Ja, das alte Argument....
als wenn jeder Schreibtischtäter ein Einstein währe... denn so lassen sich die Sesselfurzer bezahlen!
Tut mir ja fast leid manche Illusion deutscher Tugenden anzugreifen aber dies ist ein Land arroganter Faulenzer. Selbst der faulste und dümmste Handwerker, den ich jemals beobachten durfte, leistet ein Vielfaches eines durchschnittlichen Büroangestellen.
Ich habe Gelegenheit gehabt beide Welten kennen zu lernen, und kann dazu nur sagen, dass in ausnahmslos jeder Firma, in der ich nicht-produktive Tätigkeit zu verrichten hatte, sämtliche Sesselfurzer mit offenen Mündern da standen und mich darauf ansprachen, dass sie in ihrer gesamten Beamten/ÖD/Manager-Laufbahn noch kein solches Arbeitstempo gesehen haben.
Das kam allerdings nicht überraschend, es hat nur mein persönliches Urteil bezüglich der (traurigen) Allgemeinen Definition von Leistung bewiesen.
Und das lag nicht daran, dass Superman bin, sondern daran dass ich mir meine Sporen in einem Beruf verdient habe in dem man tatsächlich unmittelbar sehen und messen konnte, was pro Tag geleistet wurde! Und das ist das Hauptproblem: Dies ist längst nicht bei allen Berufen der Fall. Auch gibt es kein klar nachweisbares und vergleichbares Maß von Arbeitsleistung über verschiedenste Tätigkeiten hinweg. Was man aber vergleichen kann, ist die Einstellung zur Arbeit, welche letztlich die erbrachte Leistung relativ zu den Möglichkeiten eines Projektes bestimmt:
-Wer Z.B. private EMail/SMS etc. während der Arbeitszeit bearbeitet, sollte dies vom Gehalt abgezogen bekommen..aber das ist nur die Spitze des Eisberges.
-Auch hat man während der Arbeit soweit irgend möglich, stets beide Hände voll zu nutzen.
-Man darf sich keinesfalls mit privaten Gedanken beschäftigen, dazu gehört auch, keine persönlichen Gegenstände, Spielkram, nicht-arbeitsbezogene-Zeitschriften etc. auf dem Schreibtisch zu haben.
-Reine Spaßgespräche unter Kollegen sind auf das sozialverträgliche Minimum zu Reduzieren.
-Man bearbeitet nicht nur die unmittelbar übertragenen Aufgaben, sondern fragt nach deren Erledigung Kollegen, ob man ihnen Hilfe anbieten darf, hält selbst Ausschau nach zu erledigenden Aufgaben, oder fragt Vorgesetzte.
-Man entwickelt selbstständig optimierte Verfahrensweisen für althergebrachte Arbeitsvorgänge, und bearbeitet anfallende Aufgaben einige Zeit lang parallel nach alter und nach optimierter Methode, um deren korrekte Funktion sicherzustellen, danach bietet man die Methode dem Chef/Vorgesetzten an.
-Man bildet sich auch in seiner Freizeit fort,und verschwendet dafür nicht wertvolle Arbeitszeit. Den gute Arbeit leisten zu können ist ein Privileg und kein Geschenk auf dem man sich ausruhen kann.
-Man unterdrückt den ständigen Drang, den Fauleren unter den Kollegen zu sagen was für Nichtsnutze sie sind, um als sozialkompatibel zu gelten und optimal seine Rolle als Kapitaldrohne zu spielen... tatsächlich auch sehr anstrengend!
-Man handelt stest im Interesse des Arbeitsgebers, auch wenn es gegen persönliche Interessen wirkt.
usw. usf.
Und all dies ist noch nicht einmal Zeichen eines ausgezeichneten Angestellten, sondern sollte das angestrebte Minimum sein.
Denn wenn ich 8Stunden täglich bezahlt bekomme, dann habe ich auch 8Stunden volle Leistung zu bringen, sonst bin ich mein Geld nicht wert!
Von der theoretischen Qualifikation, bzw. ausreichenden kognitiven Fähigkeiten zur optimalen Erledigung einer Arbeit fange ich hier nicht an, da diese:
1. Wie oben beschrieben unter das Problem kaum möglicher allgemeiner Vergleichbarkeit in Bezug auf den konkreten Nutzen innerhalb einer Tätigkeit fallen
2. und anderseits, bei nicht Befolgung der genannten Kriterien keinen praktischen Nutzen und somit keine Relevanz haben.
Ich bewerte Arbeitsleistung entsprechend der obigen Kriterien, und einiger mehr. Natürlich sind nicht alle Theoretiker nutzlose Parasiten, aber leider lassen sich die nutzlosen 99% genauso bezahlen, als seien sie das übrige Prozent!
Leider hat mir meine bisherige berufliche Laufbahn gezeigt, dass geschätzt weniger als 1% diesen Kriterien entsprechen.
Zu schade, das Deutschland eine Oase der Arbeitsverweigerer ist..
Ich fürchte die meisten Deutschen wären sogar dreist genug, einem rumänischen Bauern mit Schwielen an den Händen, von 80Stunden härtester Buckelei pro Woche, ins Gesicht zu sagen, dass sie "auch hart arbeiten"!
Die Pyramiden wurden auch nicht von 5000 Vorarbeitern erbaut und auch Technik gäbe es nicht ohne Menschen die wirklich arbeiten. Hingegen könnte man auf 99% der Theoretiker verlustfrei verzichten!