Pro:
- Straßenauto-relevante Technologie (gibt es bei den meisten Autoherstellern mittlerweile als Option)
- Einstellungen können sehr schnell verändert werden.
Soweit ich weiß hat Force India bei Testfahrten schon aktive Fahrwerke benutzt, weil es das Ausprobieren verschiedener Setups ungemein vereinfacht.
Könnte zu mehr Betrieb auf der Strecke durch kürzere Umbauzeiten führen.
- Mit FRIC-Systemen (front-rear-inter-connected) versucht man (z.B. Lotus, Mercedes, Red Bull) heute sowieso schon etwas ähnliches, nur eben auf passivem Wege.
Das ist extrem aufwändig und teuer (daher für die meisten Teams nicht bezahlbar).
Aktive Fahrwerke wären hier wohl tatsächlich billiger.
- beim Fahren hinter einem anderen Auto würde weniger Anpressdruck verloren gehen, ergo könnte das Überholen einfacher werden
Contra:
- Die gesamte Aerodynamik müsste neu entwickelt werden.
Selbst wenn die Fahrwerke auf lange Sicht die Kosten senken, so werden die Kosten am Anfang riesig sein.
Das könnte für das ein oder anderen Team endgültig zu viel sein.
Dass das Fahrwerk an sich auch noch entwickelt werden müsste, kommt noch dazu.
- Aktive Fahrwerke würden helfen den Anpressdruck deutlich zu steigern. Dann hätten wieder "Fahren wie auf Scheinen".
Martin Brundle (der bei Williams an der Entwicklung bzw. am Testen der Fahrwerke beteiligt war) fürchtet, dass die Formel 1 dadurch erstens wieder weniger spektakulär aussehen würde (wie Carrera-Autos an der Strecke festgeklebt), und zweitens das Überholen eventuell sogar schwieriger würde (durch stets perfekten Grip in den Kurven).
Prinzipiell fände ich es gut, durch Niederquerschnittsreifen und aktive Aufhängungen die Formel 1 zeitgemäßer und relevanter zu gestalten.
Andererseits habe ich Zweifel, ob die FIA das reguliert bekommt. Die GPS-gesteuerte alles-geht-automatisch-Aufhängung aus den 90ern brauche ich nicht zurück.
Und mehr Anpressdruck eigentlich auf nicht.
Dazu die hohen Kosten, die zumindest zu Beginn anfallen würden.
Ich weiß es nicht.
Es soll vor allem ein Team sein, das die Fahrwerke haben möchte (welches ist nicht bekannt).
Da Paddy Lowe allerdings damals einer der Köpfe hinter der aktiven Aufhängung bei Williams war und sich positiv darüber geäußert hat, würde ich mal Mercedes raten.
Bei McLaren gab es unter ihm auch Entwicklungen in die Richtung (2010).
Oder eben Red Bull, die nach dem EBD ein neues Spielzeug brauchen, das man mit hunderten Millionen besser als die Konkurrenz umsetzen kann.