich auch an der Unfähigkeit des Vorgesetzten liegen, der nichtmal erkennt was die MAs leisten und es deswegen nicht honoriert.

Ich bin nicht seit 30 Jahren in derselben Firma, erlebe aber dasselbe in allen Firmen.
Mal ein Beispiel:

Wir haben einen Kollegen, der heißt Sergej.
Der Mann kann alles, und nicht nur können, sondern richtig gut können, besser als die meisten.
Er ist in jedem Bereich einsetzbar, und ist in jedem Bereich auch noch schneller als alle, egal ob er schweißen muss, sich um die Logistik kümmern soll, Geräte bauen soll, ja selbst wenn er ins andere Werk muss, ist er dort besser als die Stammarbeiter.
Das "Problem" hierbei:
Sergej ist absolut ruhiger Natur, in den 5 Jahren in denen ich mit ihm arbeite, habe ich ihn vielleicht 5 ganze Sätze sprechen hören - aber nicht weil er unhöflich ist, im Gegenteil, er ist immer hilfsbereit, aber einfach ein ganz ruhiger Typ.

Der Mann ist seit 10 Jahren in der Firma, und hat es trotz seines enormen Wissens und Könnens nicht weitergebracht, warum?
Die Chefetage weiß, dass Sergej IMMER seine Arbeit machen wird, egal wie viel sie ihm bezahlen, egal wo sie in einsetzten, demnach bleibt das auch so.
Solche Sergejs habe ich bis jetzt in JEDER Firma gesehen, egal, ob größer oder kleiner.

Nun nehmen wir den Kollegen Rene:
Ein Großmaul vor dem Herren, unterdrückt schwächere wo es nur geht, meint er habe die Weisheit mit Löffeln gefressen, ist unfreundlich zu dem "kleinen" Mann, aber leckt allen Vorgesetzten und deren Verwandten den Arsch.
Der Mensch ist einfach nur ein Ekelpaket, der auch keinerlei Einsicht zeigt.
Vor einigen Monaten haben ihn 2 Schichten ( über 30 Mann ) bei der Schichtübergabe bei Seite genommen, und versucht, mit ihm zu reden, dass sein Verhalten nicht akzeptabel ist, und die Gründe aufgeführt.
Was macht Rene?
Zwei Wochen Krankenstand, und danach weiter wie immer - in seiner Welt sind die 30 Mann blöd, denn nur er ist "the man".

Problem bei der Sache:
Rene bekommt Verantwortung, die Chefs lieben ihn, obwohl er tatsächlich nichts kann, aber sich immer wieder gekonnt mit fremden Federn schmückt, und "laut" ist, das Rene auch noch mehr Geld verdient als viele fleißige Kollegen, brauche ich sicher nicht zu erwähnen.
Aktuell obliegt ihm der Ablauf einer neuen Geräteserie, das muss man sich einmal vorstellen!
Nach diesem Mann werden Zeiten definiert, in denen es gilt, ein Gerät zu fertigen, Arbeitsabläufe, usw. usf.

Die Chefetage weiß das auch, allerdings trägt Rene ALLES den Chefs zu, und seine Unterdrückung der schwächeren führt dazu, dass diese tatsächlich mehr arbeiten, weil viele einfach nicht den Mut haben, sich gegen ihn zu wehren.

Und auch solche "Renes" habe ich in jeder Firma gesehen.


MEIN ganz persönliches Problem, und warum ich nicht weiterkomme:
Menschen wie Rene bekommen von mir Kontra, aber so richtig.
Mit ihm und mir ist es eines Tages so eskaliert, das in diesem Fall mich Kollegen aufgehalten haben, und der liebe Rene sich fast in die Hose gemacht hat.
Seit diesem Tage arbeiten wir nicht mehr zusammen, und als wir letztes Jahr einen neuen Chef bekommen haben, hat mich dieser auf das Thema "Rene" angesprochen, und gefragt, ob wir im "Notfall" mal eine Woche in derselben Schicht arbeiten könnten, da habe ich ihm direkt gesagt "noch nicht mal einen Tag!".

Rene wiederum versucht seit jenem Tag, der wahrscheinlich in die Annalen der Firma eingegangen ist, sich bei mir einzuschleimen, allerdings bleibe ich hart.
Nicht falsch verstehen, wir haben ALLE unsere Fehler, und ich trage keinem was nach, mich hat schon ein Kollege als blödes Arschloch bezeichnet, da bin ich erst einmal gegangen, wir haben beide durchgeatmet, und dann hat man darüber gesprochen, sich die Hand gegeben, und alles war gut, aber bei Menschen wie Rene geht das nicht.
Gibst du ihm die Hand, sieht er das als Schwäche, und nach 14 Tagen hast du wieder die Probleme mit ihm.


"Falscher" AG. Solche Leute wie du beschrieben hast wären bei meinem letzten AG mit dem ein oder anderen Award rausgegangen dazu entsprechend hohe Bonuszahlungen durch Leistungen die über die Ziele hinausgehen. Ich bin auch zwei Jahre in Folge mit fast 200% Bonus rausgegangen allein aufgrund der Leistung und dazu gehörten auch Lohnanpassungen und Aktien. Solche Modelle hast du aber eben eher nicht in der tarifgebunden Industrie, KMU oder gar im ÖD.

Das meiste habe ich oben beschrieben.
Zu dem super Kollegen:
Das traurige ist, dass die Kollegen in der Montage zu 100% überwacht sind, da jedes Gerät mit einem Tablet gefertigt wird, um Fehler in den einzelnen Arbeitsschritten auszuschließen.
Jeder MA hat seinen Benutzer, und somit sieht der Chef genau, wer was gemacht hat, und wie lange er dafür gebraucht hat.
Dient natürlich nicht der Überwachung, sondern nur der Qualität... ;)

Ich muss aber sagen, das wenn du deinen Soll erfüllt hast, in dem Fall 15 Geräte, dir keiner auf die Nerven geht, und sei es, dass du in 4 Stunden fertig bist, und dann Kaffee trinken gehst.

Besagter Kollege baut zwischen 25 und 30 Geräten, was eine enorme Leistung ist, und hat bei der letzten Lohnrunde weniger Prozente als ich bekommen, obwohl ich im Krankenstand war.
Auch bei ihm wissen die Chefs: Der Mann ist zum Arbeiten geboren, der arbeitet, egal was er bekommt.

Und auch das habe ich in bisher jeder Firma so erlebt.

Mich hält man "ruhig" mit diversen Privilegien, sowie guter Zahlung, da meine Chefs wissen, ich sage was nicht passt, immer, egal wann, und egal wo, auch bei Betriebsversammlungen mit mehreren 100 Menschen.
Machen können sie weiter nichts, auch wenn ich für manche unbequem bin, denn ich mache meine Arbeit sehr gut, habe keine Krankentage - vom Unfall einmal abgesehen - habe Überstunden, und bin fachlich auch nicht so einfach zu ersetzen.

Man hat mich schon dazu angehalten, wenn etwas nicht passt, es bitte nach der täglichen Besprechung mit dem Chef direkt zu besprechen, und nicht vor versammelter Mannschaft.
Die Chefs sehen natürlich, dass ich sehr beliebt bin bei den meisten Kollegen, und auch Einfluss habe, somit bekomme ich einen kleinen "Sonderstatus".

So, das war glaube ich mein längster Beitrag hier in dem Forum, ich hoffe ich konnte mich verständlich ausdrücken :d

Ein fettes EDIT:
Ich arbeite in einer AG, also keine kleine Klitsche, nur um das noch mal zu betonen.
:)
 
Zuletzt bearbeitet:
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