Gigabyte wieder mit seiner konsistenten Produktpalette.
Das neue 990FX-Gaming und 970-Gaming haben wie eigtl. die meisten anderen aktuellen Gaming-Boards einen Killer-NIC und kombinieren zusätzlich den ALC1150 Codec nicht nur mit hochwertige Nichicon-Fine Gold bzw. Muse Elkos, sondern haben auch einen gesockelten OpAmp samt Gain-Schalter und einen besonders geschirmten USB-Port für externe DACs.
Das war vorher eher ein Feature der grünen Sniper-Serie, findet sich jetzt aber z.B. auf der Z170-Gaming Reihe (Gaming 3/5/6 sowie MX5,, nicht K3, dafür aber H170-Gaming 3 (DDR3), außerdem G1.Sniper B7 und M7, auf Gaming 7/GT mit Creative Soundcore3D. Bei 99X-Gaming 5/5P/7/G1 wird durchgängig der SoundCore3D mit Nichicon Muse-Elkos und gesockeltem OpAmp verwendet).
Das ist ansich ein sehr tolles Feature, wesentlich mehr kann man imho onboardsound nicht aufmöbeln, wenn man nicht wie auf dem Z170-Gaming G1 direkt eine komplette Sounblaster ZxR integriert. Dafür würde ich sogar den blöden Killer-NIC schlucken.
Auf dem 990X-Gaming SLI und dem scheinbar absolut identische 970-Gaming SLI (SLI/Crossfire mit 2x8 wie beim 990X statt 1x16 und 1x4 wie beim 970) gibt es stattdessen nur die Standardkost (ALC1150 mit nur sehr wenigen Nichicon-FG Elkos, USB-DAC Up) und wundersamerweise einen Intel-NIC statt einem Killer-NIC (Intel NIC auf AMD-Board!).
Das kennt man schon vom G1.Sniper B7/M7 und dem älteren B6 sowie den sehr billigen P85-Gaming 3 und B85M-Gaming 3: Es steht Gaming drauf, aber eines der typischen Gaming-Features, der Killer-NIC, oder sogar beide (P85/B85M sowie 990X/970-Gaming SLI) fehlen und es ist lediglich der Farbcode, der nach Gaming aussieht.
Nicht, dass ich den Killer-NIC vermisse, ich halte den für Bauernfängerei und habe lieber einen Intel-PHY (auf Intelboards) bzw. hätte auf AMD-Boards lieber den Broadcom-PHY (den ich noch nie auf einem Board gesehen habe!) samt cFos-Speed.
Aber das Audio-Feature wäre für mich schon ein Kaufgrund, den es aber leider in vollem Umfang (also v.a. mit austauschbarem OpAmp) auf keinem mir zusagenden Board gibt.
Zu den Boards ansich: Löblich, dass noch gute AMD-Boards rauskommen, auch wenn das etwas spät ist und man der Plattform anmerkt, dass sie veraltet ist (M.2 nur mit PCIe2.0 x4, aber immerhin, 4xUSB3.0 an 1xPCIe2.0, 2xUSB3.1 an 2xPCIe2.0).
Man sieht genau, wo die PCIe-Lanes hingehen: von 22 Lanes der Northbridge und 4 der Southbridge gehen 16+2 an die PCIe-Slots, 4 an den M.2-Port (den hätte man noch mit einem PCIe x4-Slot sharen können), 1 an den Intel-NIC, 1 an den VL805 (schlecht, 1xPCIe2.0 reicht ja gerade für 1xUSB3.0) und 2 an den Asmedia USB3.1-Chip.
Früher zu AM3-Zeiten konnte man sich bei AMD vor PCIe-Lanes kaum retten, heute muss man alles mit Extra-Chips nachrüsten. Aber war ja bei Intel bis vor kurzem ähnlich und ist bei High-end Boards immernoch so.
Das Layout der Erweiterungsslots ist ok, die I/O-Blende nicht: Warum hab ich hier 3 Türmchen mit nur 2xUSB und großzügigem Abstand, aber 6xUSB2.0 und 2xUSB3.0 per Header? Mindestens 4xUSB2.0 hätte man noch auf die I/O-Blende bringen können, am besten noch mit 1-2x eSATA(p). Außerdem vermisse ich USB-C, was es auf dem 990FX-Gaming und 970-Gaming wieder gibt (ok, dort gibt es insgesamt noch weniger Ports).
Die Frage ist, wer kauft sowas? Absolute AMD-Fans, die auch noch eine 220W-CPU gekauft haben? Warten die nicht auf Zen? Jemand mit AM3+-CPU, der M.2 oder USB3.1 will? Dann kriegt er hier aber nur eine halbgare Lösung. Jemand, dem das alte Board abgeraucht ist, der aber kein Geld für IntelCPU+Board(+DDR4) hat? Auch dann lohnt es sich kaum.