L220x Review
So nun bin ich seit zwei Tagen auch ein stolzer Besitzer des L220x und bin bisher sehr zufrieden mit dem Gerät.
Hier möchte ich ein kleines Review anfügen, welches potenziellen Käufern ihre Entscheidung erleichtern und de Monitor vergleichbar mit anderen Geräten der Klasse machen soll.
Vorneweg muss ich dazu sagen, dass ich vor ein paar Monaten schon den Hyundai W241D mein Eigen nannte (Firmware 3.60) ihn aber dann aufgrund der sehr unscharfen Darstellung von Schriften wieder zurückgegeben habe.
Wie ihr wohl alle wisst handelt es sich beim Lenovo ThinkVision L220x um einen 22" LCD Bildschirm mit einer Auflösung von
1920x1200 Pixeln sowie einem S-PVA Panel mit einer angegebenen Reaktionszeit von
6ms. Der Kontrast beträgt laut Hersteller
1200:1, die maximale Helligkeit
325cd/m². Der Lenovo L220x besitzt zusätlich einen höhenverstellbaren, drehbaren und Pivotfähigen Standfuß. Als kleines Gimmick findet sich auch ein 4 fach USB 2.0 Hub am Gerät wieder. Angeschlossen wird der kleine Schwarze entweder über einen HDCP fähigen DVI Anschluss oder über den guten alten VGA Stecker. HDMI bietet das Gerät leider nicht.
Beginnen möchte ich mit der
Optik sowie der
Verarbeitung des Gerätes:
Optik und Verarbeitung
Mir persönlich gefällt der ThinkVision L220x von Lenovo aufgrund seines schlichten schwarzen Designs sehr gut. Dabei muss auch gesagt werden, dass ich weder verspiegelte Displays noch aber spiegelnde Gehäuseteile leiden kann und der Lenovo somit mit seinem matten schwarz optimal ist.
Da hier ein Bild sicherlich mehr als tausend Worte sagen kann, hier das Gerät unter anderem aus der Frontansicht:
Die
Verarbeitung des Gehäuses gestalltet sich als überaus gelungen, nichts knarzt oder lässt sich eindrücken wie beim Hyundai W241D. Dennoch gibt es auch bei diesem Gerät ab und an ungleichmäßige Spaltmaße, welche aber nicht wirklich ins Auge fallen solange man nicht explizit danach sucht.
Die Schwenkmechanik sowie die Pivotfunktion gehen leicht von der Hand, die Höhenverstellung des Bildschirmes hingegen könnte durchaus etwas leichtgängier sein.
Blickwinkel
Die
Blickwinkel des S-PVA Panels sind verglichen mit denen der momentan auf dem Mark befindlichen TN Panels immernoch sehr gut. Dadurch lässt sich auch der Pivotmodus sinnvoll nutzen, was meiner Meinung nach bei Geräten mit TN Panel nicht der Fall ist.
Einen Vergleich zu anderen Geräten mit S-PVA Panel kann ich leider momentan nicht ziehen, da es doch schon eine Weile her ist, dass ich den Hyundai W241D vor mir hatte und mein alter Bildschirm nur ein TN Panel besitzt (und auch bei unserem Saturn leider nur Geräte mit TN Panel ausgestellt werden)
Wie man sieht verändert sich das Bild auch beim Blick von der Seite bzw. von Oben oder Unten kaum. Aufgrund meiner nicht allzu guten Photokünste sind obige Bilder daher nicht 100%ig ernstzunehmen und sollen nur als Anhaltspunkt dienen.
Verglichen mit den meisten TN Geräten ist die Antireflektionsschicht des L220x allerdings deutlich zu sehen, wodurch ein gewisser Kristalleffekt entsteht.
Gerade bei größeren gleichfarbigen Flächen fällt dies im Vergleich zu matten TN's oder gar Glare Displays sofort ins Auge.
Allerdings gehe ich davon aus, dass ich mich daran mit der Zeit gewöhnen werde - nach ein paar Tagen Benutzung lässt sich darüber natürlich nur sehr wenig aussagen.
Als nächstes möchte ich kurz die Spieletauglichkeit des Monitors anreißen:
Ghosting und Inputlag
Da ich das Gerät erst seit zwei Tagen mein Eigen nennen kann, hatte ich noch nicht allzu viel Zeit darauf zu spielen. Soviel kann ich aber jetzt schon sagen, der Unterschied zu meinem alten TFT (NEC 1760NX mit TN-Panel) ist bis jetzt nicht allzu groß.
Der
Inputlag variiert zwischen
12ms und 31ms und ist damit für ein Gerät mit S-PVA als gut und für Spiele als noch akzeptabel zu bewerten.
Subjektiv gefühlt habe ich davon allerdings bis jetzt noch nichts - weder auf dem Desktop durch "Schwammigkeit" der Maus noch in Strategiespielen (Rise of Nations) oder Shootern (Team Fortress 2)
Zum Thema
Ghosting möchte ich euch diese Bilder des PixPerAn Testes nicht vorenthalten:
Hierauf ist im schlechtesten Fall ein deutliches Ghosting, sprich eine deutliche Verdoppelung des Fahrzeuges zu sehen.
In Call Of Duty 4 sowie Team Fortress 2 ist mir während eines normalen Spieles davon allerdings noch nichts aufgefallen.
Eine Situation, in der dies auf dem Hyundai W241D allerdings sehr stark zu sehen war, ist folgenden Flash Animation:
The Ultimate Showdown
Auch hier konnte ich auf dem L220x weder Ghosting noch Schlieren erkennen.
Um euch davon selbst ein Bild zu machen, habe ich von der CoD4 Demo sowie dem Flashvideo eine Aufnahme gemacht, welche ihr unter folgendem Link herunterladen und anschauen könnt (XviD)
The Ultimate Showdown auf L220x
Call Of Duty 4 auf L220x
Als letztes möchte ich noch kurz in Bildern die allgemeine Bildqualität sowie die Lesbarkeit von Texten anführen:
Bildqualität und Lesbarkeit
Verglichen mit meinem alten TFT bietet das S-PVA Panel des L220x natürlich zum einen eine viel höhere Auflösung, zum anderen einen deutlich besseren Kontrast (sehr gute Schwarzwerte) und satte Farben.
Mittlerweile verwende ich statt dem sRGB Modus auch eine Benutzerdefinierte Farb / Helligkeits / Kontrasteinstellung die sich gerade bei einem Kontrast von 70% und RGB Werten von 70% / 40% / 40% eingependelt hat.
Damit ist das Bild meiner Meinung nach um einiges angenehmer als bei den vorgegebenen Standardeinstellungen.
Die Helligkeit variiere ich dann je nach Beleuchtung im Raum sowie Anwendungszweck (Text, Filme, Spiele etc.)
*Update*
Allzu optimal scheinen mir diese Werte leider nicht zu sein, da das Bild damit zwar um einiges angenehmer wird aber dadurch auch starke Abstufungen in Grauverläufen sichtbar sind.
Es wird wohl noch eine Weile dauern bis ich die optimale Einstellung gefunden habe.
Bildqualität
Lesbarkeit
Die Helligkeitsverteilung ist unter normalen Bedingungen als sehr gut zu bezeichnen, bei komplett abgedunkeltem Raum und schwarzem Hintergrund fällt einem aber doch recht schnell auf, dass die vier Ecken, insbesondere die linke obere Ecke, heller sind als der Rest des Bildes.
Nachtrag zur Interpolation und GPU Skalierung:
So hier ein paar Bilder von der GPU und LCD Interpolation:
Zuerst in der nativen Auflösung,
1920x1200, daneben dann in
1280x800 mittels LCD Skalierung und als letztes
1280x800 und GPU Skalierung:
Zahlen mittels LCD Skalierung bei 1280x800 - und daneben mithilfe der GPU skaliert:
Zum Text nochmal die ganzen Bilder: (leider außer in der Mitte durch die Kamera ziemlich unscharf geworden...)
Bild 1 - LCD
Bild 2 - GPU
Zur Vergrößerung der Bilder reicht es diese einfach anzuklicken.
Einen Geschwindigkeitsverlust konnte ich bei Verwendung der GPU Skalierung bis jetzt auch noch nicht verzeichnen, was diese Messwerte aus dem Crysis GPU Benchmark unterstreichen:
GPU AVG: 35,71 // 38,15 // 38,14 // 38,13
LCD AVG: 36,34 // 38,16 // 38,14 // 38,13
Getestet in 1280x800 - skaliert auf 1920x1200. Alle Details auf Medium, bis auf Texturen und das Wasser, das steht auch Hoch.
Ahja, verwendete Grafikkarte ist eine X1900XT mit 512MB VRam.
Code:
GPU
==============================================================
TimeDemo Play Started , (Total Frames: 2000, Recorded Time: 111.86s)
!TimeDemo Run 0 Finished.
Play Time: 56.01s, Average FPS: 35.71
Min FPS: 24.84 at frame 1965, Max FPS: 48.81 at frame 130
Average Tri/Sec: 29540702, Tri/Frame: 827338
Recorded/Played Tris ratio: 1.11
!TimeDemo Run 1 Finished.
Play Time: 52.43s, Average FPS: 38.15
Min FPS: 24.30 at frame 1944, Max FPS: 59.19 at frame 108
Average Tri/Sec: 31874590, Tri/Frame: 835519
Recorded/Played Tris ratio: 1.10
!TimeDemo Run 2 Finished.
Play Time: 52.43s, Average FPS: 38.14
Min FPS: 23.39 at frame 1948, Max FPS: 59.19 at frame 108
Average Tri/Sec: 31860922, Tri/Frame: 835291
Recorded/Played Tris ratio: 1.10
!TimeDemo Run 3 Finished.
Play Time: 52.45s, Average FPS: 38.13
Min FPS: 23.39 at frame 1948, Max FPS: 59.19 at frame 108
Average Tri/Sec: 31871368, Tri/Frame: 835799
Recorded/Played Tris ratio: 1.10
TimeDemo Play Ended, (4 Runs Performed)
==============================================================
LCD
==============================================================
TimeDemo Play Started , (Total Frames: 2000, Recorded Time: 111.86s)
!TimeDemo Run 0 Finished.
Play Time: 55.04s, Average FPS: 36.34
Min FPS: 23.53 at frame 1949, Max FPS: 48.48 at frame 86
Average Tri/Sec: 30041858, Tri/Frame: 826747
Recorded/Played Tris ratio: 1.11
!TimeDemo Run 1 Finished.
Play Time: 52.41s, Average FPS: 38.16
Min FPS: 23.53 at frame 1949, Max FPS: 57.02 at frame 71
Average Tri/Sec: 31871422, Tri/Frame: 835126
Recorded/Played Tris ratio: 1.10
!TimeDemo Run 2 Finished.
Play Time: 52.44s, Average FPS: 38.14
Min FPS: 23.53 at frame 1949, Max FPS: 57.38 at frame 78
Average Tri/Sec: 31855900, Tri/Frame: 835240
Recorded/Played Tris ratio: 1.10
!TimeDemo Run 3 Finished.
Play Time: 52.46s, Average FPS: 38.13
Min FPS: 23.53 at frame 1949, Max FPS: 57.86 at frame 87
Average Tri/Sec: 31849206, Tri/Frame: 835362
Recorded/Played Tris ratio: 1.10
TimeDemo Play Ended, (4 Runs Performed)
==============================================================
Alles in allem kann ich die Interpolation des Monitors nicht als gut bezeichnen - dies muss einem beim Kauf des Gerätes bewusst sein. Persönlich stört mich das allerdings überhaupt nicht, da ich den Monitor entweder in der nativen Auflösung betreibe oder aber auf die GPU Skalierung zurückgreife, welche meiner Meinung nach eine sehr gute Arbeit leistet. Will man den L220x aber auch an einem anderem Gerät als dem PC verwenden und benützt dort Auflösungen kleiner als 1920x1200 - sollte man sich die Anschaffung dieses Gerätes doch nochmal überlegen.
Fazit
Alles in allem hat der L220x meine Erwartungen vollends erfüllt. Das Gehäuse ist schlicht und gut verarbeitet und der Standfuß sehr variabel. Das Bild ist dank der hohen Auflösung sehr scharf und bietet im Vergleich zu meinem alten Monitor (SXGA) natürlich erst einmal sehr viel mehr Platz zum Arbeiten. Farben und Kontrast des S-PVA Panels würde ich als sehr gut bezeichnen, und wie man dem
Test auf Prad.de entnehmen kann ist der L220x abgesehen von der hohen Helligkeit auch gut für professionelle Bildbearbeitung zu gebrauchen.
Die 6ms Reaktionszeit (Herstellerangabe) sind für mich mehr als ausreichend, und von Ghosting ist (fast) keine Spur. Der Inputlag von maximal 31ms ist zwar höher als bei meinem alten TN Bildschirm, für einen Monitor mit S-PVA Panel aber dennoch als gut einzustufen.
Der Energieverbrauch ist bei maximaler Helligkeit etwas hoch (84W laut Prad.de) was aufgrund der sehr kleinen Lüftungsschlitze im Gehäuse zu einem durchaus "heißen" Monitor führen kann (gerade bei diesen Temperaturen). Gedanken mache ich mir darüber allerdings erst mal keine, schließlich haben die 3 Jahre Garantie gerade erst angefangen *g*.
Als einziges Manko sehe ich das Fehlen einer monitorseitigen Einstellung des Interpolationsverhaltens (1:1, seitengerecht, voll) an - sowie die dürftige Qualität des interpolierten Bildes. Dies schließt einen Betrieb an einer Konsole (falls diese das Bild nicht in 1920x1200 ausgeben kann) meiner Meinung nach fast vollkommen aus, war mir allerdings auch schon vorm Kauf des Gerätes bewusst.
Aufgrund der Tatsache, dass ich den L220x ausschließlich am PC verwenden werde und dort die wirklich gute GPU Skalierung nutzen kann (im Vergleich zur Internen) bewerte ich den Lenovo L220x subjektiv mit
sehr gut.
Objektiv hat er aufgrund der Interpolation sowie der nicht zu 100% perfekten Ausleuchtung wohl nur ein
gut verdient. Näheres dazu könnt ihr dem vor kurzem erschienenem Test auf Prad.de entnehmen.
Solltet ihr noch irgendwelche Fragen zu diesem Gerät haben, bin ich gern bereit sie nach bestem Gewissen zu beantworten.
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Anhang:
Wallpaper: - - - - - - - GPU Skalierung: