Die Intension bei den Bewertungsagenturen ist, dass sie eine korrekte, unabhängige und ungefärbte Meinung über die Finanzen einer Firma oder eines Landes erstellen/abgeben. Dass das auch missbraucht werden kann (und wird) ist doch beinahe obligatorisch.
"Wessen Brot ich ess, dessen Lied ich sing" oder so ähnlich. Schau mal wer die Ratingagenturen geschaffen hat und wer diese finanziert. Dann hast du deine Antwort.
Ratingagenturen sind alles, aber nicht korrekt, unabhängig oder ungefärbt.
Zudem kommt das Dilemma der Ökonomen erschwerend zu einer möglichen Lösungsfindung hinzu, früher immer für eine neutrale Einschätzung gut, stehen nun aber die neokonservative, neoklassizistische und auch die keynesianische Schule vor dem Scherbenhaufen ihrer theoretischen Konstrukte und können damit keinen relevanten Beitrag zur aktuellen Debatte leisten.
Die Neoklassik ist ansich nicht verkehrt und mathematisch korrekt, krankt aber an zwei Punkten, welcher diese Schule überflüssig macht, da das Modell nicht mit unserem Wirtschaftssystem übereinstimmt und somit schlicht falsch ist.
1) Neoklassik kennt keine Vorteile der Massenproduktion. Es gibt in der Neoklassik keine Kapitalverdichtung, da in diesem Modell kein Vorteil durch Massenproduktion entsteht.
2) Neoklassik kennt keine Zeit. Entsprechend kennt die Neoklassik nur einen Istzustand und keine Vorhersagen, Produkteinführungen, zu erwartende Gewinne, Leerverkäufe usw.
Neokonservative würde ich pauschal in die Kapitalisten (Leute die für Geld nicht arbeiten müssen, welche weit mehr Kohle haben als die Ackermänner und Piechs dieser Welt, eher so die Liga Bill Gates oder Warren Buffet), Kriegstreiber, Überwachungsfanatiker und Grundgesetzbrecher Ecke schieben.
Was Keynes angeht bin ich nicht sicher. Keynes hat in einer Grundüberlegung immernoch genauso recht wie in den 70ern: Alles muss so gut es geht im Gleichgewicht gehalten werden, sei es Antizyklische Konjunkturpolitik, Sozialversicherungen o.Ä.
Könnte das bitte irgendjemanden kurz verständlich erklären was die nun vorhaben, wenn kein zusätzliches Geld in den Pott geworfen werden soll, wo kommt es denn dann her?
Erstmal ein kleiner sehenswerter Videohinweis:
*klick mich*
Was passiert ist, dass die Banken Geld gedruckt haben (wie technisch genau ist ersmal egal) und die gedruckte Kohle in Börsenspielchen untergebracht haben. Normalerweise müsste eine Inflation oder eine Hyperinflation folgen, wenn mehr Kohle in den Umlauf gebracht wird als die produktivität steigt.
Im aktuellen Fall ist das nicht so, da das Geld nicht in der Realwirtschaft (Lebensmittel und Konsumgüter) umgesetzt wird, sondern auf den Konten von Superreichen verschimmelt, bzw hier ge- und verzockt wird.
Jetzt haben sich die Superreichen jedoch daran gewöhnt, dass Sie Geld drucken dürfen, dass es fette Renditen (Zitat Ackermann: "Ziel: 25% Eigenkapitalrendite") wobei die Realwirtschaft in den letzten Jahren zwischen 0.5% und 3% geschafft hat, je nach Branche.
Es gibt also einen Geldvorrat von sagen wir mal 100€ auf einen Warenwert von 10€. Wenn das angeglichen wird hast du eine Inflation, dann ist die Kohle einfach nichts mehr Wert. Oder du versuchst wieder Geld aus dem System herauszunehmen und so dafür zu sorgen, dass 90€ verschwinden damit 10€ auch 10€ sind.
Was in den letzten ca. 15 Jahren gemacht wurde ist jedoch noch etwas anderes: Es wurden Schulden gemacht (Vornehmlich von Staaten in Europa, aber auch von Privatleuten in z.B. USA) welche dann ein Gegengewicht zu den immensen Vermögen bilden. Oder anders im Fall Deutschland: Der Staat hat (für die Bürger Otto Normal und Monika Mustermann) schulden gemacht und damit Banken gerettet, bzw. es den Banken zugeschoben.
Die technisch einfache Lösung wäre die Schulden zu streichen und damit auch die Vermögen der Banken zu streichen. Dann gingen jedoch die Banken hops, da diese die Löhne der Angestellten nicht mehr zahlen könnten. Wäre doof.
Die politisch einfachste Lösung wäre weiter Politik wie oben genannt zu machen, also mit Steuergeld dafür zu sorgen, dass die Banken weiter 25% Rendite einfahren können und dann einfach weiter den Staat zu verschulden. Zudem hat dies den Vorteil dass die kleinen Leute in der Politik sich über nette Nebenverdienste in Millionenhöhe freuen können (Aber was sind schon ne Million für jeden Lobbyisten oder geschmierten Politiker, wenn es dafür tausende Millliarden aus der Staatskasse gibt?)
Die dritte aktuell heiss diskutierte Möglichkeit wäre langsam die Kohle der Banken und Superreichen wieder in die Staatskasse zurückzuholen und dafür zu sorgen, dass die Banken nicht mehr zocken können bzw. dies stark erschwert/Verteuert wird. In Maßnahmen hiesse dies: (Finanztransaktionssteuer aka. Tobinsteuer, Vermögenssteuer, Spitzensteuersatzerhöhung um nur einige zu nennen)