So langsam kommt ja auch wieder die Zeit, das letzte Jahr zu reflektieren und zu schauen, was nach Plan gelaufen ist, und was nicht. Und ich muss feststellen, Pläne sind zwar schön und sinnvoll, aber am Ende kommt dann doch das Leben dazwischen, und es läuft dann doch oft anders, vor allem langfristig.
Ende letzten Jahres war ich ja kurz davor, mir vielleicht doch irgendwo eine kleine Wohnung zu holen, weil ich bin ja eh alleine, ohne Aussicht auf Änderung, und dann hab ich meine eigenen vier Wände. Seit Anfang des Jahres bin ich aber mit meiner Freundin zusammen, und sie bekommt, wenn sie mit dem Studium fertig ist, voraussichtlich das Elternhaus. Somit wäre die kleine Wohnung hier am Arsch der Welt ziemlich nutzlos geworden, und Vermieter will ich nicht werden.
Und ich hatte mir ja auch vorgenommen, nur noch Summe X pro Monat zu investieren, aber es hat sich dann doch viel zu viel Geld auf dem Konto angesammelt, und der Sparplan wurde doch wieder nach oben geschraubt. Und das, obwohl ich mir den Luxus eines neuen Autos gegönnt habe. Damit hab ich ja auch lange gehadert, weil ein neues Auto ist ja "böse" und sowieso Geldverschwendung, ich bereue den Kauf aber bisher kein bisschen.
Durch Freundin und ihren Hund bin ich in meiner Freizeit mittlerweile auch mit anderen Dingen als Finanzen beschäftigt und sehe das Thema nicht mehr so eng. Davor hab ich ja am Wochenende wirklich fast alle möglichen Finanzblogs und Posts auf /r/Finanzen usw. gelesen, war auch hier im Thread ein bisschen aktiver, und hab geschaut, wo ich noch einen Euro sparen kann, inzwischen ist das aber viel entspannter. Sparplan läuft, wird angepasst, wenn zu viel Geld herumliegt, und ein Teil landet auf dem Tagesgeldkonto, um bis zu einer Summe X ein bisschen Cash aufzubauen, zu viel soll es aber auch nicht werden. Aber ich beschäftige mich nicht mehr in meiner gesamten Freizeit damit, dafür ist mir die Zeit mittlerweile zu schade und ich weiß damit besseres anzufangen.
Natürlich geht inzwischen ein bisschen mehr Geld für Essen gehen, Freizeit und Urlaube drauf, aber darauf möchte ich nicht verzichten. Zwanghaft den letzten Euro sparen muss echt nicht mehr sein.
Realistisch gesehen werde ich mir, sofern kein kompletter Lebenswandel stattfindet, um Geld ehrlich gesagt nie mehr wirklich Sorgen machen müssen. Ich hab mir einen sehr soliden Grundstock aufgebaut, der langfristig ordentliche Renditen erwirtschaften sollte, und ich verdiene sehr gut. Mit 27 bin ich auch noch lange nicht am Ende meiner Karriereleiter angekommen, da ist also auch noch Luft nach oben.
Meine Freundin studiert noch und verdient momentan im Teilzeit-Job noch nicht so viel, aber in 3-4 Jahren sollte sie als Pharmazeutin auch ordentlich verdienen, und der Plan ist, dass sie, sobald es rechtlich irgendwie geht, ihre eigene Apotheke führt. Ist schwer vorherzusagen, wie viel da dann dabei rausspringt, aber kann gut sein, dass das dann ein vielfaches von meinem Einkommen ist.
Kann natürlich alles ganz anders kommen, auch hier kann das Leben dazwischenkommen, es kann mit der Freundin Schluss sein, oder ein Kind kommt (oder auch mehrere), oder es kommt was gesundheitliches dazwischen, was alles durcheinanderbringt (ich hab ja meinen Hirntumor, der bisher zwar ruhig ist, aber sein kann immer was), aber so schlecht schaut die Lage im Moment nicht aus. Da kann man sich auch mit gutem Gewissen hin und wieder einen kleinen "Luxus" gönnen, denn am Ende macht es echt keinen Unterschied.