Offene Spielwelten birgen einige Risiken: Auf der einen Seite kann man sich in repetitiven Nebenaufgaben verliert und die Geschichte rückt dadurch zu sehr in den Hintergrund. Auf der anderen Seite kann das Gegenteil eintreten - nämlich dann, wenn sich Langeweile breit macht, wie es bei Far Cry 2 oder FUEL der Fall war. Far Cry 3 scheint den Spagat zu meistern: In den ersten Stunden gab es nicht nur ständig etwas zu tun, sondern auch in Sachen Abwechslung hatten die Aufträge und Minispiele einiges zu bieten. Das Herzstück bilden aber die Storymissionen, die bisher mit guter Regie, interessanten Charakteren und einem gelungenem Aufbau überzeugen - Überraschungen inklusive. Schön auch, dass man oft die Wahl hat, ob man lieber lautlos vorgehen oder die offene Konfrontation wählen will - es sei denn, ein Skript funkt dazwischen und zwingt mir einen Weg auf. Leider fehlen wichtige Stealth-Mechaniken wie das Verstecken von Leichen, doch wird trotzdem noch genug Nervenkitzel geboten, während die Actionpassagen gegen die solide KI eher einen gewöhnlichen Eindruck hinterlassen. Ich bin gespannt auf die finale Version!