dass die Berge in Pyeonchang eher Marke Sauerland sind.
Du waaagst es...
!!!
Das Sauerland hat übrigens einen FIS-Slalomhang. Dazu die größte Großschanze der Welt mit dem größten Skispring-Event der Welt. Und noch ne Rodelbahn, wo zahlreiche Europameisterschaften stattfinden und ab und zu ein Herr Stefan R. aus K. am R. herunterrodelt.
Ach, was soll man zu der gescheiterten Bewerbung sagen? Jammerschade! Garmisch hat sich in den letzten Jahren so gemacht und die Infrastruktur war größtenteils schon vorhanden. Und bei all den verständlichen Gründen gegen solch ein gigantisches Unternehmen (Umweltschutz, Nachhaltigkeit,...), so ist doch die gescheiterte Bewerbung ein weiteres Beispiel für die Saturiertheit der Gesellschaft in Westeuropa und Deutschland im Speziellen heutzutage.
Kaum noch lassen sich Leute für große Unternehmungen begeistern, niemand will den status quo verlassen. Erst recht nicht, wenn es für ihn unangenehm wird.
Manchmal fragt man sich, wie man an die vielen Erfindungen, Bauwerke, Einrichtungen etc., deren Erbe man heutzutage als selbstverständlich ansieht und die man bewundert, gekommen wäre, wenn damals die gleiche "Null Bock"-Haltung vorherrschend gewesen wäre.
Wie selbstverständlich graben wir überall nach Öl und Wertstoffen, verschandeln und verpesten tagtäglich die Landschaft, betonieren alles zu, aber wehe, im der eigenen Region soll etwas gebaut werden, dessen Nutzen sich nicht gleich erschließt und nicht der Sicherung des aktuellen Lebensstandards gilt. Man stelle sich vor, es gäbe Neuschwanstein noch nicht und jemand habe heutzutage vor, es zu bauen. So schnell kannst gar nicht gucken, wie die Leute auf die Straße gehen würden und am Keifen wären. Und im Fall Garmisch das Gleiche:
"Wie, was? Ein sportliches Großereignis mit Teilnehmern aller Länder dieser Erde? Im Fernsehen gerne, aber doch nicht bei mir im Garten!"
Ähnliches ereignet sich ja gerade beim Thema Energieversorgung. Alle gegen Atomkraft, aber wehe das Pumpspeicherkraftwerk oder das Windrad soll in die heimischen Wälder. So viel Facepalms, die solch ein Denken verdient, kann man gar nicht austeilen.
Neulich haben sie vorgeschlagen, eine Gondel, wie man sie vom Skifahren kennt, über die Elbe zu bauen, weil in Hamburg demnächst die Gartenschau stattfindet. Ein lautloses, elegantes und emissionsarmes Transportsystem also mit wunderschöner Aussicht über die Stadt. Sofort hat sich eine Protestgruppe gegründet, die befand:
- kostet was (no shit, Sherlock!)
- verschmutzt die Umwelt (ahja, dank Elektroantrieb in den Stationen...)
- verschandelt das Landschaftsbild (schwebende Gondeln über der Elbe sind Verschandelung?)
Gerne bring ich's nicht über die Lippen, aber an der Bezeichnung "Wutbürger" ist mehr dran, als man manchmal meint.
Aber man kann die Leute zu ihrem Glück schließlich nicht zwingen.