Die wird irgendwann kommen und wird bereits entwickelt. Dauert aber bestimmt noch, weil es extrem viel Arbeit ist. Im Prinzip muss dort dann auch die Bestückung von Boards/Gpus mit rein, damit man alles auf einen Blick hat.
Ja, das ist ein echt "problematisches" Thema was du da ansprichst. Es wird ja zwei Ansätze geben:
1.) Rein nach original Caps suchen und dann dort entsprechende Auswahl an Ersetzungen angezeigt bekommen. Da es tlw. mehrere Möglichkeiten gibt, wird halt nicht DIE eine Ersetzung gezeigt, sondern eine Auswahl z.B. XY kann man nehmen, wenn 20mm Bauhöhe kein Problem sind, XZ hingegen ist zu nehmen wenn die Bauhöhe problematisch ist, z.B. zwischen PCI Slots. Da muss der User halt trotzdem noch ein bisschen schauen, was bei ihm dann passt – nicht der Specs wegen, hauptsächlich einfach bezüglich des Bauraums. Im Falle z.B. solcher Kandidaten wie 3300er KZG wird halt ein PLG2700 4V und ein KEMET 16V ausgegeben, mit den entsprechenden Warnhinweisen wann was zu nehmen ist und welches die "Failsafe" Wahl ist, wenn man unsicher ist. Ich versuche dem User so viel wie möglich an Unsicherheit zu nehmen an der Stelle.
2.) Nach Boards / GPUs
Hier werden bereits bekannte und getestete Konfigurationen vorgeschlagen, die in der Form garantiert funktionieren werden. Da ist quasi die Methode der Wahl, allerdings kommt es hier auch viel auf Userfeedback und unverdängelte Infos zu Originalbestückungen an von Platinen, die ich selbst nicht vorliegen habe. Da wird es noch eine Möglichkeit geben, solchen Input bereitzustellen.
Das "Problem" hierbei ist die schiere Masse an Original Caps, die es abzudecken gilt in zig Varianten, Größen, Ratings UND gleichzeitig deren Vergleichbarkeit herzustellen.
Sprich: Wenn ich z.B. anfange die KZG Serie ins System zu integrieren, muss ich eigentlich vom Workflow her zeitgleich auch die äquivalenten Serien im System anlegen, also Rubycon MBZ, Sanyo WG, Sacon SZ, Nichicon HM,..... you name it, weil diese ganzen Serien werden untereinander verlinkt. Diese Verlinkung ist mehr als nur ein "nettes Feature", denn sie ist entscheidend, damit die Darstellung ganzer Boards und GPUs für den User transparent abläuft.
Wenn ich da z.B. in der Originalbestückung eines Boards "Nichicon HM" angebe und dann eine Empfehlung abgebe, entsteht völlige Ratlosigkeit, wenn der User da an der Stelle aber Rubycon MBZ stehen hat und dann denkt "Mist, ich hab da andere stehen, was nehme ich jetzt?".... Entsprechend erfolgt da eine Anzeige bei der Boardposition im Sinne von "Alternativ können hier auch stehen... Pana FJ, Sanyo WG... Wenn dem so ist, kannst du trotzdem Ersetzung XY nehmen....usw" um dieses Problem der tlw. völlig wilden Bestückung aufzulösen, je nach dem, was der Hersteller gerade am Lager hatte. Wir hier wissen, dass bestimmte Serien "eine Klasse" bilden, aber wer in der Materie neu ist oder nicht die Ahnung im Detail hat, für den passt sonst plötzlich die Angabe nicht mehr, weil genau SEIN Fall nicht dargestellt ist.
Daher ist der Aufwand, wenn ich eine Serie anlege, immer sehr hoch, denn ich lege nicht nur eine an, sondern z.B. zehn gleichzeitig und das ist jetzt nur ein Ultra-Low-ESR Beispiel, wo die Varianten tlw. noch relativ übersichtlich sind. Also wenn wir z.B. MBZ 6,3 – 16V nehmen in 470 – 3300µF, dann hast du am Ende vielleicht 30-40 Caps anzulegen. Mach das aber mal mit nem Rubycon YXG wo du von 15µF – 18.000µF in 10 Spannungsratings oder mehr Daten anlegen musst, tlw. mit 2,3,4 Subvarianten pro Typ, also 6,3V 1000µF (als Beispiel), den es dann in 8x12, 8x16 10x12,5 und 10x15 gibt. Das ist eine wahnsinnige Masse an Datensätzen, die eingepflegt werden müssen und da reden wir gerade mal von einem Hersteller und einer Serie. Ich müsste hier die äquivalenten Serien also auch zeitgleich nachziehen, damit ich die direkt alle untereinander als "verwandt" verknüpfen kann.
Aus diesem Grund gehe ich derzeit ein paar Ideen nach, wie ich diesen Aufwand entweder reduzieren / vereinfachen oder programmatisch teilautomatisiert integrieren kann, denn du kannst dir vorstellen, was für ein Aufwand erwächst, wenn du jeden Fall abdecken willst. Leider, leider, leider kommt dazu noch das Problem, dass die Formatierung der Datensätze selbst innerhalb eines Herstellers variiert, von anderen Herstellern mal ganz zu schweigen. Jeder baut die Tabellen leicht anders auf, die einen so, die anderen so, was automatisierte Erfassungen kompliziert und fehleranfällig macht. Da muss ich derzeit noch ein paar Ansätze erproben um den besten Weg zu finden. Auch werde ich wahrscheinlich bei manchen Serien erstmal nur Kerngrößen integrieren, die besonders oft genutzt werden, was aber wiederum auch problematisch ist, den Überblick zu behalten was ggf. noch fehlt und vor allem entstehen dadurch wieder Lücken, die die Datenbank dann nicht abdecken kann, wenn jemand danach sucht. Ich meine wie oft sucht jemand einen 4,7µF 100V Cap? Im Vergleich zu einem 3300er HM mit Sicherheit verschwindend selten, aber so zieht man die Linie? Was ist wichtig, ab wo ist es nice to have / to know?
Ich weiß, dass der Anspruch, den ich an die Datenbank habe, sehr ambitioniert ist, aber es soll halt DIE Anlaufstelle werden und entsprechend durchdacht und nutzerfreundlich aufbereitet werden. Gerade letzteres ist häufig sehr zeitintensiv in der Umsetzung weil du jederzeit die Möglichkeit haben musst jemanden abzuholen, der zum ersten Mal mit dem Thema in Kontakt steht und nicht nur die Freaks zu bedienen, die eh schon das meiste selbst wissen
Es tut mir auch leid, dass es nicht so zügig voran geht, wie ich mir das selbst erhofft habe – ich bitte um Nachsicht diesbezüglich. Das Projekt ist alles andere als tot, es ist einfach nur ein totaler Timesink