Das Gefälle zwischen Tariflöhnen und Firmen die keinen Tarif haben und sich auch nicht daran orientieren. Jemand der z.B. bei IG-Metall im untersten Tarif anfängt (also direkt nach der Lehre) hat ~2200 Euro Brutto mal 13,5 und Bonuszahlungen.
Das ist je nach Region E5/E6. Was E1 bedeutet willst du nicht wissen. Und je nach Unternehmen wirst du du als frisch ausgelernter auch nicht mit E5/6 eingestellt, sondern E3/4, je nach dem wie das Machtgefuege im Unternehmen ist.
b) Dienstleister im Privatkundenbereich zahlen meistens sehr schlecht im Gegensatz zur Industrie (vgl. Extremfall Friseur mit Industriegelernter). Liegt aber auch an der Mentalität alles immer billiger einzukaufen. Mit 10€ Haarschnitt ist halt nicht groß zu verdienen.
Ja, nein -> Jein. Machtgefuege ist auch hier ein Faktor. Callcenter koennte man theoretisch recht gut gewerkschaftlich organisieren, da viele AN an einem Arbeitsplatz - in der Praxis schauts wegen Befristungen, Teilzeit, Leiharbeit usw. deutlich schlechter aus, was sich natuerlich aufs Tarifgefuege auswirkt. Ebenso Einzelhandel - da ist einfach recht wenig Marktmacht hinter und die Arbeitsvertraege sind mies. Wenn Kassel Baunatal streikt und 40.000 Leute keine Getriebe mehr produzieren steht 3 Tage spaeter Wolfsburg und Sevillia und die Chinesen die auf ihre Autos warten steigen VW aufs Dach.
c) Gewisse "Chefs" bei allen Dingen (Auch eigenes Gehalt) nach dem Motto koste es was es wolle vorgehen, nur bei den normalen Gehältern nicht. Ab einer bestimmten Stufe (im Tarif dann ÜT) geht's dann aber plötzlich.
ATler sind noch mal ein anderes Thema. Da sind die Uberstundenregelungen anders, die erwartete Wochenarbeitszeit ist anders, usw. Ich seh da eher das Thema, dass Fuehrungskraefte ihren Job nicht in beide Richtungen machen. Ne gute Fuehrungskraft hat so viel Rueckendeckung von seinen eigenen Jungs und Maedels, dass er seinem Chef/Chefin auf den Tisch hauen kann wenn was nicht fluppt. Es braucht aber Rueckendeckung. Siehe b)
d) Momentan viele Dinge outgesourced werden und wenn es nur an Firmen die Ingenieursdiensleistungen betreiben geht. Das dreht sich aber momentan, da viele Firmen merken hoppla ich hab doch nicht so eine hohe Qualität wenn ich es nicht selber mach.
Das ist ein ewiges Spiel und wird sich auch so schnell nicht aendern und hat in Unternehmen unterschiedliche Gruende. Eines ist Burgendenken, also das Spiel "Wie halte ich meine Kostenstelle sauber?". Da werden Ings extern eingekauft und als Projektkosten verrechnet, wo anderswo die fixen Personalkosten gesenkt werden. Das ist am Ende aber einfach nur rechte Tasche - linke Tasche. So kommt es dann auch, dass "auf ein mal" Flexibilisierungen fuer den Renteneinstieg gemacht werden muessen, weil die Mitarbeiter ja urploetzlich 65 Jahre alt werden. Ist ja nicht so, dass Arbeitgeber die Geburtstaten haetten. Spiegelbild der Entwicklung sind Ausbildungszahlen. Bedarfsanalysen in Bezug auf Ausbildungsdauer und Renteneinstiege gibts nicht, dafuer regieren Kopfzahlen. Das das unter Umstaenden die Handlungsfaehigkeit einschraenkt interessiert da nicht. Sprich es sind alles Hausgemachte Probleme die durch unsolides Wirtschaften und unsolide Unternehmensfuehrung entstehen, und alles soll als individuelles Risiko auf Arbeitnehmer abgewaeltzt werden. Das ist dann Politik und bringt dann Fruechte wie ALG2, Niedriglohnsektoren, Zwangsarbeit als 1€ Jobber usw, mit sich.
Dabei belasse ich es jetzt mal, bevor ich mich in Rage schreibe