Aus meinem Verständnis heraus liegen die vom Modulhersteller genannten max. V und A aber auch nur an, wenn das Modul seine maximale Leistung bringt. Heißt eine Ost/West-Ausrichtung dürfte problemlos, auch im Sommer, funktionieren?
Das stimmt so nicht.
Es gibt 3 Hauptbetriebsmodi eines WR.
Das ist 1x Leerlauf, 1x Kurzschluss und 1x im MPPT.
Von Leerlauf und Kurzschluss nicht irritieren lassen, das ist kein Problem.
Im Leerlauf liegt die höchste Spannung an.
Im Kurzschluss fließt der höchste Strom.
Diese höchste Spannung wird durch die Module bestimmt.
Das sind die ~39V vom Modul.
Diese Spannung wird aber durch niedrige Temperaturen (als 25°C Testspannung) weiter erhöht.
D.h. dass im April/Mai, wenn die Sonne schon gut reinhaut, aber die Temp gerne nochmal um den Gefrierpunkt ist. Das ist grob überschlagen pro 10°C kälter + 3% Spannung. In deinem Fall also +1,2V.
Wenn du also 0°C hast also +3V. Bei -20°C wären das ca. +5,5V.
D.h. man muss mit einer Leerlaufspannung von 45V rechnen. Das ist also der Grenzwert für den WR.
Bei +10°C ist der Strom ca. +0,5% größer, ausgehend von 25°C Spezifkationstemperatur.
Geht man im Hochsommer davon aus, dass das Modul auf 75°C aufheizt, haben wir +50°C, bzw. +2,5%.
Also von 15A Normkurzschlussstrom wird 15,5A. Das ist also überschaubar, aber gilt es zu beachten.
Schaltet mal also 2 in Reihe, sind wir bei 90V.
Beim Strom ist das genau anders rum.
Den Kurzschlussfall nutzt der WR, bzw. der MPPT Tracker, zum Einpegeln. Da wird der Kurzschluss immer mal wieder kurz durchfahren. D.h. also auch, der Kurzschlussstrom der Module darf nicht über der Fähigkeit des WRs liegen, diesen Strom auch zu verkraften.
Dein aktueller WR hat ja 60V Leerlaufspannung und 20A Kurzschlussstrom.
D.h. auch, dass du mit einem Modul jeweils gut unterwegs bist.
Du kannst aber unter keinen Umständen, zumindest solange du etwas vom WR haben magst, eine Parallel- oder eine Reihenschaltung machen.
Die einzige Option, die du hast, ist ein größerer WR, der entweder mehr solcher MPPT-Kreise hat (der angedachte 1600er) oder die an sich größer dimensioniert sind.
EDIT:
Bei der Ost/Westausrichtung kann das funktionieren. Dazu müssen die Module aber quasi senkrecht sein und es muss ausgeschlossen sein, dass irgendwo Restsonne draufkommt. (also nicht leicht in Richtung Süden angekippt z.B..
Dann hat man aber das Problem, dass man dann tot mitlaufende Module hat. Das ist beim Parallelbetrieb nicht so sehr das Problem, da gerade die Parallelschaltung bei Teilverschattung (und das ist das ja, wenn man so will) im Vorteil ist.
Nehmen wir mal an, dass du einen Balkon Richtung Süden hast. Dann kannst du links (Osten) und rechts (Westen) jeweils ein Modul anbauen. Diese beiden dann Parallel und auf einen MPPT-Kreis des WR. Dann liefert das eine Strom am morgen, zum Mittag nichts/wenig und das andere dann am Abend/Nachmittag.
Die Spannung ist dabei ja gleich und der Strom wird immer nur von einem geliefert. Das andere liefert nur ganz minimal etwas. Geht man davon aus, dass der Extremfall Kurzschlussfall gerade läuft, hast du ~15,5A. D.h. das andere müsste 4,5A liefern. Das tut es aber ohne Sonnenlicht in keinem Fall.
Dazu müssen die Module entsprechende Dioden haben.