Mir persönlich ist das ehrlich gesagt völlig wurscht, aber die Moderation will das ja eigentlich nicht sehen
.
Was Feser dazu sagt oder nicht sagt ist meiner Ansicht nach auch absolut nicht der ausschlaggebende Punkt und imo auch nicht interessant. Allgemein ist das was ein Hersteller über seine eigenen Produkte sagt, meist relativ belanglos - geschweige denn richtig. Nur echte unabhängige Tests können etwas aussagen. Die persönliche Bewertung bleibt jedoch immer dem Interessenten überlassen. Da ist nicht zu Letzt der Grund warum auch sinnlose oder schlechte Produkte ihren Markt haben - aber das ist ein anderes Thema....
Ob es nun beschichtete oder unbeschichtete Alu-Rohre sind oder Verbundrohre mit Edelstahl- oder Kupfer-Innenrohr kann nur ein aufgesägter Radiator zeigen. Nur die Variante mit Kupferinnenrohr und Alu-Außenrohr wäre werkstofftechnisch eine saubere Lösung. Was die Kühlleistung angeht ist das jedoch nicht der ausschlaggebende Punkt, sondern die Wärmeübertragung zur Luft. Die Materialfrage ist nur eines der potentiellen Probleme dieser Konstruktion (Flächenverhältnisse, Ausnutzung des Durchströmungsquerschnitts, serielle Rohranordnung etc.).
Prinzipiell ist ja nichts dagegen einzuwenden wenn jemand mal einen Radiator mit Rippenrohren auf den Markt bringt. Das ist eine altbekannte Spielart die im Anlagenbau schon lange eingesetzt wird und für bestimmte Anwendungen auch des öfteren anderen Bauformen vorzuziehen ist. Für diese Anwendungen hat die Bauart auch ihre absolute Berechtigung (z.B. zum Wärmetausch zwischen Flüssigkeiten und Heißgas). Auch die altbekannten Bauformen im Wakü-Bereich sind ursprünglich für andere Anwendungen entwickelt worden - allerdings näher an den Einsatzbedingungen einer Wakü.
Dass die Bauart der Feser-Radis aber für den Niedrigtemperatur-Wärmetausch wie er in einer Wakü stattfindet ebenso gut geeignet ist wie Netzradiatoren, ist bislang reine Spekulation und angesichts der Flächenverhältnisse erscheint es eher unwahrscheinlich.
Der Vorteil dieser Bauart liegt normalerweise nicht gerade in einer höheren Effektivität sondern eher darin, dass sie ohne Lötnähte auskommt und damit hochtemepraurfest ausgelegt werden kann. Für den Wakü-Bereich spielt das jedoch keine Rolle.
Bei Edelstahlinnenrohren käme btw. noch die äußerst schlechte Wärmeleitfähigkeit selbiger erschwerend dazu.
Im niedrigen Temperaturbereich werden nicht umsonst auch in der industriellen Anwendung meist Netzradiatoren mit Flachrohren verwendet, da deren Leistungsfähigkeit und aufgrund der besseren Flächenverhältnisse einfach höher ist (auf den Bauraum bezogen). Das dürfte auch keine reine Preisfrage sein, denn Netzradiatoren sind keineswegs einfacher herzustellen.
Dass die Feser-Radis bei der Leistungsfähigkeit eine Ausnahme machen, ist daher äußerst unwahrscheinlich - zumal sie den Bildern nach nicht gerade mit optimaler Ausnutzung des Volumens zu glänzen scheinen. Das große Gesamtvolumen im Vergleich zu Radiatoren mit gleichem Lufteinlassquerschnitt kann das evtl. etwas kompensieren, aber auf den Bauraum normiert, erscheint das Konzept zumindest erst mal deutlich weniger leistungsfähig. Ob unabhängige Tests das Gegenteil beweisen können ist abzuwarten - ich gehe nicht davon aus.
Man kann sich jedoch vorstellen, dass sie bei hohem Luftdurchsatz (das heißt lauten Lüftern) dennoch an die Kühlleistung vergleichbar großer Netzradiatoren heran kommen könnten, aber das ist rein spekulativ solange es nicht getestet wurde. Bei niedrigem Durchsatz erscheint mir das Konzept eher untauglich. Vollpassiv könnte es noch mal etwas anders aussehen, aber auch das können nur Tests zeigen (vollpassiv hat das Konzept evtl. Potential - allerdings mit anderer Rohranordnung)
Eine Preisfrage ist das Bauprinzip imo eher nicht, denn die Rippenrohre sind zwar etwas teurer als Flachrohre, jedoch dürfte die Fertigung der Radiatoren bei Ripperohren bedeutend kostengünstiger sein, da kaum aufwändige Vorrichtungen nötig sind und z.B. durch Laserschweißen ein voll automatisierbarer Prozess genutzt werden kann. Auf die Tatsache der günstigen Fertigung weist auch die Gebrauchsmusterschrift deutlich hin.
Die Vorschussloorbeeren die Feser sich da selbst zu geben versucht ohne, dass irgendwelche Fakten auf dem Tisch liegen, sind imho jedenfalls absolut fehl am Platze und nur Tests können die Materialfragen und andere Fragen die sich bei dem Konzept aufdrängen wirklich beantworten.
Da ich das Thema aber nicht weiter anheizen will, werde ich mich ab jetzt wirklich ausklinken. Da das Zeug bei uns ja so oder so nicht verfügbar sein wird, besteht auch keine akute Gefahr, dass dadurch schon wieder so ein Nonsens-Hype wie der HighFlow-Wahn aufkommt. Das wird sich imo aller Voraussicht nach von selbst tot laufen.