Evtl. sollte man sich mal die Situation bei Tundor mal genauer anschauen, bevor man völlig unreflektiert schreibt.
Da ist ein Pakistani erst vor ein paar Wochen/Monaten? hier in Deutschland auf die Stelle gekommen
daraus ergibt sich, dass er:
- hier nur auf befristeten Arbeitsvisum ist
- damit Auflagen, wie eben z.B. eine Arbeitstelle (sonst macht das ja keinen Sinn), verbunden sind
- er nicht als Alleinunterhalter hier ist, sondern mit Sack und Pack (also Familie) hier aufgeschlagen ist und dementsprechen etwas mehr Verantwortung hat, als so einige hier
- sich daraus ganz generell lebenskulturelle Unterschiede ergeben können (wie interaggiert man mit Leuten)
- sich auch arbeitskulturelle Unterschiede (wie interaggiert man in einem deutchen (wenn auch international ausgerichtet) Kollegen, wie interaggiert man mit Chefs, wie wichtig wird Arbeitsleistung eingeordnet
- sich auch religöse Unterschiede/Untersicherheiten ergeben, wie reagiert der "Christ" auf meine muslimischen Besonderheiten
- sich ggf. im Zusammenhang mit den anderen Sachen auch grundsätzlich persönliche Unsicherheiten ergeben
- und grundsätzlich ergeben sich auch Unterschiede in der (Lebens)Erfahrung, wie wurde der MA wo anders, egal wo, behandelt, was hat das mit ihm gemacht
Man sollte mal davon abkommen, sein mehr oder minder 0815-Standard Leben und sich die daraus ergebende "gemachte Nest"-Mentalität ablegen.
In Führungskraft steht Führung drin und nicht Befehlen, sonst wäre es eine Befehlskraft, da gibt es hier ja den ein oder anderen AG. Und da gehört es mit dazu, wenn man den Job ernst nimmt, dass man sich in die Situation des anderen reinversetzt. Das betrifft nicht nur das, sondern ganz allgemein. Es gehört auch zur Führungskraft ein Gefühl dafür zu entwickeln, ob es private Situationen gibt, die der MA mit auf Arbeit schleppt. Nicht, weil es dann der Firma schlecht geht, sondern weil das der Psyche nicht zuträglich ist.
Ansonsten kann man auch festhalten, dass nicht wenige Deutsche sich schon "einscheißen", wenn sie in einer neuen Firma sind, z.B. kurz vor der Urlaubszeit, und dann mit sich hadern, ob man nun mal nach ner Woche Urlaub fragen darf. Diese Situation betrifft also bei weitem nicht nur spezifisch hier zu.
Aber hier sind natürlich nur Überflieger unterwegs, wo der Chef bitte auf Knien zu kommen hat, ob man nicht noch Aufgabe C übernehmen könne.