[Sammelthread] Portal 2

Werden die Custom Maps erstmal nur für Singleplayer sein, oder kann man da auch Coop Maps erstellen?

@coxon: An dem Teil saß ich auch lange, bis ich gecheckt habe das man in den letzten Raum zurück muss -.-
 
Wenn Du diese Anzeige nicht sehen willst, registriere Dich und/oder logge Dich ein.
Das beste sind die Coop Figuren wie sie "Glibber" sagen (zumindest in der englischen Sprachversion) wenn man im Coop auf den Glibber schaut und use drückt.

Ist mir auch erst beim dritten mal Coop durchspielen aufgefallen :d

Die Liebe steckt echt in den Details ;)
 
Guten Abend antipathische Lab Rats,

da ich heute Abend noch nichts vorhabe und sowieso ein nachtaktiver Mensch bin, versuche ich meinen Eindruck von Portal 2 in einem kurzen Résumé zusammenzufassen. Dabei beziehe ich mich ausdrücklich auf die Singleplayerkampagne, da ich weder die Coopkampagne durchgespielt habe noch ebendiese als gleichwertig gegenüber der Singleplayerkampagne ansehe. Spieler, die Portal 2 noch nicht durchgespielt haben, können den Text beruhigt lesen, da ich sämtliche Textstellen, die etwas über die Geschichte verraten, als Spoiler markiert habe.

Für mich ist der Coop nur ein Bonus – zugegebenermaßen ein sehr guter -, während der Singleplayer zweifellos das Prestigeobjekt des Spiels repräsentiert. Dies liegt zum einen daran, da dem Coop-Modus eine tiefere Geschichte fehlt, und zum anderen, weil ich eher Singleplayer aufgrund erzählter Handlungen bevorzuge.
Gewiss hat man bei einem Coop-Modus die Möglichkeit, den Verlauf in eine angemessene Handlung einzubetten, doch heißt dies natürlich nicht, dass es grundsätzlich falsch ist, sich wie im Fall von Portal 2 nur auf das eigentliche Spielprinzip zu beschränken. So bietet es die Möglichkeit, das Spiel zu spielen, wann und mit wem man möchte. Würde es eine Storyline geben, so wäre ich zumindest beim ersten Durchlauf an den Partner gebunden, mit dem ich das Spiel begonnen habe, da weder ich noch irgendwer anderes etwas von der Story verpassen möchte. So wäre es zumindest ziemlich schwer, einen Partner zu finden, der zuvor exakt an der gleichen Stelle wie du aufgehört hat, zu spielen. Vielleicht ist der Partner aber auch noch in einem früheren Spielabschnitt, sodass man einen bereits gespielten Abschnitt nochmals durchlaufen muss und es zu einem Bruch der Storyline kommt. Ich kann mir vorstellen, dass dieser „Bruch“ mit einer Story intensiver wahrzunehmen ist als bei einem Bruch ohne Geschichte. Mit der offenen Welt der Coopkampagne kann ich so nach Lust und Laune ins Spiel einsteigen, ohne zu sehr an eine bestimmte Person gebunden zu sein, muss dafür aber auch auf eine womöglich spannende Geschichte verzichten.

Wie Ihr sehen könnt, stehe ich dem Spiel mit sehr gemischten Gefühlen gegenüber, und das wird sich auch nicht im folgenden Teil über die Singleplayerkampagne ändern. Ich hoffe Ihr könnt meinem Tohuwabohu – ich liebe dieses Wort – folgen. Ich selbst kann es nicht immer, versuche mich aber bestmöglich auszudrücken.

Eigentlich ungewöhnlich, aber zu Beginn muss ich erst einmal klarstellen, dass Portal 2 ein super Spiel ist. Es besitzt eine super Story, was für mich der wichtigste Faktor ist, der Sound ist klasse, das Charakterdesign hervorragend, der bissig schwarze Humor, der für Portal so typisch ist, wie schlechte Comedians es für Deutschland sind, irrsinnig witzig und selbst aus der in die Jahre gekommene Source Engine wurde noch einmal mehr herausgeholt als man aus Jon Minnoch
hätte herausholen können. Um das Spielprinzip gebührend zu loben, müsste ich wohl noch ein paar Stunden länger an diesem Text sitzen. Es sei so viel gesagt, dass ich ein riesiger Fan von Portal 1 bin, der sich etliche Nächte mit Custom Maps die Zeit vertrieben hat. Ich möchte wirklich verdammt gerne wissen, wie viele Stunden ich mit Portal verbracht habe, jedoch gab es zum Release der Orange Box noch nicht die Statistikfunktion, die die Spielzeit dokumentiert – schade. Und so viel ich auch von dem Nachfolger schwärmen mag, gibt es auch dort Schatten, wo Licht fällt.

Mit Portal 2 ist endlich ein Nachfolger zu dem Überraschungshit 2007 erschienen. So viel ich weiß, arbeiteten an Portal eine überschaubare Anzahl von 10-20 Personen. Zudem war es nur als Experiment gedacht und wurde deshalb als Dreingabe zu Episode Two und Team Fortress 2 veröffentlicht, da man sich nicht vorstellen konnte, wie das Spiel und insbesondere das innovative Spielprinzip bei den Spielern ankommen wird. Portal 2 erschien als Vollpreistitel, an dem wesentlich mehr Personen in der Entwicklung teilhatten. Dieser Umstand spiegelt sich auch in Portal 2 wider. Portal 2 ist größer, schöner, abwechslungsreicher, lustiger und länger als Portal. Aber eins ist Portal 2 für mich nicht: perfekt. Zum Teil auch aus den zuvor genannten Gründen so paradox es klingen mag.

Bevor ich jedoch auf die negativen Kriterien zu sprechen komme, wende ich mich kurz und knapp den positiven zu.
Mit Portal 2 wurde die Source Engine wieder einmal stark aufgebohrt. Ich hatte zuvor nicht erwartet, dass das Spiel so gut aussieht – „gut“ im Verhältnis zu Spielen, die auf einer älteren Version der Engine basieren. Denn egal wie oft sie noch überarbeitet werden wird, muss man gestehen, dass man ihr Alter ihr ansehen kann. Nichtsdestotrotz sieht das Spiel recht gut aus. Hinzu kommt, dass jede Map mit viel Liebe zum Detail modelliert wurde. So wurden nicht in jeder Testkammer die Wände mit dem SDK „gerade“ hochgezogen, sondern weisen stets Unregelmäßigkeiten auf, die auf das Auge sehr ansehnlich wirken. Besonders die Spielereien mit den modifizierbaren Testkammern, deren Bewegungen alle flüssig ablaufen, haben mich beeindruckt. Der Atmosphäre ebenfalls dienlich waren die dynamischen Schatten, die einen an zahlreichen Stellen im Spiel begleiten. Hier hätte ich mir allerdings zusätzlich noch eine Taschenlampe gewünscht, um mit dem Schattenwurf verschiedener Gegenstände ein wenig herumzuspielen. Sei 's drum, so sind die Lichtspielereien wenigstens etwas besonderes, wenn sie in den verlassenen Räumen Apertures auftreten. Eine ebenfalls gelungene Revision hat auch zerbrochenes Glas erhalten, welches mich zu einer kurzen Pause im Spiel verleiten ließ, nur um die Lichtbrechungen in den einzelnen Glasscherben zu bewundern.

Bei dem Sound war ich ebenfalls positiv überrascht. So hört sich der Weighted Companion Cube dieses Mal auch wirklich nach „weighted“ an, im Hintergrund krächzen Vögel, die ein Gefühl von Verlassenheit erzeugen, Wasser plätschert irgendwo in der Ferne aus alten, verrosteten Rohren und mittendrin stampft Chell als einziger Mensch weit und breit über kalte Metallböden sowie Wasserlachen, sodass dieses bedrückende Gefühl der totalen Isolation von dem Rest der Welt hervorragend akzentuiert wird – eine super Soundkulisse!
Auch bei den englischen Sprechern wurde an der Vertonung nicht gespart. Sie fügen sich nahtlos an das grandiose Charakterdesign an, wobei man jedoch erwähnen sollte, dass sie an der ein oder anderen Stelle schwer zu verstehen sind. Wenn man also seine Probleme mit der englischen Sprache hat, sollte man auf die deutsche Sprachausgabe setzen, um ja nichts von der gelungenen Story zu verpassen. Und selbst bei der deutschen Synchronisation hat Valve nicht gekleckert. Sie haben für die Charaktere berühmte Synchronsprecher wie z.B. den von Brad Pitt arrangiert. Mehr kann ich zu der deutschen Synchronisation aber auch nicht sagen, da ich es auf Englisch gespielt habe. Wenn man trotzdem nicht auf die deutsche Synchronisation umsteigen möchte, gibt es zur Not auch die Untertitelfunktion, zu der ich aber ebenfalls nichts sagen kann.

So viel Lobgesang über zahlreiche Facetten des Spiels und dennoch gibt es zahlreiche negative Punkte, an denen ich etwas zu beanstanden habe. Aspekte, die mich zu dem Resultat gebracht haben, dass es eben doch nicht „Valves bestes Spiel“ ist. Ich gehe sogar so weit, dass ich behaupte, Portal: Prelude gefällt mir besser als Portal 2. Wie kann ich so etwas nach dem eingangs geschriebenen Text noch behaupten? Wie ich bereits erwähnt habe, ist Portal 2 vor allem mehr – mehr Humor, mehr Geschichte, mehr Spielzeit. Das klingt auf den ersten Blick alles andere als schlecht, aber bis auf den letzten Punkt ist es genau das, was mich an dem Spiel stört. Es ist einfach zu viel des Guten. Hier hätte Valve irgendwo einen Schlussstrich ziehen und sich das Sprichwort „Weniger ist manchmal mehr“ zu Herzen nehmen müssen.

Beginnen wir bei den negativen Aspekten mit dem Humor, der bereits als Markenzeichen der Portalserie gilt. Wie auch in Portal ist in Portal 2 der Humor sehr bissig und urkomisch. Es gibt davon nicht zu knapp und er zieht sich durch das gesamte Spiel – leider. Vom Humor ist schlicht und einfach zu viel da. Anders kann ich es nicht ausdrücken. So gerne ich die menschenverachtenden Sprüche GlaDOS' höre, so gerne hätte ich mir gewünscht, etwas weniger davon zu hören. Man stumpft ähnlich wie z.B. bei Dead Space mit der Zeit ab, sodass man die Sprüche nur noch nebenbei wahrnimmt, ohne sich darüber amüsieren zu können. Man soll nicht umsonst wenige Witze an einem Stück erzählen, weil andernfalls die letzten Pointen einfach untergehen, obwohl sie womöglich besser waren als die ersten. Es kommt so viel Humor in dem Spiel vor, dass es den Eindruck erweckt, als hätte es sich Valve zum Ziel gemacht, jeden Spruch mit einem weiteren zu übertrumpfen, stets einen Witz fallen zu lassen, aus Angst man könnte den Spieler langweilen... Der Humor wirkt zu aufdringlich. Er schadet gar stellenweise der Atmosphäre. Z.B. dann, wenn man aus dem Spiel gerissen wird, weil der aufdringliche Humor, der eigentlich den Spieler unterhalten soll, genau diesen erwähnten Gedankengang entstehen lässt. Es holt einem aus dem Spiel heraus. Hier gilt wie so häufig, dass weniger mehr ist. Ähnlich verhält es sich mit der Story.

Die Story ist nicht schlecht und hält auch die eine oder andere Überraschung parat, trotzdem will mich auch hier nicht der Gedanke loslassen, dass Valve Angst hatte, den Spieler zu langweilen, dass
alles ein wenig zu künstlich wirkt, dass Valve zu viel Gebrauch von den defizitären Dei Ex Machina macht. Dies stört enorm die ansonsten tadellose Atmosphäre des Spiels.

Beginnen wir wie es sich gehört bei dem Anfang. GlaDOS wurde in Portal zerstört, Chell durch eine nachträgliche Änderung der Endsequenz durch Roboter wieder ins Gebäude zurückverfrachtet und dort in den Cyroschlaf versetzt, um eine glaubhafte Tatsache zu erschaffen, warum Chell wieder zu Beginn von Portal 2 sich in den vier Wänden von Aperture Sience wiederfindet, die zudem größtenteils mit ein wenig Hilfe wieder voll funktionsfähig sind. Das ist also glaubhaft? Für mich wirkt das sehr künstlich, um irgendwie – egal wie - es zu ermöglichen, auf die alte Geschichte aufzubauen. Natürlich ist das Meckern auf hohem Niveau, aber dies sei auch noch verzeihlich.
Unverständlicher ist es, dass GlaDOS nach nur einem kurzen Softwareeingriff wieder voll funktionsfähig ist, als sei hunderte Jahre zuvor nicht in die gesamte betonierte Straße ein metertiefes Loch gesprengt worden, in dem man ohne weiteres einen LKW voller Kuchen hätte herablassen können. Wir sprechen hier wohl von Verkabelungen mit extremer Härte ähnlich wie die der aggregierten Diamant-Nanostäbchen und einer Flexibilität ähnlich die des Gummis.

Gut finde ich, dass man das alte Aperture zu Gesicht bekommt, was sehr eindrucksvoll ist.
Aber auch hier wurde wieder übertrieben. Was sollen die aufgenommenen Tonbänder von Cave Johnson, die zu jeder Situation so passend klingen, als wäre er direkt vor Ort? Zugegeben: Ich fande die Entwicklung von Cave Johnson vom jungen Visionär zum altersstarrsinnigen Diktator sehr gelungen. Aber es wirkt so, als wäre die Handlung um den Gründer von Aperture so in die Story hineingezwängt worden, weil sie eben so gelungen ist.

Auch die Tatsache, dass GlaDOS in eine Kartoffel verbannt wurde, halte ich für sehr überspitzt. Natürlich ist das ein Markenzeichen von Portal, dass es so skurril ist. Aber irgendwo sollte man doch die Grenzen dessen erkennen.

Das sollte für die Story erst einmal reichen, um Euch meine Gedankengänge etwas näher zu bringen.
Zusammenfassend möchte ich noch einmal erwähnen, dass mich die Story sehr begeistert hat, aber an vielen Stellen zu gekünstelt aussieht. Es wirkt gerade so, als hätte die Komplexität der Testkammern für die Story weichen müssen. Die Story ist trotz unglaubwürdiger Ansätze sehr gut erzählt. Sie ist sogar so rund erzählt, dass man denken möchte, dass bei diffizileren Testkammern die Gefahr bestünde, die Storyline unnötig zu unterbrechen, sodass sie nicht mehr so rund wirkt. Wenn man, sagen wir, 30 Minuten angestrengt damit beschäftigt ist, die Rätsels Lösung zu finden, wird die Storyline nun mal nicht vorangetrieben und es kommt zum unnötigen Bruch. Und diese Ansicht von Valve finde ich schade. Portal ist ein Rätselspiel, in dem – wie sollte es anders sein?- die Rätsel im Mittelpunkt stehen sollten. Warum traut Valve den Spielern nicht Rätsel zu, bei denen sie sich mal über 'ne halbe Stunde den Kopf zerbrechen müssen, um es zu lösen? Ach, die Story steht ja im Mittelpunkt und das Rätseln ist nur die Verpackung. Nein, mal ehrlich. Das hat doch früher auch funktioniert. Wie viele Stunden saß man damals bei P&C-Adventuren an dem selben Rätsel? Danach folgten halt erst einmal wieder einfachere Rätsel, damit es nicht zu frustrierend wurde, bis man irgendwann mal wieder vor einer härteren Kopfnuss stand. Warum macht es Valve nicht genauso? Schließlich freut man sich dann einen Ast ab, wenn es endlich „Klick“ gemacht hat. Solche Gefühlsschwankungen gab es für mich in Portal 2 nicht. Ich bin mir voll im Klaren, dass Valve natürlich es so vielen Spielern wie möglich gewährleisten möchte, es durchzuspielen. Es sollte nicht so „sackschwer“ - wie pajaa es nannte – sein wie Portal: Prelude, aber der Schwierigkeitsgrad hätte durchaus noch ein wenig angezogen werden können. Spiele werden halt immer mehr „vercasualisiert“. Es ist schade, dass selbst eine unabhängige Firma, wie Valve eine ist, sich von diesem Trend mitreißen lässt.

Kommen wir zu dem nächsten negativen Aspekt: der spielerischen Freiheit – sofern man hier von Freiheit sprechen kann.
Wie viele vor mir schon bemängelt haben, kann man in Portal 2 die Portale nicht nach belieben irgendwo platzieren. Während man in Portal fast überall Portale schießen konnte und es nur selten Oberflächen gab, auf denen man keine Portale anbringen konnte, werden im zweiten Teil diese speziellen Oberflächen wesentlich häufiger verwandt. Man muss lediglich ausschau halten, nach den „portalbaren“ Wänden und die Portale häufig nur in der richtigen Reihenfolge platzieren, denn in den meisten Fällen muss man tatsächlich auch die Portale dort platzieren, wo es möglich ist. Das führt zu zwei negativen Charakteristika. Erstens ist es zu simpel – ich kann dies gar nicht oft genug betonen – und zweitens bleibt es aus, einen anderen Lösungsweg zu gehen oder den vorhergesehenen gar auszutricksen wie es noch bei Portal möglich war.

So wirkt auch hier der Aufbau in den Außenarealen des alten Apertures zu konstruiert und unnatürlich, während man es in den speziell dafür angelegten Testkammern natürlich nachvollziehen kann.

Überdies finde ich auch die automatische Portalplatzierung ein Grauen für die Atmosphäre. In schnellen Sprungphasen kann ich mich mit dieser Hilfefunktion noch abfinden, da sie dort wirklich hilfreich seien kann sowie aufgrund der Geschwindigkeit auch nicht so offensichtlich wahrzunehmen wäre. Aber solche Sprungphasen haben es ohnehin nicht ins Spiel geschafft. Ich möchte niemanden etwas unterstellen, aber ich gehe davon aus, dass die Konsolen dafür ihren Beitrag beigesteuert haben.

Extrem aufdringlich wird die automatische Platzierung in der Szene, in der man gegenüber Wheatley auf einer Plattform steht und man über ein Portal flüchten muss.

Platziert man hier das Portal nicht an die dafür vorhergesehene Stelle und springt dann trotzdem durch das Portal, platziert das Spiel von selbst das Ausgangsportal an die richtige Stelle und zwingt einen dazu, den richtigen Weg zu nehmen. Wo sind wir denn hier? Ich bin mir doch vollends im Klaren, wo ich meine Portale hinschieße, auch wenn dies zur Folge hat, dass ich in den Tod springen werde. Wenn ich das möchte, dann soll es das Spiel akzeptieren. Ich werde schon nicht zehnmal hintereinander in den Tod springen und falls doch, kann es dem Spiel auch egal sein, sofern ich es doch möchte. Genauso verhält es sich mit der Eigenschaft, dass man nicht über Geländer springen kann. Ich als Spieler möchte entscheiden dürfen, was ich mache. Und wenn ich mit der Intention vor dem Geländer stehe, gleich in den Tod zu springen, möchte ich diesen Sprung auch ausführen dürfen und nicht von einer unsichtbaren Wand davon abgehalten werden.

Die neuen Spielmechaniken sind allesamt sehr gut und ergänzen das Spielprinzip sinnvoll. Dennoch hätte ich mir eine stärkere Kombination dieser im späteren Spiel gewünscht.

Gerade der finale Bosskampf ist dem des ersten Teils sehr ähnlich. Hier hätte ich mir mehr Facettenreichtum gewünscht, indem man seine zuvor angesammelten Kompetenzen sinnvoll einsetzen und alle Spielmechaniken kombinieren hätte müssen. Auch hätte der finale Kampf ruhig ein wenig länger ausfallen können.

Ebenfalls schade finde ich, dass das Gel, mit dem man an Wänden laufen kann, es nicht ins finale Spiel geschafft hat. Mit dem wären die Möglichkeiten noch einmal um ein Vielfaches gestiegen. Auch hier hat Valve wohl den Käufern zu wenig zugetraut. Aber vielleicht schafft es das Gel ja in zukünftige DLCs.

Das Ende ist genial und hier meine ich wirklich genial. Selten habe ich das Ende eines Spiels so genossen und mich darüber gefreut. Selten? Eigentlich nie! Außer vielleicht bei Braid, aber das war eher ein Tritt ins Gehänge als ein Genießen. Es ist also nicht das beste Ende, das ich gesehen habe, aber mit Abstand das lustigste, auf das man sich beim zweiten Durchlauf schon am meisten freut.

Allerdings gibt es auch hier ein kleines Manko - der Schlusssong. Ich möchte hier nicht die beiden Songs miteinander vergleichen, obwohl natürlich das „sagenumwobene“ Still Alive nicht erreicht wurde. Vielmehr finde ich es schlimm, dass dem Lied einfach die Originalität fehlt. So etwas gab es schon einmal und auch hier wirkt es so, als würde sich Valve nichts neues trauen. Schließlich war Still Alive noch einmal der Überraschungsknaller am Ende des Spiels. Es schlug einfach ein, sogar bei Personen, die Portal gar nicht gespielt hatten. Beim Ende von Portal 2 fehlte diese Überraschung. Es ist zwar gut, mehr aber nicht. Ich hätte mir sogar im Nachhinein eher gewünscht, dass es das Lied nicht in den Abspann geschafft hätte, sondern durch etwas Neues, vollkommen Unerwartendes ersetzt worden wäre. Man kann eben nicht alles haben.

Was mich am meisten gestört hat, sind die zahlreichen Clippingfehler. Dass man zu Beginn nicht ganz zur Tür laufen kann, sei noch verzeihbar, aber nicht, dass getragene Objekte durch Wände und Trümmer diffundieren, als bestünden sie nur aus Rauch. Es gibt sogar eine Szene, in der man mittels eines großen Sprunges einen riesen Raum durchqueren muss und in der Mitte dessen durch ein großes Rohrsystem fliegt, als seien es Halluzinationen Chells gewesen. Bei dieser Szene habe ich mich tatsächlich gefragt, ob bei Valve nur – pardon – Idioten arbeiten. So etwas muss doch auffallen und anschließend korrigiert werden. Das war wirklich etwas, das mich richtig geärgert hat.

Eine Sache gibt es immer noch, die ich bemängeln möchte. Portal 2 fehlt es an sauberen Testkammern, die aneinandergereiht sind wie Perlen an einer Perlenkette um des Rätselns Willens. Einfach schlichte Testkammern habe ich vermisst, in denen ich nur bin, um die Lösung zu finden und nicht um die Story erzählt zu bekommen. Portal 2 ist eben doch ganz anders als Portal, obwohl sie sich doch sehr ähnlich sind. Paradox, nech?

Weitere Kleinigkeiten sind die Tatsache, dass das Fadenkreuz nicht mehr erkennen lässt, auf welche Flächen man Portale platzieren kann, die fehlende Anzeige der Achievements im Menü sowie das Fehlen des Menüpunktes „Bonus Maps“. Ich hoffe doch nicht, dass man jede Map mit der Konsole aufrufen muss. Aber das kann sich ja noch mit dem Release des SDK ändern. Auch finde ich es schade, dass sie die Energiekugeln herausgenommen haben. Ich weiß, dass sie gesagt haben, dass es zu frustrierend war, stets auf die Kugel warten zu müssen, und sie deshalb durch den Laser ersetzt worden ist, dennoch bietet die Kugel Möglichkeiten, die mit dem Laser nicht funktionieren. Z.B. wenn man sie mit schrägen Plattformen zum Generator leiten muss, wie es bei einer Map der Gear-Reihe oder Portal: Prelude der Fall gewesen ist. Aber was nicht ist, kann ja auch hier noch werden – zumindest bei zusätzlichen Testkammern.

So, gibt es jetzt noch etwas, das ich vergessen habe? Mir kommt derzeit nichts in den Sinn. Wenn doch, kann ich es ja noch nachreichen. That's it!

Zuerst eine in den Himmel anpreisende Lobrede, dann eine das Spiel in der Luft zerreißende Rezension. Was halte ich jetzt also von dem Spiel? Genau das, was ich am Anfang geschrieben habe: Portal 2 ist durch und durch super! Selten hatte ich mit einem Spiel durchgehend so viel Spaß wie mit Portal 2. Die negativen Aspekte, die ich angerissen habe, sind Aspekte, die mich davon abhalten, Portal 2 als perfektes Spielerlebnis zu deklarieren. Wie ich bereits öfter schon geschrieben habe, ist das alles Meckern auf hohem Niveau. Portal 2 macht einfach so viel Spaß, hat eine super Story und ist nicht zuletzt mit so viel Liebe gestaltet worden, dass man es diese kleinen Defizite einfach verzeihen muss! Und bei aller expliziter Abhandlung dieser: Es sind wirklich nur marginale Defizite.
Portal ist einfach ein so verrücktes Spielerlebnis, dass die Unstimmigkeiten, Kuriositäten und besonders die Überzeichnungen kaum auffallen, und falls doch sie mehr als verzeihbar sind. Ich kann dieses Spiel jedem empfehlen, solange er für dieses Spielprinzip etwas übrig hat. Denn darauf muss man sich wirklich einlassen. Wer Portal schon nicht mochte, wird vermutlich auch Portal 2 nicht mögen. Andererseits werden diejenigen, die Portal mochten, Portal 2 lieben.

Etwas auf einer Skala von 100 Punkten zu bewerten, ist extrem schwer, wenn nicht gar unmöglich. Deshalb benutze ich lieber eine Skala von 10 Punkten, auf der Portal 2 9 vortreffliche Punkte erhält.

Ein grandioses Spiel!

Zum Schluss möchte ich mich noch einmal bei Euch bedanken, dass Ihr das ganze Geschreibe sowie das noch viel schlimmere Tohuwabohu ertragen habt. Ich hoffe, Ihr konntet zumindest die Hauptintentionen meiner merkwürdigen und strengen Gedankengänge verstehen und dass ich mich nicht zu sehr widersprochen sowie Portal 2 nicht in ein falsches Licht gerückt habe.
Für meine verschnörkelten Schachtelsätze möchte ich mich ebenfalls entschuldigen. Ich weiß, dass es extrem schwer ist, denen zu folgen, und ich würde mir einen Ast freuen, wenn ich anders könnte, aber es geht nicht. Ich habe wohl zu viele wissenschaftliche Bücher gelesen, gegenüber denen meine Sätze aber wie Sätze eines Grundschulkindes klingen.


Mit freundlichen Grüßen,
Faser

PS: Damit wenigstens etwas Farbe hier ins Spiel kommt und es damit ein wenig ansehnlicher aussieht: ;)
 
Andererseits werden diejenigen, die Portal mochten, Portal 2 lieben.

Der Satz passt nicht - ich mochte/mag Portal 1 (sehr) und finde Portal 2 "ok" - aber von lieben würde ich aufgrund der ganzen Mängel noch lange nicht sprechen... :fresse:

Ansonsten - wall of text und gute Zusammenfassung bis auf obigen Punkt ;)
 
Ich bin gerade dabei P2 zu spielen und bin jetzt bei Kapitel drei.
Ich weiss nicht, ob sich das noch ändert, aber bisher kommen mir die Tests ziemlich leicht vor.
Desöfteren habe ich mir bisher gedacht: Was? Das soll es schon gewesen sein? Mal abwarten, was noch kommt.
Der Humor kommt mir auch etwas übertrieben daher. War schon erleichtert als mir die erweiterten Untertitel angezeigt haben:

"Wheatly zerquetscht", aber der kommt ja wieder

Hatte da mehr auf distanziert zynische Psychospielchen von Glados gehofft.
Bin auch mal gespannt, wie sich die Story entwickelt.

Trotzdem fühle ich mich wieder sehr wohl mit Portal. Zumal ich Teil 1 erst vor 2 Tagen zum ersten Mal gespielt hatte und begeistert war.
 
dass es zu leicht ist, haben schon einige gesagt. das spiel ist halt die die breite masse ausgelegt. und zuu viel denken traut man da wohl nicht zu. was ich aber auch verstehen kann. ;)

aber: das spiel hat mehr als nur 3 kapitel. und der anfang ist extrem leicht. wird also schon noch - wenigstens - etwas anspruchsvoller.


faser: schreibst du sonst testberichte? ohne bilder find ich den nackten text schon arg lang und haette wohl keine grosse lust den so zu lesen (hab das spiel aber auch schon mehrmals durch).
 
Zuletzt bearbeitet:
[...]
PS: Damit wenigstens etwas Farbe hier ins Spiel kommt und es damit ein wenig ansehnlicher aussieht: ;)

Made my day!

Schöner Testbericht und kann nur zustimmen. Die negativen Punkte sind teilweise ärgerlich, aber bsp. Lied ist schwierig: Hätten sie es weggelassen, wären viele sehr enttäuscht gewesen (ich auch), dass man Still Alive übertreffen kann, wage ich zu bezweifeln. Das Lied ist deswegen Kult, weil es am Anfang nur wenige kannten und sich zum Geheimtipp mauserte und vorher noch nie so ein Spiel und so ein Abspann existierte.

Für mich hat
I'm in space!
das Ende aber auch wieder richtig genial gemacht.

Ansonsten bin ich für Portal 2 eh relativ kritik-blind. :fresse:
 
faser: schreibst du sonst testberichte?

Nein, um Gottes Willen, den Text würde ich niemals der breiten Masse vorführen. Dafür müsste ich ihn von Anfang bis Ende entschlacken, da ich selbst der Meinung bin, man kann niemanden diese verschachtelten Sätze zumuten. Außerdem gehe in dem Text größtenteils davon aus, dass der Leser über das Portal-Universum bereits informiert ist. Fetzencommander hat das schon ganz richtig verstanden ;)
Aber auch sonst schreibe ich keine Testberichte, nein. Dafür interessiere ich mich zu wenige für die Materie rund um den Computer.

ohne bilder find ich den nackten text schon arg lang und haette wohl keine grosse lust den so zu lesen (hab das spiel aber auch schon mehrmals durch).

Das liegt natürlich ganz bei dir. Verstehen tue ich deine Ansicht auch, da sie mehr als berechtigt ist. Ich habe zu Beginn von "einem kurzen Résumé" gesprochen, fiel dann aber in eine Schreiblaune, die sich über mehrere Stunden erstreckte. Als ich dann endlich fertig war, war ich selbst schockiert, wie viel ich doch geschrieben habe.
Aber es gibt auch Leute, die sich dafür interessieren und/oder vielleicht noch gar nicht wissen, ob sie Portal 2 erwerben sollten oder nicht. Die freuen sich sicherlich über eine ausführliche "User Critic".

Der Satz passt nicht - ich mochte/mag Portal 1 (sehr) und finde Portal 2 "ok" - aber von lieben würde ich aufgrund der ganzen Mängel noch lange nicht sprechen... :fresse:

Ich kann gewiss nicht für jeden sprechen. Mit Sicherheit sehen andere viele Dinge ebenfalls ganz anders, aber das muss natürlich jeder selbst wissen, was und was nicht er mag. Ich hoffe, du kannst mir trotzdem noch einmal gerade so eben meinen Patzer verzeihen;)
 
Mit den leichten Maps wird bald Abhilfe geschaffen ;) Wird grade schon fleißig gemappt sp sowie auch für coop :d
 
und ich dachte, manche posts von mir seien lang, da hab ich endlich einen post gesehen der viel länger ist :d, aber netter text, respekt.
 
Hab jetzt den Coop auch endlich durch. In einem Rutsch (5h). Gab immer nur kurze Frustphasen wenn man zum x-ten mal das falsche Portal gesetzt hat. Aber der Lösungsweg war eigentlich, wie im SP, immer logisch und recht schnell erkennbar.

Leider ist damit das gesamte Spiel mit 31/50 Achievements in nur ~11h durchgespielt gewesen. Aber da es sicher noch zahlreiche Community Maps gibt, ist das vertretbar. Aber hätte ruhig schwerer sein dürfen.
 
Doug Lombardi hat soeben per Pressemitteilung den ersten DLC (Downloadable Content) für Portal 2 offiziell angekündigt. Das vielleicht wichtigste gleich zu Beginn: Die neuen Inhalte sollen sowohl für PC, Mac, Playstation 3 als auch Xbox 360 kostenlos veröffentlicht werden. Als Releasezeitraum wird der Sommer angestrebt. Auch Infos zum Inhalt des DLC gibt es: Er soll neue Testkammern enthalten, Leaderboards, einen Challenge-Modus für den Single- und Multiplayer "und mehr".

das hört sich doch geil an. ich bin nur immer wieder von valve erstaunt. warum kann es nicht mehr von solchen devs./pups. geben?

HLP | News | Portal 2: DLC offiziell enthllt: Details zu Preis, Inhalt
 
Challenge-Modus wie in Portal 1? Dann weiß ich ja, womit ich mir wieder die Nächte um die Ohren schlagen werde. :xmas:
 
grad kam nen portal 2 update rein (150mb):

Portal 2
Fixed: Occasional crash after Alt-Tab/minimizing or running in a window on certain graphics hardware.
Fixed: Crashes and/or graphical glitches after changing video settings without exiting game
Fixed: Player stuck at the beginning of Chapter 6
Fixed: Crash attempting to use other weapons (e.g. mods) with Portal 2
Fixed: Mouse cursor doesn’t highlight UI elements in game on Mac OSX
Fixed: Numerous localization bugs and improvements (also added Czech and Turkish localized text)
Fixed: Overflow bug in keyvalues
Fixed: Voice functionality regression (voice again enabled by default)
Fixed: Joystick now defaults to off in order to avoid issues with non-joystick hardware that registers itself as a joystick
Fixed: French sentences are not wrapping correctly in subtitles and commentary
Improved: Handling of Mac OSX crashes
Improved: Updates and bug fixes to Robot Enrichment
Improved: Reliability on unsupported Intel Mobile Series 4 Express chipsets
Removed: Unsupported console commands (“retry”, “switch_teams”) that caused problems if used

edit: hab auch noch was im steam forum gefunden. vllt betrifft es ja jemand hier im forum.

Hi all,

For those of you who have purchased retail copies and received bonus DLC currently the DLC is only visible on your character if you have no other items equipped on your character.

We are working to correct this and make the DLC appear as an item just like other skins, hats, etc. in your backpack.
For now, to use it, you will need to leave everything unequipped on your robots.

We apologize for this inconvenience.
 
Zuletzt bearbeitet:
Seit gestern Abend habe ich Portal 2 nach 8h auch durch, und ich muss sagen, wirklich großartiges Spiel, auch wenn es etwas zu einfach war! Warte schon auf den Soundtrack. Wenn man im Spiel mit dem Kopf an den Lichtbrücken sehr nah dran ist, hört man coole Synth Musik von dem Licht aus kommend, echt geil gemacht!
 
Made my day!

Schöner Testbericht und kann nur zustimmen. Die negativen Punkte sind teilweise ärgerlich, aber bsp. Lied ist schwierig: Hätten sie es weggelassen, wären viele sehr enttäuscht gewesen (ich auch), dass man Still Alive übertreffen kann, wage ich zu bezweifeln. Das Lied ist deswegen Kult, weil es am Anfang nur wenige kannten und sich zum Geheimtipp mauserte und vorher noch nie so ein Spiel und so ein Abspann existierte.

Für mich hat
I'm in space!
das Ende aber auch wieder richtig genial gemacht.

Ansonsten bin ich für Portal 2 eh relativ kritik-blind. :fresse:

Fullack! :)
 
Oh ja das
mit dem Weltraum fand ich auch super! Genial und lustig gemacht. :)
 
alta -.- wird zeit das ps3 network wieder geht -.- wollte portal 2 für die ps3 eigentlich montag wieder zur videothek bringen wo der ungenutzte code drin lag ^^
 
den 'edgeless safety cube' find ich auch ganz lustig.

cubex7fi.jpg
 
... mit Ecken und Kanten gefällt er mir doch besser. :d
 
Ja, hab meins aus England und es war sogar standardmässig auf deutsch nach dem installieren.
 
das hauptmenue kommt dann normalerweise. ;)
 
Soweit ich weiß kommt dieser Absturz nur bei 'bestimmten' Versionen des Spiels :> Das lässt kein gutes Licht auf joker sein Post werfen *HAR HAR*
 
Hardwareluxx setzt keine externen Werbe- und Tracking-Cookies ein. Auf unserer Webseite finden Sie nur noch Cookies nach berechtigtem Interesse (Art. 6 Abs. 1 Satz 1 lit. f DSGVO) oder eigene funktionelle Cookies. Durch die Nutzung unserer Webseite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir diese Cookies setzen. Mehr Informationen und Möglichkeiten zur Einstellung unserer Cookies finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.


Zurück
Oben Unten refresh