[Sammelthread] Der Gehalts- und Arbeitsplatzthread

Sorry, aber da muss ich auch Widersprechen.
Ich habe einen Techniker in E-Technik und sitze auf einer Stelle wo ein Bachelor als Voraussetzung vorgegeben ist. Zudem bekomme ich die gleiche Lohngruppierung nach Verdi Tarifvertrag.

Also hat das nicht mit irgendeiner Gewerkschaft zu tun sondern immer mit dem Betrieb, der Vorgibt wer mit welcher Qualifizierung wo und auf welcher Stelle er sitzen kann.

Lg
Mera
 
Wenn Du diese Anzeige nicht sehen willst, registriere Dich und/oder logge Dich ein.
Bist du dir sicher, dass du das nicht verwechselst? Denn der Tarifvertrag schreibt eben vor, welche Tätigkeit mit welchem Entgelt entlohnt wird. Und die Voraussetzungen für die Tätigkeiten sind ebenfalls geregelt. Das ist ja das gute daran. So verdient jeder das gleiche Geld bei ähnlicher bzw gleicher Tätigkeit.

Ja, bin ich mir sicher.
Das Ziel von ERA ist ja, dass jeder bei gleicher Tätigkeit das gleiche verdient, unabhängig von der Qualifikation, denn die Tätigkeit soll entscheidend sein, laut IG Metall. In der Realität sieht man ja aber hier wunderbar, dass die Umsetzung den Firmen überlassen wird und daher total unterschiedlich gerecht/ungerecht ausfällt.
Die Arbeitsplatzbeschreibungen werden bei uns glaub ich von der Personalabteilung (HRM) geschrieben, ebenso die Stellenausschreibungen und der Betriebsrat muss der ERA Gruppierung auch zustimmen.
Somit ist es doch der Spielraum der Firmen und nicht der Gewerkschaft.
MMn. ist ERA aber der größte Mist, da es eher zur Folge hat, dass Neueinsteiger niedriger eingruppiert werden und niemals dahin kommen, wo alteingesessene gehaltstechnisch sind, trotz gleicher Arbeit und Effektivität.
Die "alten" bekommen eben Jahre lang Übergangszahlungen, weil sie laut ERA für ihre Arbeit eigentlich zu hoch eingestuft sind und zu viel verdienen. So wird ERA zumindest bei uns ausgelegt und umgesetzt.

Dennoch um zum Thema zurück zu kommen: Leute ohne Studium können hier Stellen bekommen, die eigentlich nur mit Studium ausgeschrieben sind, was ein Vorteil ist für alle die nicht studiert haben.
Diese Leute verdienen dann tatsächlich genauso viel wie die Leute mit Studium.
 
Idealerweise ist ein Studium auch nur der Beweis, dass man etwas abstraktere und komplexere Dinge begreifen und entwickeln kann.

Das habe ich auch schon festgestellt.... allerdings frage ich mich wieso das "idealerweise" so sein soll? :hmm:

Idealerweise würde man das Wissen was man im Studium erwirbt später auch brauchen/anwenden können, und nicht "nur" die Fähigkeit die dazu geführt hat dass man sich überhaupt dieses Wissen aneignen konnte.

Fakt ist halt auch meiner Meinung nach das ein Techniker oder Meister mind. dassselbe weiß wie ein Bachelor was das betriebliche angeht, weil diese haben die Berufserfahrung nicht.
Siehe oben, was man in im Studium lernt hat inhaltlich oft nicht viel mit dem zutun was man später macht.

Inhaltlich kannst du das aber nicht vergleichen, den Meister macht man in vielen Bereichen in 4-8 Monaten, technische Studiengänge dauern i.d.r. 3,5 Jahre. Es ist also meist schon was anderes, und das fängt schon bei so einfachen Sachen wie Rechtschreibung an.

Und schau dir mal die "jugend" an jeder will viel Geld aber nicht die Hände schmutzig machen. Ich bin sogar eher jemand der die Meinung vertritt Handwerk muss sich wieder lohnen. Die Wirtschaft und die Politik sieht das leider anders.

Liegt das wirklich an der Politik?
Ich würde eher sagen es liegt an einer entsprechend hohen Zahl an Arbeitern, die bereit sind diesen Job zu machen. Das wirkt sich natürlich direkt auf den Lohn aus, in jedem Bereich, nicht nur im Handwerk.

Sobald die Zahl der Handwerker ausgedünnt ist, steigen die Gehälter wieder von allein.


Ich habe zum 01.08 einen neuen Kollegen eingestellt. 'Nur' gelernt, nicht studiert.
Er bekommt die exakt gleiche Lohngruppierung. Da unterscheide ich nicht

Wäre halt nicht so ganz uninteressant was diese Person denn nun macht und was als Anforderung in der Stellenausschreibung stand.

An der Kinokasse wird es den Arbeitgeber wohl auch nicht interessieren ob da jetzt nen Schulabbrecher vor ihm steht oder einer mit nem Dr. Titel.
Wirkt sehr bemüht
Was das in nem Arbeitszeugnis bedeuten würde weißt du vermutlich selbst.
 
Was ist denn das für eine Abteilung die aus zwei Miestern und einem Angelernten besteht? Da ist mMn. das Teamgebilde schon komplett falsch aufgebaut/ausgerichtet.

Kommt drauf an was die da tun.
Wenn die z.B. Angebote udn Aufträge in einer metallverarbeitenden Firma bearbeiten kann das durchaus passen.
Natürlich wäre der angelernte da mit einer Ausbildung immer besser in Bild passend, aber wir wissen ja nicht, was der Herr dort ggf. an nicht anerkannten Bildungsabschlüssen bereit hält.

Ohne genauere Kenntnisse der Rahmenbedingungen und der Details zur Qualifikation der Personen ist das alles gerate ;)
Vielleicht hat der "Angelernte" ja in Russland studiert? Das wird in D nicht zwingend anerkannt und er gilt als "ungelernt", obwohl der Mensch eigentlich einen Hochschulabschluss hat.
 
Weil ich mich grad damit beschäftigt hab

1.346€ Netto
- 499€ Miete
- 30€ Strom
- 32€ Internet
- 21€ Handy
- 92€ versch. Versicherungen (ohne Auto, BU und Renten)
- 450€ Sparen (davon 150€ angelegt, an den Rest komm ich jederzeit ran)
= 222€ für Essen, Kino usw.

Wenn dann die Haftpflicht fürs Auto kommt muss ich eben an die Ersparnisse.

Große Sprünge kann ich nicht machen, aber ich bin zufrieden.
 
Zufriedenheit kommt ja auch nicht von viel Geld ;)

In dem Fall schon denn das Geld was ich verdiene ermöglicht mir Dinge die mich zufrieden machen

- Meine Wohnung (mein eigenes kleines Königreich, 35m² nur für mich)
- Mein Hobby (Motorrad) und Freizeitaktivitäten (Kino, Essen gehen, Freunde treffen)
 
Ein kleines Königreich für sich hat man auch ganz ohne Einkommen :d

Diverse Freizeitaktivitäten, klar, das wird durch Geld ermöglicht, aber dafür braucht man nicht unbedingt viel davon.
 
Ne, vom Amt übernommen.

Natürlich macht Geld vieles möglich, aber ob man jetzt 1,5k oder 1,7k hat...groß ist der Unterschied ab einem bestimmten Punkt eben nicht mehr.
 
Bei einem kleinen Einkommen sollte man sich zumindest so gut es geht noch privat etwas absichern, da die Rente vom Staat dann äußert knapp bemessen sein wird.

Sent from my A0001 using Tapatalk
 
Ich bin nun mit meinem Bachelor Elektro- und Informationstechnik fertig und habe bald ein Vorstellungsgespräch bei einem der größten Bauunternehmen Deutschlands, wenn nicht sogar weltweit. Werde dort wenn es gut geht als Elektroplaner arbeiten. Nun zum Gehalt. Was kann ich zum Einstieg fordern? Bei wie viel Stunden?

Leider kenne ich mich nur beim IG Metall Tarif aus. Da wären es bei uns in Bayern 3.991 €/Monat bei 35 Stunden die Woche.
 
Sind die großen Bauunternehmen (Bilfinger, Hochtief etc) nicht eher dafür bekannt eher nicht über Durchschnitt zu zahlen bei Einsteigern?

Bachelor mit 55k Einstieg (umgerechnet auf 40h) für ne Planerstelle klingt mir etwas hoch gegriffen..
 
Wie ist eig. nach euren Erfahrungen so die Akzeptanz bei nem Bachelor Abschluss?

Was ich so mitbekomme suchen die meisten Firmen vornehmlich Master Absolventen...
 
Viele Firmen haben sich meines Erachtens nach vom Diplom auf den Master eingeschossen, weil der dem alten Diplom am nächsten kommt.

Das ist eine ungerechte Abwertung des Bachelor, wenn selbst für stellen, wo dieser locker reichen würde, nur Master gefordert wird.
 
Wie ist eig. nach euren Erfahrungen so die Akzeptanz bei nem Bachelor Abschluss?

Was ich so mitbekomme suchen die meisten Firmen vornehmlich Master Absolventen...

Kommt ganz auf die Richtung an. Manche Fachgebiete (so Richtung Pharmazeutik) legen extremen Wert drauf, im Masch-Bau gefühlt eher weniger. Wenn es Richtung leitende Position gehen soll, wird es aber wichtiger.
 
Meinem Empfinden nach ist Bachelor nicht mehr als eine Ausbildung wert und Diplom auf einer ganz anderen Stufe. Master mittlerweile gleichwertig zum Diplom.
 
Ich bin nun mit meinem Bachelor Elektro- und Informationstechnik fertig und habe bald ein Vorstellungsgespräch bei einem der größten Bauunternehmen Deutschlands, wenn nicht sogar weltweit. Werde dort wenn es gut geht als Elektroplaner arbeiten. Nun zum Gehalt. Was kann ich zum Einstieg fordern? Bei wie viel Stunden?

Leider kenne ich mich nur beim IG Metall Tarif aus. Da wären es bei uns in Bayern 3.991 €/Monat bei 35 Stunden die Woche.

Was ist denn ein 'elektroplaner'?

Ein Haus und Hof Elektriker für Steckdosen, Schalter und Schlitze? Nur das er die Schlitze nicht kloppt sondern im Büro 'aufmalt'?

2500brutto.
 
Meinem Empfinden nach ist Bachelor nicht mehr als eine Ausbildung wert.

Sehe ich ähnlich, der auszubildende hat oft nach 3 Jahren sogar mehr drauf was die Praxis angeht


Sent from my A0001 using Tapatalk
 
naja, zu einem studium gehört schon einiges mehr dazu als zu einer ausbildung..

kommt aber auch darauf an was man studiert.
 
Dafür kann ein Azubi nicht mal seinen Namen richtig schreiben, sind halt nur untermenschen die zu dumm fürs Abitur waren die eine Ausbildung machen.
So genug der seltsamen pauschalisierungen?

Nur mal so, Zulassungsvoraussetzung für einen Masterstudiengang ist ein Bachelortitel oder ein Diplom.
Und wenn Bachelor = Ausbildung, dann hieße das dass jemand mit einer Ausbildung innerhalb von 2 Semestern (das dritte besteht ja nur aus Masterarbeit) alles lernt um das masterniveau = Diplom zu erreichen. Also Ausbildung + 2 Semester Studium = Diplom. Da glaubt ihr doch nicht ernsthaft dran?

Ich weiß auch nicht wieso ein Bachelorand mit einem Azubi verglichen wird. Sind doch 2 verschiedene Berufe die erlernt werden. Wenn mir ein Arzt die Haare schneiden soll wird der immer schlechter abschneiden als ein gelernter Friseur, trotzdem wird dem Arzt keine seine Kompetenzen absprechen.
 
Also wenn ich unser Elektro- und Informationstechnik Studium mit ner Ausbildung zum Elektriker vergleiche, wird mir ganz schwindlig. Die Ausbildung zum Elektriker beinhaltet keine Wechselstromrechnung, Fouriertransformation und dergleichen.. Programmieren lernt man in der Ausbildung sowieso gar nicht.

Man kann keine Ausbildung, die viele mit einem Hauptschulabschluss absolvieren, mit einem der wahrscheinlich komplexesten Studiengängen die es derzeit gibt vergleichen. Ich rede hier von Fachhochschulen (Uni-Studiengänge lass ich mal außen vor). Andere Meinungen sind erwünscht.
 
Die Ausbildung zum Elektriker beinhaltet keine Wechselstromrechnung, Fouriertransformation und dergleichen.. Programmieren lernt man in der Ausbildung sowieso gar nicht.

Das hatten wir alles in der Ausbildung :d (nicht Elektriker)

Und dennoch war die Ausbildung ein Witz gegenüber dem darauf folgenden Studium.
 
Welche Ausbildung hast du dann?

Ich habe selber keine Ausbildung zum Elektriker, aber einige Kommilitonen haben mir obige Aussage so "eingetrichtert". Genauso ein guter Freund, der als Elektriker arbeitet, weiß mit den obigen Begriffen nichts anzufangen.
 
Elektrotechnischer Assistent

Klar, die fourier transformation wurde dort eher oberflächlich behandelt, aber komplexe Wechselstromrechnung sowie Programmieren in C und Java waren schon drin.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hardwareluxx setzt keine externen Werbe- und Tracking-Cookies ein. Auf unserer Webseite finden Sie nur noch Cookies nach berechtigtem Interesse (Art. 6 Abs. 1 Satz 1 lit. f DSGVO) oder eigene funktionelle Cookies. Durch die Nutzung unserer Webseite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir diese Cookies setzen. Mehr Informationen und Möglichkeiten zur Einstellung unserer Cookies finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.


Zurück
Oben Unten refresh