Kurze Antwort:
Weil die meisten privaten Vermieter nicht rechnen koennen.
9/10 werden dir nicht sagen koennen was ihre vermietete Wohnung an jaehrlicher Rendite abwirft. Ist im uebrigen auch gar nicht so einfach das zu erfassen.
Also ein Gutteil der Wohnungen wird nicht von privaten Vermietern vermietet. Und von einem nicht unerheblichen Teil kann man auch Aktien erwerben.
Und ja, ich stimme zu, dass die meisten Leute, die privat Wohnungen vermieten (und die dafür kaufen...), wohl eher keinen Plan von Rendite haben (siehe z.B: diesen Müll:
https://schleich-haberl.de/de/news...).
Dass man allerdings, wenn man (aus welchen Gründen auch immer) an einem Fleck wohnen möchte und eine Immobilie besitzt, mit der Anmietung einer vergleichbaren Wohnmöglichkeit besser wegkommt, halte ich abgesehen von den strukturellen Problemen unseres Systems für eine sehr, sehr zweifelhafte Aussage...
In die Miete ist nämlich i.d.R. noch eine Rendite für Anleger/Banken und angemessene Vergütung für dutzende Mafiastrukturen (Ableseservice, Kabelnetz...) eingepreist - wieso man selbst nicht so effektiv wirtschaften können sollte, weiß ich nicht (nungut, Grunderwerbssteuer kann man sich leider nicht sparen, Notar und Rechtsanwälte treffen allerdings auch größere Vermieter).
Ich gebe dir aber durchaus recht, wenn du dieses idealisierte Szenario für unrealistisch hältst – bei kommerziell vertriebenen Bauprojekten wird man die Mafia auch nicht los, weil die mit der "eingesetzten" Hausverwaltung unter einer Decke steckt (und ein Makler die Hand aufhält). Und dort, wo man sich als Normalverdiener tatsächlich noch den x-Haus-Kauf leisten kann, dürfte das mieten auch ganz ok sein. Heute ist halt überall, wo Geld dabei ist, die Reallokationsmaschinerie voll im Gange (und ja, auch eure Miete sorgt wohl noch – je nachdem, wo ihr euch befindet, wahrscheinlich immer noch dafür, dass euer Stück vom Kuchen kleiner wird
).
Sozial wäre das imho auch wünschenswert, (schuldenfreies) Eigentum breiter zu verteilen, weil dann einfach das de-facto Erpressungpotential stark sinken dürfte und im Idealfall auch das Interesse an seiner umittelbaren Community steigen dürfte... Praktisch wäre in dem Fall auch ein ganz ertragreiches Feld des Kapitalismus aus dem Wachstumszwang rausgenommen, was auch ganz angenehm sein dürfte (und ja, der letzte Satz ist imho der Hauptgrund, warum der vollständige Erwerb einer (ausreichend großen) Immobilie immer noch mit die sinnvollste Anlagemöglichkeit ist – das taucht dann vllt. in irgendwelchen Bilanzen von VWL-Instituten auf, aber am Ende ist das ganze halt raus aus dem Aspekt: Wachstum durch Bilanzaufblähung und Kreditvergabe).