Diese total veralteten SSD Optimierungsempfehlungen sind einfach nicht tot zu bekommen, dabei waren die mal für die erste SSD Generation und die damaligen Windows Versionen relevant. Aber nicht um die SSD zu schonen, sondern weil die damaligen SSDs wie die USB Sticks heute noch eine ganz miese Random Write Performance hatten und Controller wie der JM602 sich beim Schreiben teilweise 2 Sekunden Bedenkzeit gegönnt haben. Darum hat man versucht Schreibzugriffe zu minimieren, was ich bei so einer SSD auch machen würde. Aktuelle SSDs sind aber bei den kurzen Schreibzugriffen extrem schnell und vertrage auch extrem hohe Datenvolumen, wie
im Dauerschreibtest bei xs.org sieht, so selbst die schlechtesten SSDs über 100TBW erreicht haben, was bei vielleicht 10TB im Jahr bei intensiver Heimnutzung immer noch eine Ewigkeit ist.
Die Kapazitäten erschwinglicher SSDs sind heute auch schon so großzügig, dass man Windows nicht mehr jedes Byte abringen muss um möglichst alles gewünschte auf der SSD unterbringen zu können, zumal so Dinge wie das Deaktivieren der Systemwiederherstellung ja auch sehr unschöne Nebenwirkungen haben, wenn man eine Installation oder ein Update schief gegangen ist.
Obendrein schaden die meisten der Tipps der realen Performance des Systems, wie
Tomshardware es vor Jahren schon mal getestet hat. Auch wenn die damals verwendeten SSDs inzwischen veraltet sind, so stimmt das Ergebnis immer noch.
Durchlesen kann man sich sowas ja, das Allignment sollte stimmen, der AHCI Modus aktiviert und zumindest beim Desktop die Energieeinstellungen auf Höchstleitung stehen. Die Auslagerungsdatei auf 2GB einzustellen ist bei genug RAM auch in Ordnung, ganz deaktivieren oder diese auf eine HDD zu verschieben ist aber Unsinn und den Ruhezustand sollte nur deaktivieren, wer den wirklich nicht nutzt, also i.d.R. nur bei Desktops. Der Rest dieser Tipps ist aber i.d.R. unsinnig und sollte nicht befolgt werden, denn Windows bencht die SSD sogar selbst um die Services zu konfigurieren und im Zeitplaner des Defragmentierungsdienstes von Windows 7 wird man keine SSD finden, ja nicht einmal von Hand eintragen können. Bei Win8 ist das anders, da werden die SSDs vom Automatischen Service aber nicht defragmentiert sondern alle freien LBAs werden getrimmt. Das man bei beiden Systemen SSD auch noch manuell defragmentieren kann ist gewollt und zeig keine Fehler, Fehlerkennung der SSD oder Fehlkonfiguration von Windows an.
Das waren jetzt weniger als 33 Tipps, damit kann man zwar keinen Schlagzeilen auf dem Titel machen und keine Zeitschriften verkaufen, aber ein schnelleres System erreichen