jede abteilung hält sich selbst am wichtigsten. war schon immer so. nur ist die it neben der buchhaltung eine der abteilungen, die kein direktes geld verdient. sie ist ein notwendiges übel, damit andere geld verdienen können. wenn du den rechner vom verkäufer instandsetzt, damit er nachmittags wieder was verkauft bekommt, hast du direkt kein geld in die kasse gespült, der verkäufer aber schon. du hast natürlich dazu beigetragen, weil nur durch dein tun der verkäufer verkaufen konnte. dies ist aber halt 1 ecke zu weit für viele vorgesetzte, zumal man solche tätigkeiten gerne auch mal outsourcen kann. (je nach firmengröße)
genau
das musst du mir nicht erklären, denn genau
damit kämpfe ich tagtäglich.
Ich rede aber von IT, nicht von PCs schrauben. IT ist Infrastruktur, aktive Komponenten, Prozesse, Netzwerkdienste etc. PCs schrauben ist für mich keine IT, das kann mittlerweile jede Hausfrau.
Aber von der richtigen IT sind leider viele Manager weit weg. Unser Manager hat nicht mal sein Iphone im Griff
Beispiel wie es ohne läuft:
Jahr 2016.
Ich war ganz neu in unserer Firma noch nicht in der IT, sondern als Entwicklungsingenieur eingestellt. Die IT Infrastruktur und die aktiven Komponenten waren noch gefühlt vom 2. Weltkrieg. Tagtäglich fiel etwas aus und die IT-Admins führten sich auf wie die Einäugigen unter den Blinden . Keine Struktur, kein Know-How, zwei quereingestiegene PC-Schrauber "managen" die IT, nichts funktioniert sauber, Netzwerk stockt, fällt aus, Daten gehen verloren, Administration erfolgt über GUI, von Shell, CLI etc. haben die nie etwas gehört, bis ich denen mal vorgeführt habe, dass man sich mit einem HP Switch über SSH verbindet und man diesen dort in der CLI einstellt.
Eines Tages Komplettausfall, nichts geht mehr. Komplette Produktion steht über mehrere Tage still, täglicher Verlust laut Chef 75k€. Die meisten werden nach Hause geschickt. Ein Donnerwetter herrscht. Eilig einbestellte externe Kräfte können nur für wenige Stunden Besserung schaffen, da es an grundlegenden Dingen wie Infrastruktur fehlt (Verkabelung teils Cat3 auf LAN Ebene, daher immens Packet Loss bis alles steht), keine VLANs, unmanaged Switche Netgear und Dlink Switche everywhere, die wenigen HP Switche sind falsch konfiguriert, spielen nur auf Layer 2 herum, kein Core Switch, Virtualisierung mit kostenlosen Hypervizern, kein Backup, Storage über selbst gebastelte Raid Gehäuse mit USB Anschluss, Stromversorgung ohne USV und ohne Übersapnnungsfilter...ein Chaos sag ich Euch.
Ich habe mich damals so derart aufgeregt, dass meine Arbeit von Wochen weg war, und wollte schon die Firma verlassen (ich war in der Probezeit und hatte noch andere Angebote). Der Chef hat das wohl gerochen und meinte aufgrund meines IT Backgrounds zu mir: Wir haben ab jetzt eine IT-Leiter Stelle, bewirb dich und beseitige diese Probleme! Ich habe dann grundsätzlich aufgeräumt, bis auf das Personal. Wir haben über 150k€ investiert und seitdem funktioniert alles tip top.
Das blöde ist nur: die Probleme wurden schnell vergessen, ich muss wieder "betteln gehen" wenn ich Geld benötige, Lizenzgebühren VMware, Veeam, Microsoft Datacenter, Firewall Lizenzen etc. werden jedes mal hinterfragt, ob dass denn unbedingt nötig sei usw. da ja jetzt alles läuft! Also weiter weg als diese Aussage kann man nicht weg von der IT sein.
Ja, ich weiß dass die IT nicht direkt Geld einbringt, aber dann hören wir alle ITler doch einfach mal auf die IT zu warten...
Diese Probleme gibt es von der kleinsten Arztpraxis, bis hoch in die Bundesebene. Sehen wir ja jetzt wieder: Ein Recht auf schnelles Internet für jeden. Schön und toll! Wer machts? Wer kanns? Der BWLer?
Wir bräuchten eine eigene Gewerkschaft