Auch auf die Gefahr hin, daß mich gleich wieder der Moderator in seinem Kommentar zum Troll erklärt und einige andere mich für einen uncoolen Nerd halten, weil ich in der heutigen Blu-Ray-Zeit
(bitte das "u" bei Blu lang aussprechen, damit es viel cooler wirkt) immer noch Schwarz-Weiß-Filme schaue, lasse ich es mir trotzdem nicht nehmen, diesen großartigen Film zu bewerten.
"Die wilden Zwanziger"
Originaltitel: "The roaring Twenties"
Genre: Gangster-Drama
Kinostart: 1939 USA
Darsteller: James Cagney, Humphrey Bogart, Priscilla Lane
Format: 4:3, schwarz-weiß
Selbstverständlich muß man sich immer vor Augen halten, daß dieser Film in den späten 30igern des vergangenen Jahrhunderts in Amerika gedreht wurde, weshalb man Themen wie explizite Gewaltdarstellung oder Erotik und Sex noch mit Samthandschuhen angefasst hat.
Meiner Meinung nach trübt es zu keinem Zeitpunkt den Filmspaß, da man sich mehr auf das Wesentliche konzentrieren kann.
(Natürlich werden mir viele moderne Kinobesucher widersprechen, mit dem Einwand:
"Ein Gangster-Film ohne ein Paar nackte Titten und platzende Köpfe in geiler BluRay-Quali ist doch nix.")
Gut, DAS ist natürlich ein Argument.
Inhalt:
Eddie Bartlett, George Hally und Lloyd Hart lernen sich während des 1. Weltkrieges an der Front kennen. Sie werden Freunde, doch nach dem Krieg beginnen sich ihre Wege zu trennen.
Hart wird Rechtsanwalt und will mit Verbrechen nichts zu tun haben. Hally dagegen tritt in dunkle Geschäfte ein und Bartlett sieht sich nach erfolgloser Arbeitssuche gezwungen, beim Alkoholschmuggel der Prohibitionszeit mitzumischen. Bald steigt Bartlett zu den Großen auf und schließt sich mit Hally zusammen.
Ihre Methoden werden härter, Morde geschehen, doch das aufgebaute Imperium wächst. Die Freundschaft zwischen den dreien bleibt bestehen, bis eine Frau in Bartletts Leben tritt und Hally immer mehr an Macht gewinnt.
Was mir sehr an dem Streifen imponiert hat, ist die Tatsache, daß Zeitsprünge in dem Film nicht durch eine plumpe Einblendung des (Folge-)Jahres (
wie das heutzutage üblich ist) abgehackt werden, sondern durch eine 2 minütige Sequenz von Geschehnissen, in der ein Erzähler die Veränderungen und Entwicklungen die sich tatsächlich in der Wirtschaft und in der Politik (in diesen Jahren) ereignet haben, erklärt.
Zum Schluß sollte ich noch erwähnen, daß die Geschichte auf wahren Begebenheiten beruht, was mich immer dazu veranlaßt dem Film einen Extrapunkt zu geben.
Eine solide 8 bis 8,5 ist der Film allermal wert, wegen der Echtheit der Geschichte und den tollen Übergängen gibts für diesen klasse Film eine 9,5.
(Liebe Rambo- und Batman-Freunde, bitte nicht alles so wörtlich nehmen, an einigen Stellen hab ich mich wirklich bemüht ironisch zu sein.
)
In diesem Sinne "Good night and good luck."