Moin,
ich möchte einmal eure Einschätzung abholen. Wir bauen gerade (massiv) bzw. stehen kurz vor dem Baubeginn. Wir haben von einem großen Bauträger aus der Region Hannover ein Haus gefunden, dass wir "1:1" schlüsselfertig, wie der Bauträger es angeboten hat (in "" weil wir z.B. in der Einliegerwohnung größere Türen haben wollten, daher nicht ganz 1:1). Uns wurden Grundrisse und Detailierte Angebote im letzten Jahr Juli zugeschickt auf Basis dessen wir den Werkvertrag abgeschlossen haben. Jetzt stehen wir kurz vor dem Baubeginn (der Vorlauf war so abgesprochen und ist ok) und erhalten fast wöchentlich neue "Angebote", die mich langsam wütend machen, da keinerlei Erklärung kommen, wieso "jetzt". Folgendes:
1) die ersten 13k Mehrkosten wurden nach dem Bodengutachten festgestellt --> In bestimmten Radius um unser Haus wurde früher Bergbau betrieben, was eine stärkere Bodenplatte und Anpassungen an der Statik erfordert. Ärgerlich, aber nachvollziehbar (der Bauträger hat mehrere Häuser in dem Wohngebiet gebaut und hätte mit etwas nachdenken schon damals bei Werksvertragunterzeichnung diesen Post berücksichtigen können, aber wie gesagt egal und akzeptiert)
2) Dann wurde uns mitgeteilt, dass eine zusätzliche Belüftungsanlage erforderlich sei (Haus ist zu dicht) oder ich einen Gewährleistungsausschluss für Schimmelbildung unterschreiben soll. Mir konnte man bis heute nicht erklären, wieso das jetzt hoch kommt und sie ein Haus verkaufen, dass so anscheinend "nicht funktioniert". Es hat sich seit Juli 2020 von unserer Seite aus nichts verändert. Das Haus funktioniert so auch, muss nur in den ersten 2 Jahren mehr gelüftet werden, was mir beim Neubau klar ist, aber wieso man auf einen Gewährleistungsausschluss pocht, ist mir nicht klar. Kostenpunkt: 17k €
3)Jetzt wurde uns mitgeteilt, dass die 2 "Wasserkocher" auf dem Dach nicht ausreichen und ein 3. drauf muss. Selbe Frage wie bei 2) : Wieso ist das nicht von Anfang an bekannt gewesen? Kostenpunkt: 500€ (also überschaubar)
4) Im Bad unserer Einliegerwohnung (angrenzend an das Haupthaus) muss ein Versatz eingezogen werden, damit die Rohre aus Schallschutzgründen vom Haupthaus etwas entfernt verlaufen können. Diesen Versatz hat man als "Eigenleistung Bauherren" deklariert und damit begründet, dass der Grundriss abweichend vom "Standard Haus" ist. Wir haben daran nichts geändert und der Grundriss ist 1:1 wie damals bei Unterzeichnung des Werkvertrages. Problem neben den aktuell unbekannten Kosten, ist auch dass das Bad dadurch kleiner wird, was uns definitiv nicht gefällt.
Ist das normales Vorgehen? Ich kann das nicht nachvollziehen und komme mir langsam auf den Arm genommen vor, da ich (bis auf 1) ) nichts davon zu verantworten habe. Wir streben diese Woche ein Gespräch mit unserer Bauleiterin an, um das Ganze noch einmal vernünftig zu klären und erklärt zu bekommen.
Als Vorbereitung auf diesen Termin, würde mich aus eurer Erfahrung (Gefühle habe ich selber genug ) interessieren, ob dieses "normal" ist und als Ärgernis beim Bau abgestempelt werden muss. Ein Finanzierungsproblem entsteht durch die o.g. Dinge noch nicht, aber der Puffer schmilzt und schmilzt natürlich. Das ich eine "Gegenleistung" erhalte ist mir in den meisten Fällen auch klar, aber ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich z.B. die Belüftungsanlage niemals haben wollte, da ich es als unschönes Raumklima empfinde.
Das Haus selber (nur das reine Haus), liegt aktuell bei 360.000€ (140m² + 60m²) kein Keller, also definitiv nicht die aller günstigste Variante am Markt (und natürlich auch nicht die teuerste), falls dieses zur Einordnung der o.g. Aussagen/Fragen nötig ist.