Klar kann und muss er das festlegen, weil das Netz in Deutschland ja nicht durchdefiniert ist. Es steht ja nirgends geschrieben, alle 10km muss ein 6kV/0,4kV mit 1000kVA stehen.
Das ist ja abhängig davon, wie das Netz lokal, und da sprechen wir von Straßenzügen, gebaut ist.
Daher gibt es in dem Sinne auch keine Grenzen oder sowas.
Es gibt die Grenzen bezogen auf die letzten Meilen des Verteilnetzes. Aber nicht global. Und so ist es eben, dass 100kWp in allen 4 Himmelsrichtungen eben auch ganz unterschiedliche Vorrausetzungen haben. Und da geht es eben darum, dass man stellenweise nichts machen muss (außer den HA neu machen) oder manchmal muss eben auch nen Trafo gesetzt werden.
Wenn du in MC-Pomm 20km von der nächsten Stadt bist und da ne LPG-Halle mit 150kWp ausstatten willst, kann man davon ausgehen, dass man nen Trafo setzen muss in der Hoffnung, da ne 10kV Trasse nicht weit weg ist.
Im Ruhrpott in einer alten Zeche hingegen lacht dich das Netz mit 150kWp aus und fragt, ob du nicht nochmal ne "0" dranhängen willst, sonst wirds langweilig.
Aber vermutlich zielte die Frage dahin, dass die Anlage mit 148 kWp dann nicht mehr einfach über den Hausanschluss im Verteilnetz läuft sondern an die nächste Netzebene angeklemmt werden muss.
Und so kommt es, dass es eben doch sehr einfach werden kann. Wie gesagt, es gibt Gegenenden, da lockt man mit 150kWp niemanden hinterm Ofen hervor. (und eben auch das komplette Gegenteil)
Daher sollte man wirklich aufpassen, ob man seinen kleinen Horizont zu sehr skaliert. Geht meistens nach hinten los.
Am Ende muss man eh mit dem Netzbetreiber sprechen.
Das ist auch der Grund, warum solche allgemeingültigen Regel wie die 10kWp oder 30kWp oder auch die 800Wp BKW Themen auf Seiten der Standardisierung/Gesetzgebung ungemein Kopfzerbrechen bereiten. Ich kann da Gespräche mit dem DKE empfehlen, das ist sehr Aufschlussreich. Die machen quasi den ganzen Tag nichts anderes, als sich darüber den Kopf zu zermartern.
Stellenweise sind das auch nicht unbedingt technische oder machbarkeitstechnische Themen sondern Standardisierungen auf der Verteilnetzebene. Es steht dem Betreiber ja frei zu definieren, dass bestimme Verbraucher und Erzeuger nicht an die Niederspannungseben sollen. Warum sollte der Netzbetreiber für sowas die Infrastruktur bereitstellen, wenn er die Niederspannungsebene bereitstellt.
Auch bei größeren Gewerben (bezogen auf den Energiebedarf) ist es nicht unüblich, dass die an die Mittelspannungsebene kommen. Das spart in erster Linie Kupfer. Ist ja z.B. bei den Schnelladern auch so. Die hängen auch nicht an der Niederspannungsebene, eben weil die "Großverbraucher" sind.
Das liegt aber beim Netzbetreiber und da hat jeder eben das Netz, was er hat und die sind so dermaßen vielfältig, das kann man sich nicht vorstellen.
Bei deiner Schule könnte es durchaus so gewesen sein, dass man die auch easy mit 100kWp an die Niederspannungsebene dranbekommen hätte. Wenn es aber die "interne" Regelung gibt, dass 100kWp (bzw. allgemein 100kVA) an die Mittelspannung kommen, dann ist das eben so.
Des Weiteren reden wir hier ja von einem Bestandshaus. Es gibt daher ja schon eine Anbindung an das Netz. Und wenn die schon entsprechend dimensioniert ist, weil das mal nen Bauernhof mit viel Technik war, kann es durchaus sein, dass der schon mit 200kVA angebunden ist. Das Netz kann das also schonmal grundsätzlich leisten, das gilt dann für beide Richtungen.
Daher sollte man einen Neubau nicht mit dem Bestand vergleichen. Beim einen gibt es nichts und beim anderen gibt es schon einen Bestand, der durchaus geeignet sein könnte.