@L0rd_Helmchen
Ich sag ja nicht "Tesla kann nix", da brauchst Du keinen Verteidigungsreflex aktivieren, aber das Fahrzeug beherrscht nunmal nicht alle Fahraufgaben gleichermaßen "perfekt".
Für einzelne ODDs ist das System sicherlich nahezu fehlerfrei, aber "Full Self Driving" suggeriert halt "der kann alles".
Das Video zeigt eine Demo-Fahrt um das bestens kartierte Tesla-Gelände, ist also wenig aussagekräftig. Durchaus beeindruckend, aber ohne Relevanz für eine Genehmigungsfähigkeit, insbesondere in der EU.
(Ich weiß ja nicht, ob Du den Golem-Artikel gelesen hast, aber selbst in den USA ist es kein FSD, obwohl die Zulassung da theoretisch leichter erreichbar wäre.)
Ich bin mit frühen Teslas gefahren, und eins kannst Du mir glauben:
Wenn Du Dich eine halbe Stunde schön eingelullt hast, alles läuft weitestgehend fehlerfrei und ohne große Überraschungen, dann vertraut man mehr und mehr darauf ganz unbewusst, und genau da liegt das Problem.
Der Mensch ist nicht gut geeignet zum Überwachen monotoner Aufgaben (Stichwort Vigilanz), aber wenn Du Dich einmal mental von der Aufgabe entfernt hast, dann ist das Thema durch.
Dann rumpelt der Tesla nämlich auf einmal doch über einen gepflasterten Ring in der Mitte des Kreisverkehrs, weil die Karte das als Kreuzung ausweist, oder der folgt kurzfristig einer falschen Markierung - und dann machst Du nix mehr, weil a) Deine Reaktionszeit nicht ausreicht und b) Du keinerlei "situational awareness" hast.
--> Deshalb steht im Handbuch "Der Fahrer ist verantwortlich für die Fahraufgabe und muss das System jederzeit überwachen"