Wo bleibt sie also, die Begeisterung, mit der ich seit einem knappen Jahr auf dieses Spiel gewartet habe? Wo ist der Funke, der damals übersprang? Es gibt ihn noch - nur hat er sich gewandelt. Denn nachdem ich Human Revolution zum ersten Mal spielen konnte, ist aus ihm ein Feuer geworden und das lodert mit ganzer Kraft! Das neue Deus Ex trifft voll ins Schwarze. Natürlich ist da noch die offene Frage der Erzählung, weil sich das ausgeklügelte Geflecht der Verschwörungen erst entwickeln muss. Und natürlich muss das Abenteuer trotz der spannenden Geiselnahme sowie dramatischer Konsequenzen auch beweisen, dass es einen spielerischen Schritt weiter geht als zwei Vorläufer, die insgesamt 19 Jahre auf dem Buckel haben. Es bietet aber eine Handlungsfreiheit, die in manchem Rollenspiel ihresgleichen sucht. Es sieht, von technischen Kinkerlitzchen abgesehen, fantastisch aus. Und es hat eine markante Identifikationsfigur, die dem übergroßen JC Denton in nichts nachsteht. Ich weiß jetzt, dass ich mich nicht länger vor Ungeduld zermartern muss. Und genau deshalb verschränke ich die Arme, lehne mich zurück und harre in aller Ruhe der großen Dinge, die da kommen werden.