VOD Fassung gesehen. Ein echter Trip, schon unglaublich was der Hyams Sproessling hier fuer 10 Mille (?) herausgeholt hat... im Prinzip gar nicht mal so doofe Story mit 1-2 "Aha!?" Momenten.
Die Kinetik der Actionszenen ist unglaublich roh und auf den Punkt gebracht gekonnt inszeniert worden. Grobschlaechtige Durchschusswalzen wechseln sich mit aeusserst derben Keilereien ab, wo sich keiner etwas schenkt.
Da werden dann auch mal vollkommen humorlos und im Vorbeigehen Fuesse halbiert und Finger abgehackt - mit einer Intensitaet des Geschehens, die auch einem Jason Voorhees gefallen wuerde.
Dieser UniSol ist "anders", aber auch nicht komplett anders - es ist nicht die uebliche "Auf-die-Schnauze-dann-fragen-und-dann-toeten" Schmonzette. Die Inszenierung holt im Angesicht des beschraenkten Budgets wohl alles heraus, manche Szenen wie Massaker im Bordell, Fight im Sportwarengeschaeft und Auseinandersetzung im Motel sind so was von schnoerkellos bzw. mit einem leicht psychedelischen Look unterlegt worden, dass man das als unbedarfter "Zielgruppenseher" mit einer zumindest halb heruntergekippten Kinnlade an sich vorbei streifen laesst... von einer seltsam transzendentalen Ruhe ist auch die Flussfahrt ins Geheimquartier der UniSols - hatte schon so einen leichten Touch von "Apocalypse Now/Valhalla Rising", auch aufgrund der Musikuntermalung.
Kurz zu den Darstellern:
Der baertige Russe, der auch schon im UniSol Teil zuvor dabei war, mischt auch hier wieder mit - "Iwan der Schreckliche" nenne ich ihn, sein stumpf-irrer Blick kommt einfach nur exzellent, wenn er seine innere Zerrissenheit nach aussen kehrt durch den radikalen Einsatz von Schusswaffen und Grossaxt.
Macht keine Gefangenen. Guckt auch ansonsten debil. Love him.
Dolph Lundgren: in grossartiger Spiellaune - gibt in einer comic-quesken Rede fast eine Parodie an UniSol 1 Zeiten ab, haette nur noch der Alltime Favorit mit "I'm all ears" gefehlt.
Erinnerte mich in seinen Szenen an diesen einen Obersoeldner aus "Resident Evil 4".
Immer ein guter Mann, unser Schwedenbomber.
Van Damme: guckt immer muede, hat eine Vollglatze, Guru der UniSols, labert Hare Krishna Saetze.
Verehrt augenscheinlich Colonel Kurtz. Meine Generation der 30+ Jaehrigen sieht ihn immer als so eine Art Onkel mit der groben Kelle an.
Man hat ihn einfach gerne, selbst wenn er nicht alle 2 Min. einen gesprungenen Spagatumdrehungskick abliefert. Aber gut, ist auch kein VD Film per se.
Scott Adkins: ueber die Faehigkeiten der wohl groessten, weissen Hoffnung des Actionkintoppbereichs muss man eh keine Worte mehr verlieren. Zu limitiert fuer Facetten in Sachen Gefuehlsdarstellungen, zieht er seinen Part trotzdem schoen straight durch - haette eine Szene bekommen sollen, in der er in einer Truckerbar die Hillbillies kurz und klein schlaegt.
Mit einer leicht duemmlich grinsenden Visage, so als ob ein Kind Weihnachten feiert - a lá Van Damme im ersten UniSol.
Oh Mann, war diese VOD Fassung also gerade mal "NUR" die schon entschaerfte "R-rated"?
Nicht zu fassen, also wie gesagt, die Actionszenen sind knueppelhart und bis auf den Punkt choreografiert - diese Intensitaet habe ich so schon lange nicht mehr gesehen.
Sobald ich einer "Unrated/Full Uncut" gewahr werde, werde ich mir diese sofort importieren.
Gebt dem Hyams Sproessling 50 Mille, nehmt den gleichen Cast und er wird den besten UniSol seit Emmerich auf die Beine stellen.