Ich konnte heute den ganzen Tag die neue R1200GS Adventure fahren, mit allem Schnick Schnack, den man so in der Aufpreisliste finden kann.
Sehr kräftiger Anzug, dafür, dass sie "nur" 125PS hat, selbst im zweiten Gang kommt das Vorderrad locker hoch.
Auf eine Drehung am Gasgriff spricht der Motor sehr direkt an und dreht dann gierig nach oben. Allerdings ist er mich zu laufruhig, der Boxer wirkt schon beinahe wie ein Vierzylinder.
Vom Fahrwerk her ist sie ähnlich wie meine, die ESA Einstellungen von soft über normal bis hard merkt man deutlich.
In engen Kurven musste ich allerdings mehr drücken als bei meiner. Kann aber auch an unterschiedlichen Reifen liegen.
Auf meiner GS habe ich den TR91, auf der neuen waren die Anakee drauf.
Der Sitz hat sich meiner Meinung nach verschlechtert, er bietet keinen Halt nach vorne, z.B. beim Bremsen.
Die Sitzposition ist nach wie vor aufrecht, allerdings bietet das kleine Windschild selbst in der hohen Position zu wenig Schutz.
Der Tank baut hinter dem Lenker extrem hoch auf und bietet viel zu wenig Platz für einen ordentlichen Tankrucksack.
Das Cockpit bietet nicht mehr so viele Möglichkeiten für Extras wie z. B. ein Funkgerät oder eine KFZ Steckdose. Vorinstalliert war nur eine kleine Motorradsteckdose.
Die bereits montierte Halterung für das BMW Navi verdeckt bei meiner Sitzhöhe den halben Drehzahlmesser.
Und zu guter letzt war ich von der Reichweite mit einer Tankfüllung sehr enttäuscht.
Die neue Adventure baut noch breiter auf als meine 2009er Adv. allerdings braucht die Wasserkühlung so viel Platz, dass in den Tank laut Werksangabe nur 30l passen. Ich habe bei 40km Restreichweite getankt und nicht ganz 24 Liter reinbekommen, gerade stehend auf dem Hauptständer.
"Ein Tankvolumen von 30 Litern bei optimiertem Verbrauch ist wirklich „unstoppable“ auf Reisen – ohne ungewollte Zwischenstopps. "
Schreibt BMW, allerdings können dies die Vorgänger besser.
Denn die 6.2l Verbrauch schaffe ich mit meiner GS bei gleicher Fahrweise auch.
Ansonsten fand ich das Keyless Go sehr praktisch, einfach den Schlüssel in der Tasche lassen.
Startknopf -> Anlasser -> losfahren.
Der Tempomat ist auch praktisch. Ich nutze ihn bei meinem Auto regelmäßig und auch bei der GS habe ich ihn genutzt, z.B. auf der A73 in Nürnberg oder auf der B4 im normalen Verkehr oder wenn der Handschuh etwas gedrückt hat und man kurz beide Hände gebraucht hat
.
Und ja, der Tempomat kann alles, was er im Auto auch kann, inkl. Gas geben und nehmen auf Knopfdruck.
Dennoch bin ich froh meine alte GS wieder zu haben.