Man verlässt sich halt auf die ganzen Helferlein / Assistenzsysteme (big fail!).
Wenn dieser aber auch schon während der FS-Prüfung alle aktiv sein dürfen, dann wird es künftig nur schlimmer.
Darauf verlassen und das Fahren mit Helferlein lernen, sind aber zwei verschiedene paar Schuhe. Afaik kriegen heutzutage Autos ohne z.B. ABS und ESP gar keine Zulassung mehr. Man kann sich also darauf "verlassen", das diese vorhanden sind.
Der Umgang damit soll und muss gelernt werden und gefühlt ist das heutzutage besser als zu deren Anfangszeit.
Als ABS in bezahlbaren Autos ankam, war das Problem häufig, das Leute das nicht kannten und vor Schreck die Bremse losgelassen haben als es zu Rütteln anfing.
Naive Fahrer haben geglaubt, man kann mit ESP beliebig schnell in jede Kurve fahren, das ESP bringt einen dann schon irgendwie rum.
Umgekehrt ist es mit ABS für die meisten Autofahrer besser, einfach voll auf die Bremse zu latschen, weil auch wenn man ohne ABS theoretisch perfekt gebremst sogar einen kürzeren Bremsweg hinkriegen würde, haben die meisten Fahrer den Skill dafür einfach nicht.
Imho wird das bei Leuten die damit schon gelernt haben sogar eher als "hilft nur" statt "das macht das schon" wahrgenommen. Bzw. gar nicht mehr als "Extra" empfunden, sondern eine Bremse funktioniert dann halt einfach so wie sie das mit ABS halt tut.
Heute höre ich immer mehr "ich mache bei XYZ meinen Führerschein, die haben einen *beliebiges Luxusmodell* als Fahrschulwagen".
Kein Wunder, dass anfahren am Berg für viele ein Fremdwort ist wenn die schön mit Assistent lernen und dann in ihr erstes Auto kommen ohne Helferlein.
Warum soll man das lernen, wenn es in absehbarer Zeit keine Autos mehr geben wird, die sowas nicht haben?
Man lernt ja heutzutage auch nichtmehr, wie man ein Auto ankurbelt.
Abgesehen davon hab ich erst vor wenigen Jahren von einem Führerscheinneuling noch gehört, das zum Anfahren am Berg in der Fahrschule der Assistent eben genau deswegen abgeschaltet wurde.
Analog dazu keine/wenig Kompetenz mit Schaltwagen, weil gleich DSG/Automatik, Lichtautomatik (die auch auf Auto gestellt sein muss und man im Kombiinstrument auch mal auf die Lampe fürs Abblendlicht schauen sollte), zu wenig Abstand da man ja einen Bremsassistent hat.
Afaik darf man auch heute noch keinen Handschalter fahren, wenn man die Führerscheinprüfung mit einer Automatikschaltung gemacht hat. Ob/wie das kontrolliert und durchgesetzt wird, weiß ich nicht. (Und abgesehen davon, ist es idR kein großes Sicherheitsrisiko, wenn jemand nicht mit manueller Schaltung klar kommt. Der kommt dann entweder gar nicht in Fahrt, oder fährt halt nur langsam).
Zu wenig Abstand, weil man einen Bremsassistenten hat, liegt eher an der Naivität des Fahrers, nicht weil man es so gelernt hat. An den Abstandsregeln hat sich nichts geändert und die werden auch genauso unterrichtet. Abstand wurde gerade von Fahranfängern schon immer unterschätzt, ob mit oder ohne Bremsassistenten.
Und mit solchen Helferlein wie Totwinkelassistenten, kommen wir zu dem Problem, das generell für autonomes Fahren das größte Problem ist.
Man fängt an sich darauf zu verlassen, aber es sollen eigentlich nur Helfer sein. So ziemlich jeder Mensch kriegt Aufmerksamkeitsprobleme, wenn er nix zu tun hat. Und genau da geht es in die Richtung: Entweder die Systeme SIND 100% verlässlich und der Fahrer muss sich darum dann eben auch wirklich nichtmehr kümmern, oder sie werden mitunter selbst zum Risiko oder sogar Störfaktor.