erstmal muss ich allen betroffenen mein beileid aussprechen! allerdings sollte man trotz offentsichtliger planungsfehler nicht
allein veranstaltern und der stadt die schuld geben! bin von 1996-2001 bei der Loveparade in Berlin gewesen, 2 mal als mitarbeiter
auf nem wagen, und da gab es ebenfalls jedes jahr sehr brenzlige situationen, die ohne weiteres zu einer katastrophe hätte führen
können und in 90% aller fälle selbst- bzw. durch die besucher verschuldet waren! nadelöhre, wie das im/am tunnel in Duisburg gibt
es theoretisch bei jeder massenveranstaltung! nur weil man einer unter millionen ist, bleibt man doch für sich und seine begleiter
verantwortlich! das kann einem weder polizei noch veranstalter abnehmen!
zb. 1999 gab es eine ähnliche situation an einer brücke im Berliner-Tierpark. die brücke war gerade mal 3-4m breit und irgendwie
ging es mitten auf der brücke nicht mehr weiter...von hinten drückten tausende menschen, ein freund von mir wurde leicht verletzt
weil er gegen das brückengeländer gequetscht wurde. neben uns sprangen vereinzelt leute in panik in den (zum glück nur) 2-3m
darunter verlaufenden fluss...wäre diese situation in einem tunnel entstanden...erst nach langen 15min schaffte es die polizei
die brücke nach und nach zu räumen!
der veranstalter/stadtplaner hatte im vorfeld der gestriegen katastrophe gemeint, dieses nadelöhr über zeitweilige schließungen
und lautsprecheransagen unter kontrolle bringen zu können...tja, sowas funktioniert vielleicht auf nem WM-Fanfest, auf so
einem "Autobahn-Umzug" oder einer Montags-Demo...leider weiss ich aus eigener erfahrung, dass der durchschnitliche Loveprade
besucher deutlich schwerer zu handeln ist! da kann die Polizei noch so laut durch die lautsprecher warnen und versuchen
die leute zum umkehren zu bewegen..."ey scheiß drauf man, in 15min legt Motte auf, da müssen wir hin!", "die bullen labern eh
nur, da komm wir locker durch!"
man sieht ja auf handyvideos, wie am rand einzelne leute bereits umgekippt sind und nach hilfe schrien, der rest des tunnels
trällert fröhlich ne techno-hyme...wahrscheinlich sind die opfer (Gott hab sie seelig!) unschuldig an der katastrophe, die schuldigen
sind da schon über zeune und mauern weitergeklettert...
dennoch trifft den veranstalter ebenso große schuld! spätestens nach allamierenden vorberichten der ruhrgeniet-lokalpresse:
http://www.derwesten.de/kultur/musi...ird-zum-Tanz-auf-dem-Drahtseil-id3265037.html [20.7.2010: Loveparade wird zum Tanz auf dem Drahtseil] hätte
man weitere wege freigeben müssen, oder bereits im vorfeld am bahnhof weitere gäste von weitergehen abhalten...