Das Bild ist 2005 entstanden, irgendwann im Winter, genauer Zeitpunkt ist aufgrund fehlender EXIF Dateien nicht wirklich bestimmbar ;-)
Da ich grad langeweile hab, schreib ich einfach mal ein bisschen was zur Aufnahmetechnik. Einige von euch, die mein Alter wahrscheinlich ums mehrfache übertreffen können, werden sicher das meiste kennen, aber vll sind unter euch ein paar, denen das ganze neu ist.
Dazu möchte ich sagen das ich keinerlei Ausbildung in Sachen Fotografie habe, das ist mehr oder weniger alles nach der Standarteinweisung durch meinen Kunstlehrer entstanden, die mehr oder weniger in einer Bennenung der Geräte im Fotolabor meiner Schule bestand.
Da ich damals noch keinen DSL Internetanschluss hatte, hab ich das meiste aus Uralten Fotozeitschriften meines Vaters sowie Try-And-Error Verfahren gelernt.
Um erstmal zum doch Interessantesten Teil zu kommen, der Verwendeten Technik.
Die Lochkamera ist selbstgebaut, ich bin der Meinung, das die Kaufbaren aus Mahagoni für 500€ doch nicht dieses "urban" feeling hervorrufen.
Die Lochkamera ist recht einfach gebaut, einen dieser roten Werkzeugkoffer aus dem Baumarkt, ein Kreisförmiger Ausschnitt mit etwa 3cm durchmesser, Dichtringe aus dem Sanitärberreich, die genau ineinanderpassen. In diese Ringe wird die Blende eingespannt, und gibt so auswechselbare Blenden.
Die Blende selbst habe ich mir Laserstechen lassen- die Variante mit Bunsenbrenner und glühender Nadel funktioniert, vorrausgesetzt man zittert nicht, ebenfalls gut.
Der Durchmesser dürfte geringer als 0,1mm sein, und soweit ich das mit Lupe beurteilen kann absolut rund sein.
Im inneren ist die Lochkamera Mattschwarz lackiert (Sprühlack) und mit Schwarzem Schaumstoff ausgelegt. In diesen hab ich dann wiederrum den "lichtkanal" reingeschnitten, sprich ein Recheckiger Ausschnitt, mit einer planen "Filmebene" in der der Filmträger an den Seiten im Styropor eingeschoben wird.
Die Blende, aus Coladosenalu, wurde natürlich ebenfalls schwarz lackiert, um Reflexionen zu vermeiden.
Der Verschluss ist ein Magnet, der vor der Außenwand wirklich erstaunlich dicht zumacht, und für die Dauer der Belichtung entfernt/hinzugefügt wird.
Als Film kommt bei mir kein herkömmlicher 35mm oder 120er Rollfilm zum Einsatz, sondern Ilford Fotopapier- das selbst Belichtende.
Dadurch erreiche ich einerseits relativ Kostengünstig (200 Fotos 35€) Bildmaterial, andererseits große Formate.
Die Qualität ist allerdings schon mit einer schwachen Vergrößerung am Ende der Korngröße angelangt, und die ISO Zahl ist mit (geschätzten) 10-15 ebenfalls sehr niedrig.
Da wir wissen, das die Blendenzahl die Brennweite geteilt durch die Öffnung ist, wird es hier etwas schwer, da ich eigentlich keine Brennweite hab.
Als Ersatz führe ich den 8cm langen Weg von der Lochblende zum Bildträger an- also könnte man fast von einer Blendenzahl > 800 sprechen.
Die Belichtungszeiten schwanken je nach Wetter zwischen 3 minuten (Schnee!) oder 20 min (Regen).
Ein Belichtungsmesser funktioniert aufgrund der Extremen Einstellwerte (ISO, Blende) nicht, daher ist das ganze immer ein raten- ein 5 min Probebild, gefolgt von 30 sec Feinabstimmungen.
Entwickelt wird das ganze in den üblichen 3 Bädern- Entwickler, Essigsäure (Stopbad), Fixierer, anschließend gewässert und getrocknet.
Wer Fehler in den Erklärungen findet, nur her damit, bin immer bereit neues zu lernen, so ist es exakt das was ich bisher in Erfahrung bringen konnte.
Leider habe ich in den letzten 2 Jahren keinen Zugang mehr zum Fotolabor gehabt (Schulmittel gestrichen, daher keine Chemikalien mehr).
Die bilder selbst stehen alle in meiner Schule ausgestellt, direkt neben dem Fotolabor, und sind trotz mittlerweile 3 Jahren Sonnenlicht nicht ausgebleicht, vergilbt- bis auf die, die ich nicht lange genug gewässert habe!
Gruß, MG