Wir haben im Sommer ein Haus von 1994 gekauft. Das hatte ganz einfach den Grund, dass man in Rostock quasi nichts anderes bekommt. Ab und an werden noch mal ein paar Grundstücke erschlossen, die sind dann aber so klein (um 400m²) und teuer, dass es für uns einfach nicht attraktiv war. So wohnen wir in einem natürlich gewachsenen Viertel auf einem Grundstück, das bereits fertig angelegt ist. Man muss also nicht noch 5(+) Jahre warten, bis man seinen Nachbarn auf der Terrasse nicht mehr sieht. Wir haben 2 Wochen renoviert und sind dann eingezogen. Kein Vergleich zu dem Aufwand eines Hausbaus. Allerdings hat man natürlich auch nicht alles genau so, wie man es möchte und muss ein paar Kompromisse eingehen. Aber das hat man bei einem Neubau auch. Nach und nach kann man dann alles so verändern, wie man es möchte. Aber man lebt erst einmal drin und hat deutlich mehr Lebensqualität als bei einem Neubau in den ersten Jahren. Bei diesem hätte man sonst aufs Dorf ziehen müssen, wäre wenn die Kinder größer sind irgendwann nur noch der "Fahrdienst" zum Training / Musikschule / Freunden etc. Die Bushaltestelle (bei der auch ein Nachtbus fährt) ist 600m weg, die Straßenbahn knapp 1km. In 20 Minuten ist man in der Innenstadt. Ich fahre mit dem Fahrrad zur Arbeit und wenn es regnet mit der Bahn. Ergo brauchen wir nur ein Auto.
Lange Rede, kurzer Sinn: Wenn man in Stadtlagen ein Haus sucht, wird man es vermutlich oftmals schwer haben, noch neu bauen zu können. Das dürfte für viele der Hauptgrund sein, warum sie sich für ein gebrauchtes Haus trotz der von dir angeführten Nachteile (hohe Grunderwerbssteuer, hohe Maklerkosten, potenziell höhere Folgekosten aufgrund von Reparaturen) entscheiden.
hunert