Also umgeschichtet werden nicht viele haben. Umgewichten tut man am Hoch und nicht bei Notverkäufen in Dips. Ich sehe es eher so, dass viele weak Hands jetzt an der Seitenlinie stehen, natürlich der eine oder andere mit weniger Vermögen als zuvor. Dazu haben viele neue den Dip gekauft. Der Zuwachs an frischen Adressen war selten höher (Siehe Anhang).
Die Abflüsse aus den Cryptos, dürften auch nicht im Ansatz relevant für den Aktienmarkt sein. Was Aktien allgemein angeht bleibe ich derzeit vorsichtig. Die US Reopening Story ist nicht so nachhaltig wie manche glauben. Konsumentenumsätze und Arbeitsmarktdaten sprechen da eine eher vorsichtige Sprache. Die Rohstoffe korrigieren bereits leicht, weil China auf die Bremse tritt.
Was machen gleichzeitig die Zentralbanken daraus? Zumindest die EZB wird massiv weiter drucken müssen, die schwachen Staaten können sich steigende Zinsen nicht leisten. Der US Anleihemarkt kann sich steigende Zinsen ebenfalls nicht leisten. Von daher rechne ich mittel- bis längerfristig nicht damit, dass das Gelddrucken zurückgefahren wird (Tapering). Die Frage ist, was macht der Markt kurzfristig daraus, welche Erwartungen werden als Sau durchs Dorf getrieben. Den Sektorenshift Growth to Value, sehe ich inzwischen als übertrieben an. Vielmehr kommt es insgesamt auf Qualität einer Aktie an und hat sie ein Geschäftsmodell, dass auch in stagflatorischen Szenarien noch einigermaßen funktioniert.