Bitte dabei nicht vergessen, dass deshalb der Druck im Consulting ganz anders ist. Hängt natürlich auch von der Branche ab, aber im Endeffekt hat man zwei Kontrollorgane über sich, den Vorgesetzten und die externe Firma.
Ich bin aktuell im Consulting und im Vergleich zur normalen Festanstellung (egal ob es Startup, ÖD, Großkonzern oder Mittelstand war) hat man so gut wie keine "freien" Minuten. Auf Firmenzeit mal was anderes machen geht überhaupt nicht mehr und auch für normale Recherche muss man sich ggf. rechtfertigen (du brauchst dafür zu lange, du sollst 75% der Zeit auf extern buchen).
Ich muss mir auch die Zeit für Weiterbildungen ziemlich aus den Rippen schneiden.
Bisher waren auch alle meine Projekte erfolgreich, aber ich habe keine Ahnung was als Consultant los ist, wenn man die Aufgabe nicht erfüllt.
Danke für deine Erfahrung aus dem Bereich! Ich muss ehrlich sagen, ein bisschen mehr Druck hätte ich sogar gerne. Momentan gibt es oft Tage, an denen ich effektiv vielleicht 2-3 Stunden arbeite, teilweise noch weniger, und nach solchen Tagen fühle ich mich selbst auch ein bisschen faul. Natürlich ist das eine Zeit lang ganz angenehm, vor allem zuhause, aber nach ein paar Monaten hat man "das Internet ausgelesen", und es wird einfach langweilig. Es nervt mich ja selbst oft, dass ich so viel hier im Luxx, auf Reddit usw. rumhänge, ich wäre ja gerne produktiv, aber wenn es einfach nichts zu tun gibt, kann man nur schwer produktiv sein. Und wenn keine Anerkennung der Firma kommt, will man auch nicht ständig zusätzliche Schulungen und Zertifizierungen machen.
Wenn ich wirklich 8 Stunden effektiv arbeite, in denen ich nichts anderes nebenbei privat mitmachen kann, geht es mir ja auch nicht wirklich anders, als den meisten ausserhalb der IT. Meine Freundin kann auch nicht in der Apotheke stehen und einmal ein paar Stunden privat am Handy Videos schauen, wenn wer in der Produktion einer Firma muss man auch seine Stückzahl am Fließband leisten, und im Handwerk kommt es auch nicht gut, wenn man den ganzen Tag privat unterwegs ist. In der IT bzw. generell bei Bürojobs ist man da einfach in einer sehr privilegierten Lage, wo man sowas recht einfach unbemerkt machen kann, solange sonst nichts liegen bleibt.
Wenn das zusätzliche "Schmerzensgeld" also stimmt, sehe ich da auch kein Problem, aber es ist natürlich definitiv ein Punkt, den man in die Entscheidung einfließen lassen sollte. Zu blauäugig darf man nicht in den Bereich gehen und erwarten, dass es so weitergeht, wie in einer internen Abteilung, das ist klar. Dafür kann man sehr viel lernen und Erfahrung sammeln, und das ist auch etwas, was mir wichtig ist. Und wenn man nach ein paar Jahren wieder in eine interne Abteilung wechselt, ist man abgehärtet und kann viel mitbringen.
Für mich als eher introvertierten Menschen, der Menschenkontakt eher meidet, sehe ich da zusätzlich auch noch eine Möglichkeit, mich in dem Bereich weiterzuentwickeln. Es ist die letzten Jahre schon deutlich besser geworden, aber es ist definitiv noch Luft nach oben, und das ist auch etwas, was mir langfristig helfen wird. Umso höher man rauf will, desto eher werden auch Kommunikationsskills bzw. Sicherheit und Selbstbewusstsein vor anderen Menschen wichtig.
Aber jetzt müssen erstmal von beiden Seiten konkrete Zahlen kommen, dann tu ich mir mit der Entscheidung auch deutlich leichter.