Dank der großartigen Hilfe durch Bereitstellung zweier Quadro FX1000 Karten durch
@Stangelator und die Bereitstellung von Expertise & Werkzeug zum delidden durch
@WMDK möchte ich euch einen kurzen Umbaubericht liefern. Ziel war es
aus einer QFX1000 eine FX5800 Ultra zu machen, da selbst die Preisgestaltung einer "normalen" FX5800 für mich zu heftig ist.
Zunächst sind bei den Quadro FX1000 sind verschiedene Ramchips von Samsung verbaut:
K4N26323AE-GC20 - 500MHz
K4N26323AE-GC22 - 450MHz
K4N26323AE-GC25 - 400MHz
Weiterhin gibt es noch Karten, welche mit K4N26323AE-GC1K Chips bestückt sind. Das sind vermeintlich die besten Karten, obwohl leider keine Datenblätter mehr verfügbar sind. Von
@Stangelator hatte ich 3 Karten mit GC1K Ram bekommen, wo ich mir die beste Karte aussuchen konnte. Demnach hatte ich die kurz vorselektiert. Hierzu hatte ich dummerweise "Coolbits" im Treiber benutzt. Besser wäre aber gewesen, ich hätte schon an dieser Stelle mit "ATITool" gearbeitet, wie sich später herausstellte.
Die Karten lieferten folgende Resultate:
Karte 1: 470 GPU / 940 Ram
Karte 2: 443 GPU / 890 Ram
Karte 3: 410 GPU / 820 Ram
Also habe ich mir natürlich Karte 1 herausgepickt. Die Quadro FX1000 verfügen über eine miserable Standardkühlung. Besonders der Vram wird aber sehr heiß, wenn dieser bei den NV30 Karten befeuert wird. Also habe ich mich für den Arctic Cooling NV Silencer 2 als Kühler entschieden, da dieser auch über einen großen rückseitigen Ramkühler verfügt. Dieser ist nicht offiziell für die Karte freigegeben, aber zumindest die Bohrungen passen einwandfrei. Aufpassen muss man, dass dieser Kühler in 2 Revisionen verkauft wurde. Die 2. Revision passt deutlich besser, aber auch die 1. Revision ist anpassbar, sodass diese die Karte verlässlich kühlt.
Auf den beiden Bildern sieht man gut die Unterschiede. Die 2. Revision hat kein zusätzliches Kupferblättchen mehr im bereich der Rams, wodurch der Kühler besser passt. Bei beiden Kühlern muss man aber mit der Stärke der Wärmeleitpads etwas experimentieren, um einen perfekten Sitz zu erreichen.
Nachdem ich auf den AC Kühler umgebaut habe, gab es zunächst einen Schockmoment, da es den Transistor Q520 der Lüftersteuerung zerlegt hat. Dies war begleitet von herrlichem Geruch
. Also habe ich den Lüfter wieder demontiert und den Transistor getauscht - Erleichterung - alles wieder gut. Danach ging es ans Testen. Bei den QFX1000 kann die Vgpu über das Bios angepasst werden bis zu 1,5V. Mit 1,4V (wie die Ultra) packt die GPU 525 Mhz. Mit 1,5V auf der GPU würde die Karte lediglich 5 Mhz mehr, also 530 Mhz machen. Danach ging es an den Ram und ich habe zunächst einen Voltmod verlötet. An den Kondensatoren (unten rechts 4V Caps) lässt sich prima die Vram gegen ground messen. Die Vgpu kann auch direkt an den entsprechenden Caps gegengeprüft werden. Der Widerstand zur Erhöhung der Vram wird an den hinteren Messpunkten der Karte verlötet.
Daraufhin habe ich den Widerstand verlötet und gemessen:
Umso größer der Widerstand ist, desto geringer fällt die Vram aus:
30kOhm = 2,364V
10,16kOhm = 2,47V
8,45kOhm = 2,506V
8,06kOhm = 2,518V
Leider wollte der Ram auch mit 2,518V nicht höher als 495 Mhz mitmachen. Etwas betrübt probierte ich weiter... Hier hatte ich einen großen Fehler gemacht. Ich hatte zunächst gar nicht ordentlich mit ATITool (0.26) geschaut, wie hoch der Ram eigentlich mit der stock voltage (2,31V) geht. Ich hatte gleich den Vmod für den Ram verlötet, da ich im Internet gefunden hatte, dass die FX5800 Ultras mit 2,55V befeuert werden. Mit 2,31V macht der Ram tatsächlich schon 515 Mhz. Warum der Ram selbst mit 2,37V nur 495 Mhz macht, ist mir unerklärlich.
Als nächstes fiel mir auf, dass die GPU sehr heiß wird (bis zu 120 Grad). Also übte ich zunächst an meiner Karte mit GC20 Ram das Köpfen. Dies klappte dank dem Tool von WDMK auch recht gut. Die Wärmeleitpaste war jedoch noch 1a. Also habe ich auch bei der Karte mit dem GC1K Ram den Sitz des Kühlers kontrolliert. Dabei bemerkte ich, dass Gummipuffer an der Seite, wo der AC über keine Ramkühler verfügt, untergelegt werden müssen, da sonst der Kühler schief aufliegt. Nach der Korrektur läuft die Karte nun mit maximal 78 Grad. Eine originale FX5800 Ultra mit Fön läuft sogar etwas heißer.
Nun ging es ans Bios. Zunächst wurde Device ID der QFX auf FX5800 Ultra also ID 0301 gestrapped (nvflash --straps 0x7FDFFFFF 0x00000000 0x7FFFFFFF 0x00000000). Anschließend öffnet man das Bios der QFX und ändert auch hier die Device ID auf 0301. Zusätzlich habe ich auch die SubID auf 0181, wie die der Ultra geflasht. Weiterhin hat die Karten 3 Taktstufen bekommen und die Lüftergeschwindigkeit wurde durch Abänderung der Hexwerte angepasst. Man kann aber auch einfach gleich ein originales Ultra Bios abändern und flashen. Ich habe dieses daher mit angehangen. Bezüglich der Ramtimings habe ich viel ausprobiert (QFX1000, FX5800, FX5800 Ultra), aber starke Auswirkungen auf die Taktbarkeit des Rams habe ich nicht bemerkt. Nun läuft die Karte auf 500/500 und ich bin wirklich glücklich, das gesetzte Ziel erreicht zu haben.
Meine zweite Karte mit GC20 Ram, welche den AC NV Silencer Rev. 1 verpasst bekommen hat schafft leider nur knapp die Taktraten der Ultra (510 - 1,5V / 505 2,33V). Mit 2,529V auf den Rams läuft die Karte lustigerweise auch nur 505 Mhz und macht kein Funken mehr. Daher wurde diese Karte auf FX5800 gestrappt und hat ein Bios mit 450 / 450 verpasst bekommen.
Lange Rede kurzer Sinn:
1. Damit eine QFX1000 sich zur FX5800 Ultra modden lässt braucht man einiges an Glück und sehr gute Kühlung.
2. Ein Mod zur FX5800 sollte auch mit den größten "Krücken" machbar sein.
3. Warum beide Karte mit mehr Ramspannung nicht skalieren, ist mir absolut unerklärlich
Großes Danke an
@Stangelator , welcher mir stets beratend zur Seite stand!
Mein
zweites Bastelprojekt drehte sich um eine ATI 8500 LE. Ziel war es
aus der 8500 LE eine vollwertige ATI 8500 zu machen. Diese hat die 3,6ns Hynix Rams verlötet, wie auch die ATI 8500 Retail (275 / 275) Karten. Die ATI 8500 OEM Karten, wie beispielsweise meine Powercolor, takten leider oftmals auch nur mit 250 / 250.
Misst man die Spannungen verschiedener ATI 8500 Karten, gibt es da alles kunterbunt gemischt:
ATI 8500 LE (250/250) Vgpu 1,614 V / Vram 3,17V
Powercolor ATI 8500 (250/250) Vgpu 1,51V / Vram 3,57V
Retail ATI 8500 (275/275) Vgpu 1,7V / 3,5V
Die Spannungen lassen sich wieder gut an den Kondensatoren gegen ground abmessen (roter Kreis = Vmem, gelber Kreis = Vgpu).
Anschließend geht es ans Runterlöten der Widerstände, welche die Spannungen beeinflussen.
Diese sollten vor dem Austausch zunächst ausgemessen werden. Normalerweise dürften diese bei LE oder OEM Karten 716 Ohm - GPU (gelber Pfeil) / 1,5kOhm - Ram (roter Pfeil) betragen. Ich habe die Widerstände jedoch auch von einer defekten Spenderkarte heruntergeholt, bei welcher der Widerstand für den Vmem 3,74kOhm war. Durch Erhöhung der Widerstände kann die Spannung angepasst werden. Im vorliegenden Beispiel habe ich 806Ohm für die GPU und 1,8kOhm verlötet. Hierdurch wurde die Vgpu auf 1,66V und die Vram auf 3,55V angehoben. Es wäre sicherlich besser gewesen eher ~ 900 Ohm bei der Vgpu zu verlöten, um eine noch bessere Taktbarkeit zu erreichen. Mit den verlöteten Widerständen macht die Karte bei 280 / 288 zu. Anschließend hat die Karte mit "ATIFlash" ein originales ATI 8500 Retail Bios verpasst bekommen.
Von den Karten mit 4ns Ram würde ich für solche Experimente die Finger lassen. Ich denke das ist wenig aussichtsreich.