Aus dem Jiu Jitsu entwickelten sich im Laufe der Zeit weitere Kampfkünste, durch besondere Betonung auf einzelne Aspekte des Gesamtsystems Jiu Jitsu oder durch Mischung mit anderen Kampfkünsten:
Jūdō ist ein wurflastiger Stil des Jiu Jitsu, der Anfang des 20. Jh. entstand. Kanō Jigorō entwickelte Jūdō als attraktive Kampfkunst für die moderne japanische Gesellschaft sowie als Nahkampfsystem für die Tokioter Polizei. Dabei handelt es sich um ein Extrakt aus dem Jiu Jitsu, welches sich vornehmlich aus Wurf-, Würge-, Hebel- und Haltetechniken zusammensetzt. In Europa herrscht das Wettkampfjudo vor, im traditionellen Judo von Kano hingegen gibt es weiterhin Schlag-, Stoß-, und Tritttechniken, außerdem wird Wert auf eine Ausbildung im Kuatsu (Kunst der Wiederbelebung) gelegt.
Beim Aikidō stehen ausladende, runde Bewegungen und Hebeltechniken im Vordergrund. Ueshiba Morihei entwickelte es vor allem aus dem Daitō-ryū Aiki-jūjutsu, das ihm von Sōkaku Takeda vermittelt wurde. Aikidō betont das Aufnehmen und Umkehren des Angriffs sehr stark.
Einige Karate-Stile sind aus Einflüssen des Jiu Jitsu und Kung Fu entstanden und werden technisch durch Schlag-, Stoß-, Tritt- und Blocktechniken sowie Fußfeger charakterisiert. Sie beinhalten auch Würfe, Hebel, Bodenkampftechniken und Angriffe auf Nervendruckpunkte.
Deutsches Ju-Jutsu ist ein junges, aus traditionellem Jiu Jitsu und vielen anderen Einflüssen zusammengesetztes System, das in Deutschland entwickelt wurde. Zur Abgrenzung vom Jiu Jitsu wird eine andere Transkription für dieselben Kanji benutzt.
In Brasilien ist das Brasilianische Jiu Jitsu sehr verbreitet, das eine Version des Jūdō mit Fokus auf den Bodenkampf darstellt.
Krav Maga kombiniert Jiu Jitsu mit Boxen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Jiu_Jitsu