Touch Knöpfe generell sind einfach scheisse. Das einzig positive sind die gesparten Kosten für den Hersteller.
Es gibt einfach ausgereifte Konzepte die man nicht mehr verbessern kann.
klingt wie die Blackberry Fraktion in der Firma die so überzeugt davon war dass ein wirklich gutes Handy niemals ohne haptische Knöpfe auskommt bis dann Apple die Frechheit besaß einfach "nur Displays" rauszubringen und die Leute standen drauf.
Mal jetzt im Ernst. Meinst du wirklich bei VW steht morgens irgendjemand auf und sagt sich "ach, was können wir denn tun um den Menschen möglichst auf die Eier zu gehen". Das ist doch absurd. Sie liefern genau das, was die Masse will. Und würde sie es nicht wollen dann würden sie auf ihrem Krempel sitzenbleiben. Mit dem aktuellen Golf hat man es wohl verbockt, aber weniger aufgrund der Tatsache dass man auf Touch gesetzt hat, sondern weil man es schei***e umgesetzt hat.
Immer wenn jemand behauptet dass man an einem Konzept nichts mehr verbessern kann bin ich misstrauisch. Und ich will diese Schalter und Tasterflut nicht. Ich möchte keine zig Kleinteile oder Kabel zu irgendwelchen Drehreglern, Schaltern oder Knöpfen die potentiell ausleiern, kaputtgehen, abgrabbeln oder die sich bei schlechter Materialauswahl billig anfühlen. Zudem bleiben wahrscheinlich 90% aller Knöpfe für mindestens 2 Monate unbenutzt. Sie verbrauchen Platz die für ein Infotainment Display besser aufgehoben wäre das viel variabler mit Inhalten umgehen kann. Und ein Knopf bleibt unverändert... merkt man später dass die Auswahl scheis*e war (auch hier nehme ich mal wieder den BMW E46 bei dessen Entwicklung der Designer dachte dass es mega-pfiffig ist eine Sitzheizung direkt neben der ESP Taste(aus) zu setzen.). Bei einem Display lässt sich das UI auch nachträglich auf Kundenwünsche umbauen.
All das kann man wie gesagt gut oder schlecht finden. Aber zu behaupten dass pauschal die Welt am besten dran wäre (und vor allem für jeden am besten so ist) wenn die Fahrzeuge wieder die 80er Jahre Bedienung haben, ist einfach nicht zielführend. Mich wirst du nie wieder von Tasten überzeugen können. Das einzige was ich an Touch schlecht finde ist, wenn es ruckelig ist und schlecht umgesetzt. Aber das ist keine Frage des Konzepts sondern der Umsetzung. Filigrane Schalter aus billigstem Plastik an den unmöglichsten Stellen im Auto verteilt sind auch nicht besser.
Lautstärkeregler etwa: Knopf drehen fertig. Am Touchscreen ruckelnde slider verschieben nervt. Klar, geht am Lenkrad, aber der Drehknopf ist optimal und braucht einfach keinen Ersatz
Natürlich ist es ein Ersatz. Schon 15 Jahre alte Autos hatten ein Multifunktionslenkrad. Und natürlich, wie damals üblich ein Drehregler für die Lautstärke. Ich kann mich beim besten Willen nicht daran erinnern wann und warum ich als Fahrer einen Lautstärken-Regler drehen sollte wenn ich die Wippe mit dem Daumen bedienen kann ohne die Hand vom Lenker zu nehmen. Und für den Beifahrer war es ebenfalls mittelprächtig zu erreichen, weil der Fokus des "Reglers" ja nunmal auf den Fahrer ausgerichtet war. Es ist also ein mechanisches Bauteil das irgendwie unnütz ist, Geld kostet, kaputt gehen kann und irgendwie dauerhaft Platz wegnimmt ohne signifikatnen Mehrwert.
Ich glaube dass viele noch an dieser "es muss alles bedienbar sein" Technik hängen weil sie gerne bedienen. Ich will das nicht. Ich erwarte von einem modernen Fahrzeug dass ich eben fast nichts mehr bedienen muss. Ich brauche keinen Schalter für Licht weil ich das Licht in 99,9% der Fälle der Automatik überlasse, genauso die Temperatur, die Sitzposition und vieles mehr. Die jetzige Oberklasse macht ja im grunde genommen selbst den Fernlicht-Hebel überflüssig WENN das Matrix LED gut funktioniert. All das ist doch schon längst im Gange. Die einzige Aufgabe des Autos ist es mich nur mit Informationen vollzutexten wenn etwas außerhalb der Norm ist. Ich brauche nicht permanent irgendwo eingeblendet den Reifendruck, er soll sich melden wenn er zu niedrig ist. Und zu diesem keep-it-simple(-und-automatisiert) Gedanken passen Schalter/Taster/Regler/kleine Anzeigen einfach nicht (mehr).