Mal meine Zusammenfassung zum kurzen Test des AKG N90Q:
Der Kopfhörer kommt in einer sehr hochwertigen Verpackung mit allerhand Kabeln und Zubehör, was zum Teil aber auch schon veraltet ist z.B für den Apfel noch mit Klinke. Die generelle Verarbeitung des N90Q ist an allen Stellen sehr hochwertig. Alle wichtigen Teile aus Alu gefertigt und die Ohrmuscheln mit Ledern bespannt, man wird hier einen Produkt der Oberklasse durchaus gerecht. Ich denke das spiegeln die meisten Tests im Internet ganz gut wieder. Auch tonal überzeugt mit der AKG für einen geschlossenen KH mit ANC. Er löst doch sehr fein auf und arbeitet Details schön heraus ohne in einem Bereich merklich zu übertreiben. Ganz Neutral spielt er aber nicht, ich denke man hat hier eine leichte Badewanne. Zischlaute bei Frauenstimmen sind in einigen Songs schon leicht nervig und der Bass kommt schon etwas stärker raus als bei meinem HD 800 aber wir haben hier auch einen geschlossen KH. Allgemein gefällt mir das aber ganz gut. Sehr wichtig ist für mich vor allem der Punkt, dass das ANC den Sound nicht extrem beeinflusst wie es zB beim neuen B&W PX der Fall ist, der mit ANC auf einmal total eingeengt und verschlossen wird während er ohne ANC ein gutes Bild abgibt. Soweit so gut aber kommen wir zu den Punkten warum er definitiv zurück gehen wird
Tragekomfort: Nachdem ich den KH aufgesetzt hatte war mein erster Gedanke: "Oh mal wieder ein AKG". Hintergrund der Sache ist ich habe vor dem HD800 einige Jahre den K701 mit Noppenband gehabt und der hinterließ genauso ein drückendes/schmerzhaftes Gefühl auf dem Kopf. Beim N90Q wird das zudem dadurch begünstigt, dass er einfach nicht auf meinen Kopf passt. Selbst maximal ausgefahren hab ich das Gefühl, das da noch ein paar mm fehlen. Liegt wohl an der stark ausladenden/breiten Bauform die man auch auf Bildern sehen kann. Sonst habe ich mit KH überhaupt kein Problem, ein Wechsel auf den HD800 und ich fühlte mich im Bereich Komfort direkt wieder im siebten Himmel
ANC: Das ANC wird in vielen Tests als super Effektiv und Vergleichbar zu Bose und Sony benannt, nachvollziehen kann ich das nicht und ich schiebe es mal auf das Alter der Test (2015-2016). Im Vergleich zu dem Sony den ich heute bekommen habe ist das ANC deutlich schlechter. Es ist zudem nicht regelbar noch kann man es Deaktivieren. Für den Alltag eines ANC Hörers der zwischen Büro, Straße, Zug und Flugzeug wechselnd eingesetzt wird ein großer Minuspunkt und bei dem preis nicht wirklich akzeptabel.
Transport: Was sich AKG dabei gedacht hat ist mir schleierhaft. Die hochwertige Transportbox wiegt ohne Inhalt satte 1.900g (1,9kg), dazu kommt der KH mit knapp 600g und einige Kabel und wir sind schon bei 2,5kg (fast einem Drittel der Hangepäckfreimenge der meisten Airlines...) mal ganz davon abgesehen wie unhandlich diese Box ist, die scheinbar nochmals einen extra Akku eingebaut hat da sie einen Micro-USB Eingang besitzt. Um das zu umgehen kann man auf einen beiliegenden kleinen Lederbeutel ausweichen. Der Schutz darin ist aber nicht wirklich gegeben. Zudem kann man den KH nicht falten sondern ausschließlich die Ohrmuscheln zur Seite drehen.
Fazit: Der AKG ist ein toller Kopfhörer und macht tonal viel richtig und gefällt mir in dem Bereich sehr gut. Jetzt platziert AKG dieses KH aber als mobilen Begleiter mit ANC und in dieser Kategorie fällt er leider völlig durch und für zu Hause brauch man idR kein ANC und es gibt (bessere) ALternativen vor allem in dem Preisbereich.