Aber irgendwo müssen die Leute doch sein. Kriegen ja nicht alle Bürgergeld oder Ähnliches.
Die Leute machen andere Dinge wie studieren und akademische Berufe nachgehen. Es werden auch weniger Leute. Und in vielen Branchen sind die Probleme auch selbst erzeugt, bzw als Auslöser Corona. Während des Lockdowns wurden quasi fast alle Leute aus der Gastronomie gekündigt. Notgedrungen haben die neue Jobs gesucht wie zb Verkäufer oder Warenverpacker und wie sie alle heißen und haben festgestellt, das man für das gleiche Geld am Wochenende (wenigstens Sonntags) und Feiertags frei hat, und nicht den Superstress. Diese Leute kommen natürlich nicht zurück. Auf jeden Fall ist es Gesellschaftlich deutlich angenehmer, als Verkäufer zu arbeiten als in der Gastro.
Handwerk hat sich selbst in die Lage gebracht, indem man Jahrzehnte lang die Leute ausgebeutet hat. Wer so beschissen bezahlt, darf sich nicht wundern, das irgendwann keiner mehr bock drauf hat. Heute sind wir im knallharten Informationszeitalter. Jeder 15 Jährige weiß heute mehr über seine Krankheit als der Hausarzt vor 40 Jahren, jeder kann im Internet sehen, was man woanders verdienen kann usw...
Handwerksbetriebe die mit der Zeit gehen und zb 4 Tage Woche mit teilweise flexiblen Arbeitszeiten und vernünftigen Lohn anbieten, können sich vor Bewerbern nicht retten. Und oh wunder, diese Betriebe gehen daran nicht pleite, sondern blühen richtig auf, weil sie gute motivierte Leute haben und gut gemachte Arbeit auch 2023 immer noch eine sehr gute Werbung ist für neue Aufträge (Wer hat das denn so schön für euch gemacht? - Das war Firma xy... - Danke).
Am Ende gibt es natürlich irgendwo ein Mangel. Würde jeder das so machen, würde das nicht klappen. Aber da kaum jemand da mitmacht, sind diese Änderungen auch noch so kräftig wirksam. Wer also will, kann gute Leute finden. Gesellschaftlich sind wir da aber noch lange nicht angekommen, weil Politiker, Lobbisten und co noch immer die Schuld beim anderen suchen. Es heißt dann, die Leute wären faul, haben keine Lust oder sind bequem, anstatt mit der Zeit zu gehen und einfach zu sagen "Ja du bist uns wichtig und wir möchten, das es dir bei uns gut geht - und bezahlen dich vernünftig und du hast auch noch ein Leben neben dem Job". Solange das nicht in den Köpfen der Arbeitgeber ankommt, jammern die natürlich weiter, das die anderen Schuld haben. Eigentlich sind es alles nur Loser...