[Kaufberatung] Heimserver für Proxmox und NAS (Intel NUC vs Eigenbau)

Jay7

Neuling
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14.11.2018
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Hallo zusammen,

ich bin neu hier im Forum und möchte mir einen Homeserver kaufen bzw. bauen und brauche hierfür die Hilfe von euch.

a) Aktuelle Situation

Ich nutze gerade eine Synology Diskstation und diverse Raspberry Pis:

1) Synology Diskstation 214+ (2 x 2 TB intern + 2 x 2 TB per USB, also insgesamt 8TB).
Aufgaben: Backup iMac, Backup SmartHome, Fotoarchiv, Filmarchiv, Videoaufzeichnung Überwachungskameras

2) 4 Raspberry Pi (Model 3) im Haus verteilt.
Aufgaben: Hausautomation (FHEM, HA-Bridge, Funk-USB-Module), Pi-Hole

b) Gewünschte Situation

Ich möchte gerne die Raspis durch einen Proxmox-Server ersetzen, auf dem diverse LXC-Container bzw. KVMs laufen.
Am Anfang soll dabei folgendes virtualisiert werden:
- 2 bis 3 FHEM Instanzen (Hausautomation; LXC)
- ioBroker (Hausautomation; LXC)
- Node-RED (Hausautomation; LXC)
- HA-Bridge (Hausautomation; LXC)
- Pi-Hole (LXC)
- influxDB (als Datenbank für SmartHome Daten; LXC)
- Grafana (zur grafischen Darstellung der SmartHome Daten aus der influxDB; LXC)
- Zoneminder (Videoüberwachung, 2-3 IP-Kameras)
- Windows 10 VM (ich nutze als Workstation einen iMac und manchmal braucht man ja doch Windows)
- VPN Server (schnellere Alternative für Fritzbox VPN; LXC)

Zusätzlich benötige ich nach wie vor ein NAS für Backups und die Datenarchive (entweder die alte Diskstation oder als VM in Proxmox). Die Raspis sollen zukünftig nur noch als "USB-Server" für die USB-Funkempfänger (für SmartHome) fungieren.

c) Optionen

Bei meinen Recherchen haben sich zwei Möglichkeiten für mich verfestigt:

1. Option: Intel NUC
Barebone: NUC8i5BEH (ca. 370 Euro)
RAM: 1 x Kingston HyperX 16GB DDR4-2400 (zweiter Slot leer für spätere Nachrüstung; ca. 130 Euro)
M2 SSD: Samsung SSD 970 Pro 512GB M.2 (für Proxmox und VMs/LXCs; ca. 175 Euro)
Optional später: Samsung SATA SSD 860 Pro 1TB (für Datenbanken und als zusätzlicher Netzwerkspeicher)

Der Gesamtpreis liegt bei ca. 675 Euro.
Bei dieser Option würde ich die Synology Diskstation weiterhin als NAS verwenden.

2. Option: Eigenbau
Gehäuse: Fractal Design Define R6 Black (ca. 110 Euro)
Mainboard: ASUS WS C246 Pro (ATX; ca. 230 Euro)
Netzteil: Seasonic Focus Plus Platinum 550W ATX (ca. 90 Euro)
Prozessor: Intel Xeon E-2126G (6 x 3,30Ghz; ca. 310 Euro)
Lüfter: Alpenföhn Ben Nevis Advanced (ca. 26 Euro)
RAM: Kingston Server Premier DIMM 16GB ECC DDR4-2666 (ca. 180 Euro)
SSD: Samsung SSD 970 Pro 512GB M.2 (für Proxmox und VMs/LXCs; ca. 175 Euro)

Der Gesamtpreis liegt bei ca. 1100 Euro.
Bei dieser Option würde ich die Synology Diskstation ausrangieren und das NAS per Proxmox virtualisieren (Open Media Vault oder Xpenology).

d) Überlegungen

Ich favorisiere eigentlich die Option 2 (Eigenbau), da ich dadurch die Synology Diskstation ausrangieren könnte. Die beiden internen Festplatten der Synology (WD Red) würde ich dann in den neuen Server einbauen.

Was mich davon noch abhält ist der evtl. höhere Stromverbrauch des Eigenbaus gegenüber dem Intel NUC. Da der Server 24/7 laufen soll ist das für ein wichtiges Entscheidungskriterium. Die Synology Diskstation benötigt im Idle ca. 20 Watt (Festplatten werden dabei nicht schlafen gelegt). Der Intel NUC8i5BEH benötigt laut Review (nucblog) ca. 6 Watt im Idle. Zusammen käme ich also auf etwa 25-30 Watt.

Wieviel der Eigenbau verbrauchen würde kann ich leider nicht einschätzen. Was würder ihr erwarten?

Hinsichtlich der Leistung sollten beide Varianten (mehr als) ausreichend sein. Der Eigenbau hätte jedoch noch den Vorteil des ECC-RAMs, der zwei LAN-Ports und der Aufrüstbarkeit. Der Nachteil des Eigenbaus wäre natürlich der Preis. Jedoch würde mit dem Eigenbau ja auch das NAS ersetzt (bzw. verbessert) werden.

e) Offene Fragen

1. Passen die dargestellten Hardwarekonfigurationen zusammen (insb. des Eigebenbaus)?
2. Wie schätzt ihr den Stromverbrauch des Eigenbaus ein?
3. Welche Variante würdet ihr wählen? (Eigenbau oder Intel NUC + Synology oder eine ganz andere?)
4. Welche NAS Software würdet ihr verwenden? (Open Media Vault, Xpenology oder eine andere?)

Ich hoffe ihr könnt mir bei meiner Entscheidung weiterhelfen.

Viele Grüße
Jay
 
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1. Passen die dargestellten Hardwarekonfigurationen zusammen (insb. des Eigebenbaus)?
2. Wie schätzt ihr den Stromverbrauch des Eigenbaus ein?
3. Welche Variante würdet ihr wählen? (Eigenbau oder Intel NUC + Synology oder eine ganz andere?)
4. Welche NAS Software würdet ihr verwenden? (Open Media Vault, Xpenology oder eine andere?)

Zu 1.) Jain, ich würde eher das Define R5 nehmen, da war glaub was bzgl. besserer Belüftung. Wenn du nicht planst, noch mehr Festplatten einzubauen würde ich mit dem Netzteil runter gehen auf 300-350W (80+ Silver evtl. Gold müsste da drin sein). 80+ Titanium Effizienz-Netzteile sind (wesentlich) teurer und nur die garantieren eine 90 %ige Effizienz bei 10% Last. Ebenso eher einen E-2136 oder den E-2146G (falls die iGPU benötigt wird für Plex Transkodierung etc.), die haben Hyperthreading.
Zu 2.) Zu den neuen Xeon Entry gibt es leider noch nicht allzu viel Erfahrungswerte diesbzgl. da die momentan noch kaum lieferbar sind. Anandtech misst leider nur den Fullload, da liegen die o.g. CPUs so bei ~80W (Power Consumption - Intel Xeon E Six-Core Review: E-2186G, E-2176G, E-2146G, and E-2136 Tested)
Zu 3.) Ganz klar der Eigenbau, du bist viel flexibler und kannst mit PCIe-Karten, zusätzlichen HDD, etc. dein System sinnvoll erweitern, was beim NUC einfach nicht möglich ist.
Zu 4.) Ich bin ein großer ZFS-Fan daher napp-it mit OmniOS/Solaris oder FreeNAS/XigmaNAS, ohne ZFS würde ich wahrscheinlich OMV nutzen.

Gerade Windows-VMs nuckeln gerne am CPU-Zapfhahn, was dessen Stromverbrauch natürlich in die Höhe schießen lässt, da hängt der Notebook i5 schnell im Thermal-Limit, je nach Anwendung.
 
Zu 1.) Jain, ich würde eher das Define R5 nehmen, da war glaub was bzgl. besserer Belüftung. Wenn du nicht planst, noch mehr Festplatten einzubauen würde ich mit dem Netzteil runter gehen auf 300-350W (80+ Silver evtl. Gold müsste da drin sein). 80+ Titanium Effizienz-Netzteile sind (wesentlich) teurer und nur die garantieren eine 90 %ige Effizienz bei 10% Last. Ebenso eher einen E-2136 oder den E-2146G (falls die iGPU benötigt wird für Plex Transkodierung etc.), die haben Hyperthreading.
Zu 2.) Zu den neuen Xeon Entry gibt es leider noch nicht allzu viel Erfahrungswerte diesbzgl. da die momentan noch kaum lieferbar sind. Anandtech misst leider nur den Fullload, da liegen die o.g. CPUs so bei ~80W (Power Consumption - Intel Xeon E Six-Core Review: E-2186G, E-2176G, E-2146G, and E-2136 Tested)
Zu 3.) Ganz klar der Eigenbau, du bist viel flexibler und kannst mit PCIe-Karten, zusätzlichen HDD, etc. dein System sinnvoll erweitern, was beim NUC einfach nicht möglich ist.
Zu 4.) Ich bin ein großer ZFS-Fan daher napp-it mit OmniOS/Solaris oder FreeNAS/XigmaNAS, ohne ZFS würde ich wahrscheinlich OMV nutzen.

Gerade Windows-VMs nuckeln gerne am CPU-Zapfhahn, was dessen Stromverbrauch natürlich in die Höhe schießen lässt, da hängt der Notebook i5 schnell im Thermal-Limit, je nach Anwendung.

Super, vielen Dank für deine Antworten.

Ich habe noch Fragen dazu:
1) Kann ich eine Xeon CPU ohne iGPU nehmen? Dann bräuchte ich für die Proxmox installation doch eine dedizierte Grafikkarte oder?
2) Gibt es Erfahrungswerte wieviel ein vergleichbares System der vorherigen Xeon-Generation in etwa verbraucht hätte? (Vergleichbares Mainboard und Xeon CPU)
4) Kann ich FreeNAS/XigmaNAS per Proxmox virtualisieren?
 
Wenn du statt eines Workstationboards ein Serverboard mit IPMI/iKVM nimmst, hast du schon eine Grafikkarte drin (ASPEED2400) und kommst remote auf die "echte" Konsole inkl. BIOS.
Wenn du bei So1151 (v1) bleibst, wirds auch etwas kostengünstiger, allerdings nur 4 Kerner möglich. Die Anforderungen sollte auch das Setup schaffen, wobei ich 16 GB RAM schon als zu wenig / knapp ansehen würde
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Ein NANOXIA DS 3 oder 4 wäre etwas preiswerter
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Ich lasse auf einem Pentium mit 2 Cores ein vergleichbares Setup mit 12 LXC Container und 3 VM´s laufen. Abgesehen von deiner Windows 10 VM, brauchen die Applikationen in deinem Container kaum CPU Ressourcen. Abhängig vom Bedarf deiner Windows VM, könntest du hier mMn durchaus 200 Euro sparen. Je nachdem wie wichtig die FHEM Instanz ist, würde ich dein Setup etwas sparsamer aufbauen und einen günstigen Nuc um ~350 Euro zusätzlich zum "großen" Server planen. Auf diese kannst du die Container per Proxmox Replikation spiegeln und bei Problemen auf den zweiten Server umschalten.

Simple NFS/SMB Shares würde ich direkt am Proxmox laufen lassen.
 
Simple NFS/SMB Shares würde ich direkt am Proxmox laufen lassen.

Meinst du damit einen LXC Container auf dem ein Samba Server läuft (bspw. Turnkey Linux) oder geht das auch direkt in Proxmox?

Welche SSD-Größe würdet ihr für die Proxmox Installation und die LXCs/VMs wählen? Oder würdet ihr evtl. sogar Proxmox und die VMs auf verschiedene SSDs aufteilen?

Bringt eine schnelle M.2 SSD in Proxmox einen Vorteil gegenüber einer normalen SATA SSD?
 
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Meinst du damit einen LXC Container auf dem ein Samba Server läuft (bspw. Turnkey Linux) oder geht das auch direkt in Proxmox?

Welche SSD-Größe würdet ihr für die Proxmox Installation und die LXCs/VMs wählen? Oder würdet ihr evtl. sogar Proxmox und die VMs auf verschiedene SSDs aufteilen?

Bringt eine schnelle M.2 SSD in Proxmox einen Vorteil gegenüber einer normalen SATA SSD?

Proxmoxx ist Debian Linux, da kannst du also den Samba-Server direkt auf Baremetal installieren, ob das Sinn macht ist die andere Frage.
Schnelle M.2 NVMe´s haben idr mehr IOPS als SATA-SSDs, wäre also sinnvoller diese als Datastore für VMs zu nutzen.
Proxmoxx selbst kannst du da natürlich auch drauf installieren.

Was deine Hardwarepläne angeht ist mir gerade noch eingefallen, du könntest auch erstmal mit einem Pentium Gold oder i3-Prozessor auf einem C246/1151v2-Board anfangen (z.B. dein genanntes Asus Board oder eins von Supermicro etc.), laut Intel ARK der Xeon Entry CPUs sollen die Mainboards ein BIOS-Update erhalten um bis zu 128 GB DDR4 RAM zu unterstützen. Außerdem wurden 8-Kern Xeon Entry CPUs angekündigt, auf die du dann zu gegebenem Zeitpunkt aufrüsten könntest. Hab allerdings noch keine 32 GB UDIMM Module gesehen um die 128 GB wirklich nutzen zu können.
 
Eine zwischen Frage, ich dachte die Intel NUC sind nicht dafür ausgelegt 24/7 zu laufen?
 
Meinst du damit einen LXC Container auf dem ein Samba Server läuft (bspw. Turnkey Linux) oder geht das auch direkt in Proxmox?

Welche SSD-Größe würdet ihr für die Proxmox Installation und die LXCs/VMs wählen? Oder würdet ihr evtl. sogar Proxmox und die VMs auf verschiedene SSDs aufteilen?

Bringt eine schnelle M.2 SSD in Proxmox einen Vorteil gegenüber einer normalen SATA SSD?

Du kannst Samba am Host, als VM oder Container laufen lassen. Ich lasse das gleich den Host übernehmen. Je nach Filesystem kannst du die Shares replizieren oder spiegeln und Samba auch im Clustermode laufen lassen. Für deinen Bedarf reicht aber wohl ein simpler Share mit 1-2 User?

Abgesehen von deiner Windows VM, sehe ich eigentlich keinen großen Bedarf für eine M.2 - ggf tut es eine günstige 860(pro) auch. Wenn das Budget nicht so wichtig ist, dann spricht nichts dagegen. Dem Host ist es soweit egal, der braucht nicht wirklich viel i/o Leistung.

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Eine zwischen Frage, ich dachte die Intel NUC sind nicht dafür ausgelegt 24/7 zu laufen?

Die Bauform ist nicht so ideal, speziell bei der ersten Generation. Meiner aus 2014 läuft aber dennoch seit 2014 ohne Fehler 24/7.
 
ESXI wäre auch so einem NUC wahrscheinlich nicht möglich oder?
 
ESXI wäre auch so einem NUC wahrscheinlich nicht möglich oder?
Geht wohl grundsätzlich, kann aber immer wieder mal Probleme machen bei der Installation (fehlende / alte Treiber). Vor allem mit Celeron/Pentium NUCs. Google ggfs. mal ein bisschen rum. -- Aber wenn es einmal läuft dann eigentlich auch dauerhaft.
 
Bei älteren Modellen musste die ESXi ISO per Customizer angepasst werden, da der LAN Treiber fehlte. Ab nuc6 glaube ich, läuft ESXi out of the box. Bei mir läuft es gut, ist aber nur temporär.
 
Solange kein Windows dazukommt kann auch ein J3455 nen Dutzend LXC Container mit 3 Linux VMs und einer UTM9 Problemlos hosten. Windows macht als Workstation darauf zugegebener maßen keinen wirklchen spaß.
Proxmox-J3455-16GB.png
 
Vielen Dank nochmal für eure Antworten. Ich habe eure Empfehlungen in den letzten Tagen in meine Planungen eingearbeitet. Dabei ist mir noch eine Idee gekommen:
Ich könnte doch auch meinen Hauptarbeitsrechner (iMac/OSX/Win10) ausrangieren und diesen ebenfalls per Proxmox virtualisieren, oder? Dann müsste ich in den Server noch eine dezidierte Grafikkarte bauen, die ich an die VM (Win10) durchreiche. An diese Grafikkarte würde ich dann direkt meinen Monitor am Schreibtisch anschließen.

1) Was haltet ihr davon? Kann man mit so einem Setup flüssig arbeiten (Office, Bildbearbeitung...) und evtl. sogar ab und zu Spielen?
2) Wie sieht es mit dem Stromverbrauch der durchgereichten Grafikkarte aus, wenn die VM ausgeschaltet ist? Verbraucht die Grafikkarte dann weiterhin Strom oder lässt sich diese dann in den Standby versetzen?
3) Gibt es irgendwelche Eigenschaften, die die Grafikkarte aufweisen muss um durchgereicht zu werden? Oder geht das mit allen aktuellen Nvidia und AMD Grafikkarten?

Viele Grüße Jay
 
2) Gibt es Erfahrungswerte wieviel ein vergleichbares System der vorherigen Xeon-Generation in etwa verbraucht hätte? (Vergleichbares Mainboard und Xeon CPU)

Der DELL mit 1270v6 in meiner Signatur benötigt trotz IDRAC und Helium Platten nur 49W. Also kannst du da nochmal ordentlich was abziehen.
 
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