[Sammelthread] NostalgieDeLuxx Bastelthread

Das gemeine an alten Elkos ist, das die sich in drei Kategorien einsortieren lassen: Gebläht (tot), normales aussehen (tot) sowie normales aussehen (OK). Kategorie eins ist offensichtlich, aber ob ein optisch guter Elko auch wirklich technisch gut ist, DAS ist die Gretchenfrage. So ein Schätzeisen würde ich quasi nur einsetzen um die faulen Kandidaten unter den optisch guten Elkos auszusortieren...

EDIT, Fullquote FTW :d

Gegen United Chemicon ist ja auch gar nichts zu sagen, die machen auch heute noch top Elkos, siehe die ganzen PSG Polys von UCC die immer wieder gerne verbaut werden und auch einige Alu-Elektrolyten habe ich schon davon eingesetzt, da gibt es gar nix zu meckern.

Die alten KZG/KZE/KZJ Serien leiden halt unter den gleichen Problemen wie so ziemlich alle Low-ESR / Ultra-Low-ESR Elkos aus der Zeit, zeigen sich aber in ihrer Klasse als erhöht anfällig. Wenn ich in meine Kisten schaue, wo meine ausgelöteten Elkos drin gelagert werden, ergibt sich in der "KZG-Klasse" folgender Stand:

Defekt / Grenzwertige Werte / lt. Tester i.O. / (Summe)

114 / 23 / 65 / (202) --> United Chemicon KZG
41 / 28 / 109 / (178) --> Rubycon MBZ
61 / 39 / 75 / (175) --> Nichicon HM
49 / 38 / 25 (112) --> Teapo SZ
33 / 9 / 41 (83) --> Sanyo WG


Daraus ergibt sich folgende Quote (Defekt oder grenzwertig <-> in Ordnung).

SC --> 77,7% defekt oder grenzwertig
KZG --> 67,8% defekt oder grenzwertig

HM --> 57,1% defekt oder grenzwertig
WG --> 50,6% defekt oder grenzwertig
MBZ --> 38,7% defekt oder grenzwertig
 
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Mich freut es dennoch, wenn alte Elkos nicht pauschal aussortiert werden, sondern im besten Fall nach einigen 1000 Stück Erfahrungen existieren, wo sich die Ausfälle, nicht nur optischer Natur, sondern auch ohne Blähbauch konzentrieren. Das würde günstigere Recaps bei nicht ganz so hoch gehandelten Boards ermöglichen. Muss ja auch jeder für sich entscheiden, aber bschicht86 hat mir auch mehrere Boards mit älteren Elkos versorgt, um diese wieder lauffähig zu bekommen. Sonst wären das einfach finanzielle Totalschäden, wie bei fast allen Boards.

Deswegen schon einmal danke, dass das Thema testen gebrauchter Elkos in den Focus kommt.
Sehe ich im Prinzip auch so. Wenn es noch funktioniert, dann noch nicht weg schmeißen. Ich habe alle alten, ersetzten Elkos noch hier. Der Zweck ist diese auf brauchbare und Entsorgung zu trennen. Leider ist es mangels des schlecht umgesetzten Tests noch dabei geblieben. Vielleicht irgendwann.

@Tzk
board sieht soweit super aus! Bin auf Tests gespannt.
WMDK's Übersicht der Elkos sollte man im ersten Post verlinken. Danke fürs zitieren. Ich hätte das nicht soo schnell gefunden.
 
Wenn Ich die Auswertung von WMDK so lese -und ich unstelle mal, er wird wissen was er tut - dann existiert ja ein zuverlässiger Tester, der zur Unterscheidung taugt.

Arduino und EbayTeil mal zum Tester von WMDK gegenüber stellen und schauen, welche Ergebnisse rauskommen?

Evtl reicht ja das Teil aus der Bucht schon aus. So komplex sind ja Elkos auch nicht. Ist ja eher die Frage der Qualität des Testers.
 
@Tzk
Die Boards mit Solidcaps sehen einfach Chic aus :bigok:
 
  • Danke
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@Tzk optisch nicht mehr so ganz wie ausm Werk, aber welcher Oldtimer ist das heute schon und wer will denn dann noch mit original Teilen ab Werk fahren?
Sieht schick aus, gab es nicht sogar mal Solid Caps mit roter Bedruckung, oder muss man dafür erst neuere Boards zerlegen?
 
Sieht schick aus, gab es nicht sogar mal Solid Caps mit roter Bedruckung, oder muss man dafür erst neuere Boards zerlegen?
Nichicon hat welche, z.B:
Ich bin mir nicht sicher, denke aber, dass alle FP Caps die rote beschriftung haben. Die zwei Sorten, die ich Verbaut habe, haben diese rote Beschriftung. Kann man hier sehen: #7.399. Wenn ich mich nicht täusche, sind die verbauten Caps Nr.1+3 aus der Liste.
Vielleicht kann da jemand noch mehr Infos zu geben.
 
Zuletzt bearbeitet:
dann existiert ja ein zuverlässiger Tester, der zur Unterscheidung taugt
Ja, klar. Aber so ein Tester kostet dann nicht 20, sondern 200€. Ist halt die Frage ob jemand bereit ist so viel Geld für kaputte Elkos zu investieren. Andererseits wird ein 20€ Tester die komplett defekten Elkos und auch die guten (mit gewisser Toleranz) erkennen. Natürlich zeigt der billige Tester Kapazität und Widerstand eher rudimentär an, keine Frage.

@Tzk optisch nicht mehr so ganz wie ausm Werk, aber welcher Oldtimer ist das heute schon und wer will denn dann noch mit original Teilen ab Werk fahren?
Ja, stimmt. Es hätte sicher auch die Möglichkeit gegeben auf normale Elkos zu wechseln, aber die Polys mit blauer Markierung hatte ich da. Davon ab habe ich zwei weitere NF7, die beide noch komplett original bestückt sind. Die Nichicon FP Serie sollte rot markiert sein. Die PLG sind ja hellblau und Kemet dunkelblau. Letztendlich ist mir an der Stelle die Funktion wichtiger als die nicht mehr ganz originale Optik.

board sieht soweit super aus! Bin auf Tests gespannt.
WMDK's Übersicht der Elkos sollte man im ersten Post verlinken. Danke fürs zitieren. Ich hätte das nicht soo schnell gefunden.
Tests kommen, das nf7 ist auf dem Benchtable geblieben und das DFI erstmal hinten angestellt. Fürs DFI brauche ich Geduld und Ruhe, das NF7 sollte sich schneller überreden lassen. Den Post musste ich auch suchen, "kzg hm mbz" als Suchwort und eingegrenzt auf WMDK als User wars ein Treffer auf der ersten Ergebnisseite :d
 
Tests kommen, das nf7 ist auf dem Benchtable geblieben und das DFI erstmal hinten angestellt. Fürs DFI brauche ich Geduld und Ruhe, das NF7 sollte sich schneller überreden lassen. Den Post musste ich auch suchen, "kzg hm mbz" als Suchwort und eingegrenzt auf WMDK als User wars ein Treffer auf der ersten Ergebnisseite :d
Zufälligerweise teste ich ebenfalls grade mein NF7. Es ist eins mit Plastikhebel und bunten slots. Schätze es demnach als schlechter wie deins ein. Bisher sind mit Hynix und vielen tweaks ca. 255MHz / 32M drin. Teste aber noch alle DFI betas durch. Auch scheint es, dass ab 1,7V VDD es schlechter wird. Ziel sind die 10x255Mhz. :)
 
Es ist eins mit Plastikhebel und bunten slots. Schätze es demnach als schlechter wie deins ein.
Nicht zwingend... Mein buntes mit Plastikhebel (v0.52) machte 250Mhz 24/7 mit 2x512mb TCCD, während mein schwarzes mit Metallhebel (v0.51) mit Hynix gerade so 250Mhz macht. Das NF7-S ist ebenfalls v0.51 und hat einen relativ alten Chipsatz (0315 oder so). Ich bin gespannt.
 
Mir ist nebenbei aufgefallen das mein China DMM generell LCR messen kann. Aber natürlich nur bis 500uF... Also mal einen geblähten 1000uF HM angeklemmt und zack, gibts nur ein "OL" zurück. Mit einem 330uF Poly meldet das DMM 360uF, das passt also. Schade, weil quasi alle Caps die ich tausche >500uF sind...

So ein Arduino Projekt sieht interessant aus, leider sind die ATMega328 durch die Chipkriese verdammt teuer geworden. Dann doch lieber einen Tester für 20€ fertig kaufen.
Falls du Lust am basteln hast, ich müsste im Keller noch eine Schachtel voll mit arduino nano mit atmega328 liegen haben (bin ich jetzt reich? :-P) sonst auch den mega und UNO und wie sie nicht alle heißen.
Kann ich dir gerne in eine Polsterumschlag stecken und zuschicken.
 
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4x Rubycon ZL 16V 1200uF -> Kemet A755 16V 2200uF

Welchen Effekt konntest du mit 4000µF mehr Kapazität erzielen? Das ist ja schon ziemlich deutlich über dem eigentlichen Design.

EDIT, Fullquote FTW :d

WMDK's Übersicht der Elkos sollte man im ersten Post verlinken.

Das schöne daran ist, auch wenn die zu Grunde liegenden Anzahl der getesteten Caps inzwischen 3-4x so hoch ist, hat sich die Gewichtung nicht geändert. Ein sehr belastbares Muster also könnte man sagen :-)

Arduino und EbayTeil mal zum Tester von WMDK gegenüber stellen und schauen, welche Ergebnisse rauskommen?

Evtl reicht ja das Teil aus der Bucht schon aus. So komplex sind ja Elkos auch nicht. Ist ja eher die Frage der Qualität des Testers.

Naja die Sache ist ja die, dass die Genauigkeit und reproduzierbare Ergebnisse teilweise extrem wichtig sind. Der China Tester zeigt bei 3x messen 3x unterschiedliche Werte – so zumindest meine Erfahrung. Du weißt a) also schonmal gar nicht welcher Messwert denn jetzt belastbarer ist. Gut, du könntest mitteln, aber das bringt dich nicht weiter, denn du kennst du Offset zum korrekten Ergebnis einfach nicht, b) kommt es dadurch zu Fehleinschätzungen, die einem z.B. zur Defektbestimmung meist gerade bei den relevanten Caps das Leben schwer machen. Ob ein GP Elko nun mit 1,0 Ohm oder 0,95 Ohm gemessen wird – geschenkt, in den Schaltungen kommt es nicht drauf an. Ob du nun aber im CPU VRM Bereich 0,012 Ohm misst oder 0,018 Ohm kann einen immensen Unterschied machen, nämlich Aufschluss darüber geben, dass das Board z.B. auf Grund des Elkos nicht mehr anläuft. Es gibt Kandidaten, wie z.B. das A7N266-C, welche da extrem empfindlich reagieren und nur 0,002 - 0,004 Ohm Verschlechterung führen schon zur Verweigerung. Hättest du nun den tanzenden China Tester dran gelassen, hättest du vielleicht den Elko als "der ist doch noch okay, warum rennt das Board nicht?" durchgehen lassen, weil die Werte mal rauf und runter aber im Grunde quasi in die Richtung gingen. Wie gesagt, bei GP mag das egal sein, aber da wo der ESR extrem wichtig ist, kann das zu Fehleinschätzungen führen. Am Ende führt die Unsicherheit, ob man dem Ergebnis überhaupt trauen kann, dann doch nur wieder dazu, dass man alle präventiv durchtauscht :fresse:

Außerdem, korrigiert mich, wenn ich falsche liege, aber zumindest die Chinatester, die ich kenne, erlauben keinerlei Einstellung bzgl. der Messbedingungen. Will sagen, du schaust z.B. in dein Datenblatt rein und siehst, dass der Elko einen ESR von 0,014 Ohm haben muss, gemessen bei 100KHz und 20°C, aber kannst du das auch wirklich einstellen und somit belastbar als Grundlage für die Daten nehmen oder bist du drauf angewiesen zu hoffen, dass das Teil mit 100KHz misst und nicht einfach irgendwas krummes nimmt oder gar alles mit 120Hz durchbügelt, weil es damit z.B. die Kapazität misst? Weil die Resultate würden sich sehr unterscheiden.

Fakt ist und das hatten wir ja hier schon mehrfach ausgiebig behandelt, die Dinger taugen um grob eine Richtung zu haben ob es dem Elko noch ansatzweise gut geht oder ob z.B. die Kapazität weit außerhalb der Specs liegt oder Vloss schon durch die Decke geht. Aber um wirklich exakte Verifikationen gegen Datenblätter zu laufen um zu schauen, ob der Zustand, insbesondere bei Ultra-Low-ESR, noch dem Soll entspricht, ist einfach zu optimistisch.

Ich bin mir nicht sicher, denke aber, dass alle FP Caps die rote beschriftung haben.

Aber Vorsicht, FP Caps sind i.d.R. sehr straff, also ESR8 und niedriger. Die können nicht überall platziert werden, das kann Stress geben, siehe das Beispiel von Stangelator letztens mit fiependen heißen Spulen.
 
Aber Vorsicht, FP Caps sind i.d.R. sehr straff, also ESR8 und niedriger. Die können nicht überall platziert werden, das kann Stress geben, siehe das Beispiel von Stangelator letztens mit fiependen heißen Spulen.
Danke für den Hinweis. Das könnte in der Tat ein Thema sein. Wenn ich den "Standard" FP Cap 6,3V 1000uF nehme, bin ich da bei ESR7 vs. Kemet 750 6,3V 1000uF mit ESR15!
Im Bereich der CPU VRM sollte es entspannter sein. Da bin ich bei ESR8 vs. ESR10 / ESR7.

Beim MSI funktionieren die ESR7 caps bislang problemlos, werde das aber beobachten. Ich werde mal die "roten" FP Caps mit 16V / 2200uF fürs rote MSI ordern. Vielleicht bekomme ich ein rotes System zusammen?
 
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Welchen Effekt konntest du mit 4000µF mehr Kapazität erzielen? Das ist ja schon ziemlich deutlich über dem eigentlichen Design.
Gute Frage, ich habe noch keine Messungen gemacht. Die 2200er habe ich auf Lager gehabt, deshalb sind die drin :d Ripple muss ich mit dem Oszi mal nachmessen... Mittlerweile hab ich sogar ein 60Mhz Hameg 604 hier, das sollte mir schöne Kurven zeigen.

Hattest du schonmal das Problem, das sich ein NF7 nicht abschalten lies? Wenn ich über den Powerknopf oder ganz normal aus dem OS herunterfahre, dann werden alle Lüfter langsamer und die Kiste bleibt einfach an... Sehr kurios. Als ob man das 12V Rail auf 7V runterdreht... Der Kippschalter am NT löst es dann, was aber natürlich nicht so sein sollte.
 
Außerdem, korrigiert mich, wenn ich falsche liege, aber
Er wieder: Wer soll denn dir mit dem Wissen das Wasser reichen? :-)
Fakt ist und das hatten wir ja hier schon mehrfach ausgiebig behandelt, die Dinger taugen um grob eine Richtung zu haben ob es dem Elko noch ansatzweise gut geht oder ob z.B. die Kapazität weit außerhalb der Specs liegt oder Vloss schon durch die Decke geht. Aber um wirklich exakte Verifikationen gegen Datenblätter zu laufen um zu schauen, ob der Zustand, insbesondere bei Ultra-Low-ESR, noch dem Soll entspricht, ist einfach zu optimistisch.
ok, dass das Thema bereits durchgekaut wurde, das hatte ich nicht gelesen, sry
Beim MSI funktionieren die ESR7 caps bislang problemlos, werde das aber beobachten. Ich werde mal die "roten" FP Caps mit 16V / 2200uF fürs rote MSI ordern. Vielleicht bekomme ich ein rotes System zusammen?
Ja, Funktion geht natürlich vor, passende Optik wäre dann das i-Tüpfelchen. Aber was eben nicht geht, geht nicht.


@WMDK
Danke für die ausführliche und verständliche Erklärung. Als Elektronik-Legastheniker hab ich es grob verstanden.
 
Man könnte theoretisch auch eine Lasur Candy Lack nehmen und die Polys färben. Mit Lasur Candy Lack meine ich einen eingefärbten aber dennoch durchsichtigen Lack. Im Modellbaubereich nutzt man das Zeug, um z.B. Rückleuchten zu pinseln wo später noch Licht durchfallen soll. Kommt bestimmt gut auf einem Alu Cap :d

Die obere Hälfte vom liegenden Glas zeigt ganz gut wie das am Ende durchscheint:

1654104175920.png


Muss ich glatt mal testen, wenn ich bei meinem alten Herrn bin. Der hat definitiv grau, rot, gelb und orange von dem Zeug da... Und ich hab Polys zum testen.
 
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Also, man kann einen Kondensator auch mit zwei Vielfachmessern und einer Stopuhr prüfen. Die Einheit der elektrischen Kapazität ist As/V (Amperesekunden je Volt). Daraus ergibt sich die Möglichkeit, mit einer festgelegten Spannung und mit einem festgelegten Strom (am besten erzeugt mit einer Konstantstromquelle, damit die Ladekurve linear ist) über die Dauer des Ladevorgangs die Kapazität zu errechnen. So machen das auch die meisten Billigteile aus China.
Wesentlich genauer kann man die Kapazität über die Frequenz bestimmen. Dazu benötigt man eine Schwingung, deren Frequenz man messen kann. Je größer eine Kapazität ist, desto niedriger ist die resultierende Frequenz. Im einfachsten Fall genügt ein LC-Schwingkreis.
 
Zuletzt bearbeitet:
@Tzk ich würde die Kapazität deiner elkos korrigieren. Ferner um das Thema schätzeisen einfach Mal abzurunden, macht nur bei gp elkos Sinn. Ultra Low esr können die meist eh nicht anzeigen geschweige denn vernünftig messen. Ich nutze einen wertigen Tester den es nicht für 20€ gibt um 1. Zu überprüfen ob ein ultra Low esr noch gut ist, damit ich nicht jedes Mal neue elkos auf ein totes Board löten muss wo unklar ist ob es nur die Kondensatoren sind oder eine Schutzschaltung eingreift oder ein Power good signal fehlt, zweitens um messreihen durchzuführen bei unbekannten elkos oder elkos wo das Datenblatt nicht auffindbar ist. Und nichicon ultra Low esr 5 würde ich nicht verbauen. Oftmals einfach zu aggressiv durch parallelschaltung mehrerer. Ich sag nur ein Leben am Kurzschluss
 
ich würde die Kapazität deiner elkos korrigieren.
Du meinst die 2200uF am NF7? Muss ich schauen ob ich passenden Ersatz da habe bzw einfach einen entfernen. Sowohl ESR als auch Kapazität sollten das hergebn, sofern die alle parallel geschaltet sind.

Was die Messgeräte angeht, da gibts wohl echt nur die China Schätzeisen für 20€, dann lange nichts und irgndwann kommt was vernünftiges für 150€ aufwärts,
 
Drin waren 4x Rubycon ZL 16V 1200uF (ESR38 1430mA) und verbaut sind nun Kemet A750 16V 2200uF (ESR10 7000mA). Alles primärseitig an den CPU Spawas, dort sollte ein niedrigerer ESR und höhere Kapazität relativ unkritisch sein. Ich müsste noch Kemet A755 16V 1000uF (ESR12 5250mA) liegen haben, die man alternativ testen könnte.

Aber wenn sich keine Nebenwirkungen ergeben, dann bleiben die 2200uF einfach drin.
 
Und nichicon ultra Low esr 5 würde ich nicht verbauen. Oftmals einfach zu aggressiv durch parallelschaltung mehrerer. Ich sag nur ein Leben am Kurzschluss
Macht sinn. Das wären dann wohl Nichicon RR5, RE5 und PLE. Gibt es eine Richtlinie wo es dann kritisch wird? Sind ESR7 oder ESR8 schon kritisch?
Ich vermute, dass die boards, an denen wir arbeiten nicht für einen Einsatz mit so niedrigen ESR Werten geplant wurden. Bis dato hatte ich aber kaum Probleme. Ich gehe davon aus, dass die häufig verbauten Kemet caps sich besser für die alten boards eignen.
 
@Tzk oder 1500uf je nachdem was gleich greifbar ist. Eigentlich gehören da straffe pana fr hin und keine poly. Aber Rum experimentieren kann man da schon.
@digitalbath auf älteren Boards würde ich keine ultra Low esr einsetzen. Betrachtet man den primärkreis im ganzen und klammert vom ersatzschaltbild eines realen Kondensator Mal die Kapazität aus, bleibt eine parallelschaltung von x-ersatzwiderständen übrig. Und da gehen wir dann immer mehr Richtung Drahtbrücke sozusagen. Und wo eine Drahtbrücke da keine Glättung mehr.
 
Hattest du schonmal das Problem, das sich ein NF7 nicht abschalten lies?

Nope, das hatte ich bisher noch nie, das Fehlerbild klingt echt komisch.

ok, dass das Thema bereits durchgekaut wurde, das hatte ich nicht gelesen, sry

Ist ja kein Thema, man kann nicht immer jeden Post auf dem Schirm haben, geht ja auch irgendwo mal unter.

Man könnte theoretisch auch eine Lasur Candy Lack nehmen und die Polys färben.

Dass das prima geht hat ja schon eindrucksvoll @Stangelator bewiesen mit seinen ganzen Platinen die schon farbige Elkos bekommen haben, angefangen beim transparent-lila Build mit dem Soltek Board. Auf jeden Fall ergeben sich damit Möglichkeiten, insbesondere auch um tlw. den Original-Look beizubehalten. Ich denke da z.B. an so Kandidaten wie das Chaintech 7NJS (Zenith), wo aus meiner Sicht die bunten Elkos darauf irgendwie mit zum Board gehören und ein einfacher Umbau auf Polys ist zwar nett, nimmt dem Board aber auch ein bisschen Charakter.

Ich müsste noch Kemet A755 16V 1000uF (ESR12 5250mA) liegen haben, die man alternativ testen könnte.

Ich hätte eher die 1000er ausprobiert für den Funktionstest, das ist zumindest innerhalb der 20% Toleranz die in den Schaltungen eingeplant sind. Die 2200 wären mir persönlich zu weit weg vom Original. Ich habe da immer die 1500er PLG oder KEMET verbaut, quasi am oberen Ende der 20%, da die 1200er tlw. schwierig zu bekommen sind.

Macht sinn. Das wären dann wohl Nichicon RR5, RE5 und PLE. Gibt es eine Richtlinie wo es dann kritisch wird? Sind ESR7 oder ESR8 schon kritisch?
Ich vermute, dass die boards, an denen wir arbeiten nicht für einen Einsatz mit so niedrigen ESR Werten geplant wurden. Bis dato hatte ich aber kaum Probleme. Ich gehe davon aus, dass die häufig verbauten Kemet caps sich besser für die alten boards eignen.

Naja Richtlinie nicht wirklich, es kommt ja auch auf die Menge der Kondensatoren an und wie weit der ESR dann abweichend zum Original in den Keller geht und wie die Schaltung drauf reagiert, bzw. wofür sie ausgelegt ist. Manchmal passiert halt nichts und alles läuft, manchmal entstehenden merkwürdige Effekte. Generell würde ich Caps mit ESR im einstelligen Bereich auch eher nur dann verbauen, wenn das im Original auch so vorgesehen war, also wenn du z.B. ein Board vor dir hast, wo im Original z.B. UCC KZJ, Nichicon HZ oder Rubycon MCZ drauf sitzen, die ebenfalls original mit einstelligem ESR kamen. Ansonsten würde ich halt zur Sicherheit immer bei ESR10+ bleiben, denn von den ganzen Kandidaten, die wir regelmäßig ersetzen wie MBZ, KZG, HM usw ist nicht einer dabei, der mit so extrem straffen Caps mit ESR5 oder so ersetzt werden müsste.

Die KEMETs sind meist einfach näher am Original dran und würde ich persönlich bevorzugen. Ab einem gewissen grad muss man halt eh abwägen und ausprobieren, also bspw. wenn man einen 1000er Ruby YXG ersetzt gegen einen 1000er KEMET Poly (oder andere). Da sind die ESR Unterschiede zwangsläufig recht groß und obwohl es in den meisten Fällen keine Probleme gibt, sollte man das im Hinterkopf behalten, wenn sich doch mal was komisch verhält, dass man da mit deutlich geringerem ESR ersetzt hat. Nicht jedes Board verträgt das an jeder Stelle. Das K7S5A von @xXx-Eagleone-xXx z.B. fand die All-Poly-Conversion z.B. uncool und hat das mit wirren Fehlern bedankt (IDE Controller spinnt, E/A Fehler usw). Auf den ersten Blick "läuft" das Board mit den Polys auch, ja aber es entsteht ein Fehlverhalten im IDE Bereich und hier an dieser Stelle fällt das natürlich sofort auf, da sich ein Fehler greifbar zeigt. An anderer Stelle könnten aber z.B. ebenfalls "Fehler" entstehen, die sich vielleicht nicht als Fehler im Betrieb durch das OS zeigen, aber vielleicht elektrischer Natur sind und sich auf andere Bauteile auswirken, siehe die heißen und fiependen Spulen letztens bei Stangelators GPU als da die straffen Nichis drauf waren. Die Karte lief auch, aber gesund war anders :fresse:

Deswegen wie gesagt, ich würde möglichst nah am Original bleiben wo es geht. Im VRM Bereich wird es weniger schnell kritisch, das ist richtig, aber übertreiben sollte man es auch hier nicht aus o.g. Gründen.
 
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Ich hätte eher die 1000er ausprobiert für den Funktionstest,
Ironischerweise habe ich die 1000er eingeplant und dann in geistiger Umnachtung doch zu den 2200er gegriffen. Das kommt davon, wenn man gedanklich im Tunnel ist :d
auf älteren Boards würde ich keine ultra Low esr einsetzen.
So hatte ich auch gedacht.
Allerdings bin ich sogar hingegangen und habe am Tyan Dual die sekundären CPU Caps mit originalen 14 Stück (bzw. 2x 7 Stück) ESR22 und 2150mA gegen PLG mit ESR8 und 6900mA und zusätzlich nochmal 14 Stück MLCC 100uF getauscht. Der effektive ESR ist nun ein knappes Drittel des Ausgangswertes mit vorher 3.14mOhm und hinterher 1.14mOhm (ohne MLCC). Auf dem Board habe ich teilweise GP Caps mit ESR150 gegen Polys mit ESR 13 getauscht, soweit keine Probleme. Nichts wird heiss und im Betrieb habe ich keine Nebenwirkungen. Nur das Entfernen der eingangsseitigen Spulen an den Cpu Spawas hat es mir krumm genommen. Die sind nun wieder drin und seitdem ist alles gut.

Ist wohl immer von Einzelfall abhängig was man verantworten kann bzw. was das Board aushält.

Und wo eine Drahtbrücke da keine Glättung mehr.
Ich hatte den ESR eher als Verlustbeiwert verstanden, der den Elko beim aufnehmen bzw. abgeben von Ladung "bremst" und nicht als Kurzschluss von Vcc zu GND. Ich mag mich aber auch irren. Der Fall "Orange" würde einen Kurzschluss verursachen, der Fall "Blau" nicht. Was aber passiert, wenn der ESR zu niedrig ist, ist ein hoher Strompeak durch die vorgelagerten Spulen, was diese in die Sättigung treiben kann und sie heiss werden lässt. Soweit mein aktuelles Verständnis, man möge mich korrigieren falls das nicht stimmt.

1654155767734.png
 
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Innenwiderstand. Mit ein paar anderen Effekten.
Die resultierenden Ströme sind gerade im Schaltbetrieb (Rechteckspannung) ein Problem. Sie belasten die Schaltelemente.
Kannste ausprobieren: Nimm ein Relais und einen größeren Elko, am besten LowESR. Lade den Elko über den Schaltkontakt des Relais auf. Wenn du das Relais oft genug schaltest und die Bauteilwerte "stimmen", dann bleibt das Relais irgendwann kleben. Warum? Der hohe Strom erhitzt die Kontakte und zieht beim Schalten Funken. Dadurch schweißen die Kontakte zusammen.
 
Ist wohl immer von Einzelfall abhängig was man verantworten kann bzw. was das Board aushält.

Ja wie gesagt, das variiert tlw. sehr stark. Manche Platinen schlucken auch krasse Abweichungen, andere wiederum entwickeln plötzlich eine zickige Art. Tlw. kommt man ums ausprobieren nicht drum herum um die Erfahrung zu machen. Keiner kann uns heute sagen wie viel Toleranz uns an welcher Stelle erwartet wenn wir 20 Jahre alte Platinen mit High-End Caps von heute ersetzen. Im CPU VRM Bereich erwartet einen sicherlich am meisten Spielraum, denn nicht ohne Grund wurden da größere Mengen Elkos gruppiert um auf einen möglichst niedrigen ESR zu kommen und wäre da nicht der große Preissprung lt. damaligen Preislisten von z.B. einem Rubycon MBZ auf einen MCZ von mehr als 50% gewesen, hätten wir in dem Bereich sicherlich auch mehr von diesen Kondensatoren mit extrem niedrigen ESR stehen gehabt.

Ich hatte das ja schonmal als Theorie angeführt, dass wir uns mit solchen Caps wie KZG, MBZ, HM usw. im CPU Bereich sicherlich noch an der oberen Grenze des Optimalbereichs bewegen, der damals sicherlich auch aus Kostengründen so gewählt wurde, dass das alles noch funktioniert. Man sieht das finde ich sehr gut daran, dass kaum ein Board im CPU Bereich über Caps mit niedrigerem ESR meckert, die meisten aber einen Flipper bekommen, wenn der ESR nach oben hin abweicht. Das gilt aber wie gesagt nicht grundsätzlich und nicht für alle Bereiche, denn z.B. GP gegen straffe Polys zu tauschen ist immer das Risiko die hinterher wieder runter holen zu müssen und stattdessen FS/FM/FR zu verbauen.
 
Warum? Der hohe Strom erhitzt die Kontakte und zieht beim Schalten Funken. Dadurch schweißen die Kontakte zusammen.
Und genau deshalb werden die Spulen, die als Drosseln verbaut sind, teilweise so heiss...?! Wenn man dazu noch die Versorgungsspannung hebt (Duty cycle nimmt ab), dann dürfte sich das Problem weiter verschärfen.
 
Na ja, die Spulen müssen ja einen gewissen Strom vertragen können.
Stark vereinfacht gilt das Transformatorprinzip: Aus einer großen Spannung mit wenig Strom wird eine kleine Spannung mit viel Strom, oder umgekehrt. Das stimmt zwar nicht wirklich, denn da ist noch nen bisschen mehr dahinter, verdeutlicht aber die Arbeitsweise. Und: P = U * I. Wenn ich bei gleicher Leistung einen Wert verkleinere, wird der andere größer.
Und ja, wenn mehr Strom fließt, dann erwärmt sich der Leiter mehr. Das ist auch korrekt.
 
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