Wer den ganzen Tag laufen müsste um Nahrung zu finden, würde sicher abends nicht joggen gehen. Wer sein Brennholz selbst fällt und hackt, wird sicher kein Abo im Fitti haben. usw.
Das ist absolut richtig. Sport ist ein Produkt der Zivilisation. Irgendwie müssen wir Menschen mit ungesunden Nebeneffekten der Zivilisation umzugehen. Brennholz zu hacken, wäre insofern die bessere ›Methode‹, Stress abzubauen, weil sie direkter wäre. Ich fahre z. B. lieber Rad, wenn ich außer dem Sport noch einen anderen Grund habe, von A nach B zu kommen. In gewisser Weise ist Sport unnatürlicher als die Herstellung von Kunst. D. h. ich gehe davon aus, dass Menschen schon in der Steinzeit gelegentlich irgend ein Ballspiel gespielt haben, schätze aber, dass sie etwas mehr Zeit damit verbrachten, Schmuckstücke herzustellen. Ich fände es hochinteressant, wenn sich in Erfahrung bringen ließe, ob sich Frühmenschen mit dem einen oder anderen mehr beschäftigt haben.
Edit: Ansätze von Ersatzhandlungen gibt es sogar bei Tieren. Es ist absolut spannend, eine Katze dabei zu beobachten, wie sie einen Vogel beobachtet, den sie nicht erbeuten kann, weil sich zwischen ihr und dem Vogel eine Scheibe befindet. Der Vergleich hinkt zugegebenermaßen etwas, weil die Ersatzhandlungen der Katze energetisch nicht äquivalent zur Jagd sind.
Edit 2: Gibt es Höhlenmalereien, die sportliche Aktivitäten belegen?
Edit 3: Sinnspendend. Das ist das richtige Wort. Ich denke, dass es sinnspender ist, Bewegung mit einem Ziel zu verknüpfen, w. z. B. Brennholzvorräte anzulegen. Und ich kann jedem empfehlen, mal Holz zu hacken. Das kann wirklich eine sehr befreiende Tätigkeit sein.
Was soll das mit Gefühlen zu tun haben?
Mit Sport, oder allgemeiner: intensiver Bewegung, lässt sich Stress abbauen, Angst und Depression reduzieren, Wut kanalisieren u. s. w.
Dann ist Essen auch eine Methode, um das Gefühl des Hungers zu unterdrücken..
Das kann man so sehen, denke ich. Essen ist allerdings essentieller. Nach einer einmonatigen Fastenzeit wäre ein Steinzeitmensch vermutlich tot gewesen, weil er nicht genügend Fettreserven hatte. Ein Monat Ruhe hätte ihm jedoch nicht geschadet, wenn er mit Nahrung, Wärme und Schutz versorgt worden wäre.