Ich denke nicht, dass er damit überfordert ist. Eher ist gemeint, dass dies möglicherweise die Ressourcen von CIG überfordert wenn man sich so die Qualität der jeweiligen Versionen ansieht... und da muss ich auch sagen, ja der Gedanke drängt sich nahezu auf.
Aber aus "interessierter Tester Sicht" ist mehr möglicherweise besser und bietet mehr Möglichkeiten. Wenngleich war da nicht etwas mit zu wenig Testern?
Ja, das siehst du richtig. Und es ist gut und sinnvoll, das sie das so machen. Sonst kämen sie ja gar nicht voran. Ich schätze einige deiner Beiträge, aber bei dieser Kritik (die ich nicht mal verstehe) frage ich mich: Ist es für dich vllt besser, bis zum 1.0 Release zu warten!? Nicht böse gemeint. Aber wenn das jemanden überfordert, stelle ich mir halt die o.s. Frage.
Ich für meinen Teil bin sogar dafür, dass ständig alle vorhandenen Channels mit Testcontent gefüllt sind: LIVE (und ggf. HOTFIX-Channel), PTU, EPTU (Evocatis), TECH und ggf. ein neuer SQ42-Demochannel.
Grundsätzlich bietet meine Aussage eigentlich keine Ansatzpunkte, die auf eine "Überforderung" schließen lassen könnten, da eine solche das Gefühl voraussetzt, dass die Anforderungen an eine bestimmte Situation die eigenen Fähigkeiten oder Kapazitäten übersteigen. Praktisch habe ich eher eine Feststellung aus der Sicht unserer Finanzierung als Backer formuliert, denn mit der Art der Schwarmfinanzierung gehen nicht nur Rechte sondern auch Pflichten einher. Wir finanzieren ein sich stark gewandeltes und erweiterndes Produkt, können aber erwarten, dass mit den Ressourcen, die wir schaffen, schonend umgegangen wird. Und das war besonders vor der CitizenCon 2954 nicht der Fall. Die Gründe habe ich bereits 2x formuliert.
Meine Behauptung setzt auch nicht voraus, dass ich ein vollständiges Wissen über die Art und Weise der Produktion von SC und SQ42 haben müsste. Es wurde ein Patch viel zu zeitig veröffentlicht, der angesichts der nun nachgeschalteten Terminankündigungen (IAE und 4.0 im Dez (Aussage von gestern)) unnötigerweise in meinen Augen mehrere Entwicklungsstränge wie ein Rattenschwanz nach sich zieht.
Ich erhebe keinen Anspruch, dass meine Meinung richtig ist sondern teile sie entsprechend nur als Diskussionsgrundlage zu einem lockeren Austausch. Es gab in der Vergangenheit bereits mehrfach Situationen, die mich durchaus zum Umdenken angeregt haben. Und das ist ja auch ein Sinn einer Community.
Das Unterstellen, dass ein Angestellter überfordert ist, ist sehr beliebter Trick von "Ewig Gestrigen" Führungskräften, aus der Zeit vor der Sozialkompetenz, wo es pro verfügbarem Arbeitsplatz noch hunderte Bewerber gab. Die Unterstellung der Überforderung kann verschiedene psychologische Effekte hervorrufen, sowohl auf der individuellen als auch auf der zwischenmenschlichen Ebene. Die genaue Reaktion hängt dabei von der Art der Situation, der Beziehung zwischen dem Angestellten und dem Vorgesetzten sowie der Wahrnehmung des Mitarbeiters ab. Dabei reicht allein die Formulierung der Überforderung aus, um eine psychologische Reaktion auszulösen. Man könnte auch sagen, dass es sich von Vorgesetzten meist um ein bewusst angewendetes KO-Kriterium handelt, häufig um einen persönlichen Willen oder eine Anweisung durchzusetzen. Regulär entscheidet die jeweils individuelle Charaktereigenschaft der Beteiligten darüber, ob der "Beschuldigte" devot oder dominant reagiert. Die sogenannten "Switcher", also Wendehälse, Chefwitzelacher und WinTeamJoiner mal außen vorgelassen.
In einem klassischen Abhängigkeitsverhältnis zwischen Vorgesetztem und Angestellten ist meist von einer devoten Reaktion auszugehen, weil sich der Angstellte im Zweifel einen Nachteil einreden kann, der ihn in einer Gruppe Gleichgestellter in ein Ungleichgewicht bringen könnte. Selbst wenn dieser "Nachteil" nicht offen formuliert wird, ist die psychologische Reaktion nahe verwandt mit dem bewussten Ansprechen eines Urtriebes, der einen z. B. in einer Jagdgruppe außerhalb der künstlichen modernen Welt schlechter gestellt hätte. Man kommt hier schon nahe an den Urinstinkt des Überlebensdranges heran, weil nur die gleichwertige Mitgliedschaft in einer starken Gruppe eine Sicherheit darstellt – die man in diesem Zusammenhang in der modernen Welt praktisch eigentlich nicht mehr braucht.
In Mentaltrainings wird heute primär darauf abgezielt, genau diese psychologisch fest verankerte Denkweise des Unterbewusstseins auszuhebeln, um bestimmte Eigenschaften der Durchsetzungfähigkeit oder Leistungsfähigkeit zu fördern. Markante Beispiele sind hier meist keine Chefs oder Selbstdarsteller mit dicken Eiern, sondern Tatortreiniger, Feuerwehrleute, Pflegepersonal, Mitarbeiter auf Kinderkrebsstationen etc. pp. Also relevante Berufe, die aufgrund ihrer jeweils arbeitsvertraglich geregelten Bringpflicht das normale Maß einer psychischen Belastbarkeit regelmäßig übersteigen. Der Ansatzpunkt "Überforderung" wird dabei nicht negativ konnotiert sondern positiv zur Unterstützung der jeweiligen Persönlichkeit polarisiert, um vor allem negative Effekte wie Stigmatisierung oder Stress zu minimieren, um in diesem besonderen Arbeitsumfeld bestehen zu können.
In der Zeit zunehmenden Fachkräftemangels und deutlich priorisierter Sozialkompetenz, die von einer modernisierten Work-Life-Blance-Bewegung begleitet wird, findet man in der Berufswelt im negativen Kontext das Wort "Überforderung" meist nur noch sehr wenig.