Wie haben sich die Boards denn bezüglich Taktbarkeit/BIOS-Einstellungen/Verarbeitung/Signalqualität/OC-Stabilität gezeigt im Vergleich zu den namhaften Herstellern DFI, Asus, MSI, Gigabyte?
Gab es Boards, die herausgestochen sind bei bestimmten Sockeln? (wie z.B. DFI bei 939)
Die Foxconn-Boards unter der Quantum-Force-Marke sind entstanden, als Shamino bei Foxconn tätig war. Deshalb wurden die Boards von vornherein auf OC ausgelegt. Aber man muss sagen, dass jedes Board auch irgendwelche OC-Probleme hatte.
Foxconn Destroyer:
Gutes Board, hatte aber wegen der kaum übertaktbaren Agena-Phenoms keine Chance, wirklich zu glänzen. Als dann die Denebs rauskamen mussten wir feststellen, dass das Destroyer deutlich weniger aus den Denebs herausholen konnte als andere Boards. Ob das jetzt am BIOS oder an der Hardware lag ist nicht nachzuvollziehen.
Das Deneb-Sample, welches wir auf dem Destroyer unter LN2 gesetzt haben, hat auf einem anderen Board fast 1 GHz mehr geschafft. Dabei hat sich die CPU auf dem Board auch "normal" verhalten. Referenztakt ging problemlos und auch auf Spannung hat der Prozessor reagiert. Nur eben viel geringer als auf dem Gigabyte-Board. Es war jedenfalls so, dass nicht auf einmal Schluss war - mehr Spannung bedeutete auch mehr Takt.
Ein Destroyer habe ich auch im Keller.
Foxconn MARS:
Gutes, solides Board. War soweit ich mich erinnere das "Erstlingsboard" unter dem Quantum-Force-Schirm und ließ sich ordentlich übertakten. 600 MHz FSB haben wir damals relativ easy geschafft, zu der Zeit war das bei anderen S775-Platinen keine Selbstverständlichkeit. Insgesamt aber auch kein "Über-Board".
Ein MARS habe ich auch im Keller.
Foxconn BlackOPS:
Das war das erste Board, was von ganz vielen Extrem-Übertaktern verwendet wurde. Es lief sehr stabil, auch im Grenzbereich. Es hatte aber ein großes Manko: Viele Nutzer haben davon berichtet, dass bestimmte Speichertakte nicht eingestellt werden konnten. Viele, auch wir, mussten mit relativ niedrigen Taktraten arbeiten, weil bestimmte Teiler einfach nicht funktionieren wollten. Das hat dann natürlich die Performance gedrückt. Bei anderen wiederum lief alles so, wie es sollte und dann war das BlackOPS ein richtig gutes OC-Board.
Meine Vermutung dazu war/ist, dass es mit den verwendeten Speichermodulen/-chips zu tun hatte. Damals haben wir das aber nicht weiter verfolgt, da wir lieber das Board als unseren guten RAM gewechselt haben. Denn mit dem Rampage Extreme hatte ASUS eine Platine, die in Sachen FSB noch einen Tick besser war und die besagten Speicherprobleme nicht hatte (nur halt für Quadcores unbrauchbar war und dauernd kaputt ging).
Ein BlackOPS habe ich auch im Keller.
Foxconn Avenger:
Schönes, schnelles und recht gutes P45-OC-Board, welches aber viel zu spät released wurde. Zu der Zeit hat P45 kaum noch jemanden interessiert, entsprechend selten ist die Platine. Zudem hat sie die RAM-Probleme vom BlackOPS geerbt.
Ein Avenger habe ich auch im Keller.
Foxconn Dreadnought:
War das Pendant zum BlackOPS mit NVIDIA-Chipsatz. Wurde aber nie in Serie produziert - angeblich wegen zu großer Streuung bei der Chipsatz-Qualität. Das Board habe ich einmal Live auf der Games Convention erlebt, nie selbst verwendet. Soweit ich weiß, waren die Nutzer aber durchaus zufrieden...
Foxconn Bloodrage / Flaming Blade:
Zu der Zeit war Shamino schon längst bei EVGA und hatte mit dem EVGA X58 Classified DAS S1366-Board realisiert. Foxconn war bei den Extremübertakter deshalb kaum mehr vertreten - das Classified war schlichtweg besser.
Alles in allem sieht man, dass die Quantum-Force-Boards durchaus gute Ansätze hatten und auch gute Ergebnisse geliefert haben. Es war aber kein Modell dabei, welches zum absoluten Must-Have-Board mutiert ist. Es gab immer Alternativen...
Interessant ist, dass Shamino definitiv seine Fußstapfen in Sachen Mainboards hinterlassen hat.
Als er zu Foxconn gegangen ist, haben viele besagte S775-Boards von Foxconn genutzt - weil sie eben bedingungslos auf OC ausgelegt waren (mit durchwachsenem Erfolg). EVGA ist in Sachen Boards groß geworden, als er dort angeheuert hatte und mit dem X58 Classified sein Meisterstück abgeliefert hat. Zu der Zeit gab es keine wirkliche Konkurrenz für das Brett. Seit er zu ASUS gegangen ist, baut EVGA zwar noch immer solide Boards, sie sind aber nicht mehr auf dem Level des X58. Und seit er bei ASUS ist, dominiert die Marke auch ganz oft das Extrem-OC.