[Sammelthread] Welchen Film habt ihr zuletzt gesehen und wie fandet ihr ihn?

Godzilla (2014) 7/10

Das ist Godzilla wie ich ihn, aus den alten Schinken meiner Kindheit, kennen und lieben gelernt habe. Story natürlich nur rudimentär aber mehr erwarte ich auch nicht.

Jackie Chan "Meister aller Klassen 1" 8/10

Ist natürlich nicht die Krone der Martial-art Filme aber ich steh auf den Slapstickhumor und die Kampfeinlagen. Auch der 15 Minütige Endkampf gehört da einfach dazu. Was freu ich mich schon auf meinen Lieblingsfilm der Zeit. Die Schlange im Schatten des Adlers. der kriegt von mir immer (nostalgische) 10/10

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Bright 6/10 Storymässig hätten sie wahrlich etwas mehr raus holen können


Schneemann (2017)
war nicht schlecht 6/10
 
Zuletzt bearbeitet:
Winterkrieg 6,5/10
recht primitive Produktion, stellenweise langatmig, schlechte Charakterzeichnung und ein sehr einseitiger Blick auf die Ereignisse - kurz gesagt ein Propagandafilm der es filmisch nicht schafft Spannung aufzubauen oder irgendwelche Emotionen zu wecken.
 
Minions fand ich überhaupt nicht witzig, der Humor war unter aller Kanone
Unter aller Furzwellenkanone meinst du wohl? Aber in meinem Freundeskreis bin ich auch eher der einzige, der den gelben Rackern etwas abgewinnen kann.

Saving Private Ryan 9/10

Den habe ich gestern zum ersten mal gesehen. Der Film ist schon sehr beeindruckend, besonders natürlich die Kampfszenen. Auch die Schauspieler haben mir gut gefallen, gerade Tom Hanks und Tom Sizemore. Sollte man auf jeden Fall mal gesehen haben.
 
Valerian 5/10

Ein ehem. sehr guter Regisseur, ein guter Cast, eine gute Vorlage und ein Haufen Geld und dann kommt am Ende ein Film bei dem das Lied im Abspann fast das Beste ist :shake: Zusammenfassend würde ich es als unglaublich schlechte Kopie von Guardians of the Galaxy bezeichnen, es passt einfach nichts wirklich zusammen. Der Cast ist gut aber falsch besetzt, die Hauptdarsteller sehen aus wie Teenager die sich seit 5 Jahren von Meth ernähren. Die ganze Aufmachung und Figuren wie der U-Bot Captain wirken wie aus einem Kinderfilm, was aber nicht zur Story und dem ersten Drittel passt.
 
Blade Runner 2049 (2017) - IMDb

Wie schon den ersten "Blade Runner" habe ich auch diese Fortsetzung nicht wirklich verstanden. So viel verstehe ich aber, dass das Original aus 1982 keine Fortsetzung benötigt hat. Die soziologischen Elemente, wie Rechte künstlicher Individuen oder Trennung der Gesellschaft in Klassen sowie Sklaverei in modernen Gesellschaften sind damals revolutionäre Fragen eines anstehenden digitalen Zeitalters gewesen. Heute wirkt das Ganze ausgelutscht, hat doch z.B. jedes zweite Elon Musk Interview mehr Substanz und aktuelle Relevanz als die Anspielungen im neuen Blade Runner. Auch die vermeintlich offenen Fragen des ersten Teils mussten jetzt echt nicht auf Teufel komm raus beantwortet werden. Wenn ich etwas im Original spannend fand, dann die Frage, ob Decker ein Replikant ist oder nicht. Dabei ist die Antwort nicht das Ziel, sondern die Gedankenspiele, was der ein oder andere Ausgang für den Plot oder die Figuren bedeuten würde. Es sind eben diese Elemente, die dem Ur-Blade Runner die inhaltliche Tiefe gegeben haben.

Blade Runner 2049 ist hingegen wie ein zweiter Teil eines Abends, in dem die Witze des ersten Teils erklärt werden. Also ebenso wünschenswert wie Herpes an der Lippe. Auch nervte diese absolute Substanzlosigkeit, dieses ständige "schaut mich an, ich bin total cineastisch". Denn ähnlich wie Blockbuster, bei denen Szenen nur im Film sind, um sinnlose 3D-Effekthascherei zu betreiben oder das Trademark-Computerspiel zu promoten, strotzte Blade Runner nur so vor "Style over Substance". Diese ewig langen Szenen vor für den Plot völlig irrelevanten Designinstallationen. Büros mit flackerndem Licht reflektierenden Wassers an den Wänden sieht vielleicht auf den ersten Blick cool aus, wird aber sicher auch in der Zukunft nicht ergonomisch für einen Büroarbeitsplatz sein. Außer, man möchte die Epilepsie in der Gesellschaft fördern. Oder riesige Figuren, die mich im New Jersey Sculpture Garden wahrscheinlich beeindruckt hätten, dem Film aber keinerlei Substanz geben. Da hat man ja bei "Minority Report" eine schlüssigere Zukunfts-Dystopie geschaffen und das war immerhin vor 15 Jahren. Oder vergleichen wir alleine mal die Stadt der Zukunft aus "Das 5. Element" mit der in "Blade Runner 2049". Wenn die Erde ach so überbevölkert ist, wieso ist dann z.B. in den Innenstädten beim zweiten Blade Runner nichts los? Im Pendant von Luc Besson war hingegen der Verkehr mörderisch. Auch bekommt man selbst heute in New York Downtown ja wohl keinen Stehplatz mehr im angesagten Food Court. Und die Anzahl der Fahrzeuge äh Fliegzeuge, konnte man an einer Hand abzählen. In der Luft war außer Verschmutzung NICHTS los? Fahrverbot für Dieselfahrzeuge oder was? Feinstaubalarm? Und wieso ist in L.A. plötzlich alles in Kanji geschrieben? Die japanische Kultur erobert die Welt? Ja genau, das zeichnet sich aktuell sehr deutlich ab. Insgesamt fand ich die gesamte Zukunftswelt nicht schlüssig. Da kann man Replikanten herstellen, die nicht mal mehr von Menschen unterscheidbar sind, aber alles andere ist genauso schrottig, wie in der Khao San Road in Bangkok. Selbst in der Werbewelt gibt es offenbar keine Fortschritte, außer billige 3D-Effekte, die entweder am Werbeschild festkleben oder als übergroße Nackedei schlecht individualisiertes Zielgruppenmarketing mit der Gießkanne betreibt ("Hallo, Du siehst einsam aus"). Das machen ja heute sogar viele Concept Stores besser.

Auch die Darsteller waren durchweg schlecht. Ich verstehe zum Beispiel nicht, wie man Ryan Gosling für seine Darstellung feiern konnte. Für mich hat er nur zwei Gesichter: ein lachendes und ein gelangweiltes. Und als Replikant wurde ihm hier wohl das lachende Gesicht untersagt. Bei Rotten Tomatoes schreibt auch jemand, Ryan Gosling und Harrison Ford zusammen in einer Szene, das sei Testostoron pur. Da hat jemand den Film offenbar noch nicht gesehen, denn mit Männlichkeit hat das nichts zu tun. Harrison Ford hat mittlerweile seine Opa-Hosen an und sieht in Action-Szenen so aus, als wolle er sagen "hoffentlich ist's bald vorbei". Und das ist ja auch kein Problem. Der Mann hat seine körperliche Glanzzeit viele Jahrzehnte zelebriert. Jetzt ist er 75 Jahre alt, da kann man ihm doch mal passende Rollen geben, statt der alten Zeit hinterher zu heulen. Und Jared Leto war die absolute Fehlbesetzung für die Rolle des Oberbösewichts. Das kommt in meiner Reihe der Vollpfosten-Darbietungen direkt nach Jesse Eisenberg als Lex in Superman vs. Batman "The red capes are coming". Nur weil jemand Grütze schwafelt, ist er noch lange nicht gefährlich. Nicht einmal, wenn um ihn herum zahlreiche Tesa-Abroller flitzen. Übrigens ist es in einer nicht nur internationalen, sondern intergalaktische agierenden Firma üblich, dass da nur eine Hand voll Menschen arbeiten. Genauso wie in der LAPD der Zukunft, in der man manchmal kleine Szenen mit mehreren Leuten auf Gängen produziert hat, in den Räumen aber nichts los ist. Keiner klopft an, keiner will was - tolle Arbeitswelt der Zukunft. Liegt wahrscheinlich auch daran, dass um die LAPD-Zentrale ebenso wenig Luftverkehr ist, wie im Rest der Stadt.

Ach, Blade Runner 2049 ist für mich einfach ärgerlich. Ärgerlich, weil ich ihn nicht nur überflüssig halte, sondern schlampig gemacht finde. Und aus den visuell ansprechenden Szenen hätte man eher ein Bilderbuch machen sollen. Den Film haben sie jedenfalls nicht befördert.

0/10
 
Du hättest dir den wall of text sparen können, denn die ersten Zeilen erklären schon alles. Ist ja auch ok, aber wenn ich etwas nicht verstehe, kann ich es im Grunde auch nicht so hart kritisieren. Meine Meinung.

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Für mich der Film des letzten Jahres. Aber gut, Geschmäcker sind verschieden.
 
@VorauseilenderGehorsam: So wie Du Deine Meinung hast, kann ich auch meine äußern. Dafür sind Diskussionsforen da.

@Maverick: danke, so stelle ich mir unser tolerantes Miteinander hier vor.
 
Klar kannst du das, ich verbiete sie dir ja nicht. Nur wie kann ich so harte und ausführliche Kritik üben, ohne etwas überhaupt zu verstehen.

Musst eh du wissen, ich finde es eben widersprüchlich.. Mehr hab ich nicht geschrieben

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Sehe es genau wie Tandeki, viel Bildgewalt um nichts zu erzählen. Mehr Kunst als Handlung. Nicht die Art von Unterhaltung, die ich im Kino suche, da kann ich auch in ne Galerie gehen oder in ein Museum.



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Harry Potter und der Stein der Weisen 7/10
Ich muss mir die Reihe mal wieder reinziehen, ist schon ewig her, seit ich die das letzte mal gesehen hab.
Der erste Teil hat mir noch immer gut gefallen, einmal schauen, wann ich für die anderen Zeit hab.
 
...wie kann ich so harte und ausführliche Kritik üben, ohne etwas überhaupt zu verstehen.

... ich finde es eben widersprüchlich...

Ich halte es eben nicht für zielführend, bei fehlendem Verständnis sabbernd vor dem Phänomen zu stehen und nichts zu tun. Insofern ist eine Erläuterung der für mich unverständlichen Filmteile logische Konsequenz des Nichtverstehens und nicht widersprüchlich. Das meinte ich auch mit dem Äußern von Meinungen in einem Forum. Würden wir alles auf Anhieb verstehen, bräuchte es dieses Forum nicht. Außer irgendwer findet es spannend, wenn wir uns gegenseitig Dinge erklären, die wir alle ohnehin schon wissen. ;)
 
@Tandeki
Nur ein paar Anmerkungen zu ein paar Anmerkungen ... :fresse:
Und wieso ist in L.A. plötzlich alles in Kanji geschrieben? Die japanische Kultur erobert die Welt?
"Kanji" ist die japanische Bezeichnung für chinesische Schriftzeichen. Und das u.a. die chinesische Kultur auch einen großen Teil des Stadtbildes ausmacht, ist auf den ersten Teil zurückzuführen.

Und die Anzahl der Fahrzeuge äh Fliegzeuge, konnte man an einer Hand abzählen.
Vielleicht kann sich nur ein kleiner Teil der Bevölkerung einen Spinner leisten?

[...] aber alles andere ist genauso schrottig, wie in der Khao San Road in Bangkok.
Sog. "Megastädte" tendieren in Sci-Fi-Filmen/Dystopien oft dazu, dass sie größtenteils ziemlich schäbig, abgeranzt und kaputt sind. Da ist "Blade Runner" (beide Teile) keine Ausnahme.

Übrigens ist es in einer nicht nur internationalen, sondern intergalaktische agierenden Firma üblich, dass da nur eine Hand voll Menschen arbeiten.
Man hat ja nur einen ganz speziellen Teil von Wallace riesigem Komplex gesehen und nicht z.B. die Ebenen wo letztlich Replikanten produziert oder anderweitige Arbeiten durchgeführt werden.
Und, Automatismus ... dadurch kann man sich durchaus auch einige Mitarbeiter sparen.
 
Danke. Ich weiß schon, dass man sich letztendlich alles irgendwie erklären kann. Aber mir ist einfach stark aufgefallen, dass die Umweltverschmutzung wohl zu- die Verkehrsdichte aber stark abgenommen hat. Auch selbst wenn sich nur wenige einen Spinner leisten können, so waren es letztendlich nur ein Polizist (wie gesagt fast kein Verkehr vor dem LAPD-Gebäude) und nur Multimilliarden-Unternehmen. Da tat mir der Typ in den Wastelands ja schon leid, da der eine Waffe erfunden hat, die er wahrscheinlich nur wenige Male in seinem Leben einsetzen kann.

Dass Städte in Dystopien recht schäbig sind, liegt auf der Hand. Allerdings fehlten mir einfach soziale Elemente, die aus der heutigen Sicht revolutionär sind und nicht aus der Sicht von 1980. Beispiel: vor vielen Jahrzehnten war es total futuristisch, dass die Türen der Enterprise automatisch auf- und zugehen. Heute würde man das nicht mehr als futuristisch bewerten, da diese Technik ja schon fast ein alter Hut ist. Eine Energie-Schleuse statt einer Türe wäre hingegen wieder futuristisch, da sie ein energetisches Problem der Türen heilt, nämlich das Entweichen von Energie. Ich habe daher den Eindruck, dass kein neues Material für einen weiteren Blade Runner Teil gemacht wurde und daher neue bzw. frische Ideen fehlten.
 
@Tandeki bei Alien warst du nicht so spitzfindig. Habe mir diesen Bladerunner zwar noch nicht angeschaut, aber das klingt sehr nach "wer suchet der findet"
Effekthascherei verkauft sich leider viel zu gut, als dass sich Hollywood dessen nicht bemächtigt. Stelle mir diesen Streifen so ähnlich erbärmlich vor wie den letzten Mad Max.
Viel ist einfach nur auf die Wirkung hin optimiert. Leere Straßen sollen zB eine Atmosphäre irgendeiner Art schaffen. Wie gesagt noch nicht gesehen.
 
Hallo Biolante,

Spitzfindig ist man nur, wenn man unwichtige Kleinigkeiten besonders hervorhebt. Insofern ist auch die Frage, ob ein Detail wichtig oder unwichtig ist, wieder abhängig vom persönlichen Geschmack. Und mit meinem Geschmack repräsentiere ich in diesem Fall sicher nicht die allgemeine Meinung zu diesem Film. Ich habe ja auch nichts gegen Effekthascherei, schließlich habe ich den aktuellen Star Wars sehr genossen und auch der strotzt nur so von designtechnisch optimierten Bildern. Im Gegensatz zu Blade Runner 2049 zeigen diese aber Szenen, die dem Plot geschuldet sind, d.h. sie entstehen aus dem Plot und befördern diesen. Bei Blade Runner 2049 wirkten viele Szenen auf mich jedoch so, als seien diese nur zum Selbstzweck vorhanden. Schöne Bilder, die genauso einfach nur schöne Bilder sind, wie blaue Lichter einfach blau leuchten. Ich habe auch nicht nach Fehlern oder Punkten zum Kritisieren gesucht, im Gegenteil. Ich habe mich auf diesen Film gefreut. Dennoch haben sich mir manche Dinge einfach nur so aufgedrängt und geärgert, weil sie eben nicht meinen Vorstellungen bzw. Mindestanforderungen an so einen Film entsprachen.
 
Bei vielem gehe ich mit dir Hand in Tandeki, bei BR 2049 nicht ;)
Für mich der beste Film des jüngst vergangenen Jahres und eine klare 10/10 - obwohl! - ich dem ersten Teil nicht sehr viel abgewinnen kann weil er einfach an mir vorbeigegangen ist.
Audiovisueller Orgasmus, der starke Gefühle transportiert. Aber ich bin auch einer der Verrückten, die Mad Max Fury Road eine glatte 10/10 gibt.
Muss man doch nicht drüber streiten.
Ich werd auch böse angeguckt, weil ich Transformers fastandfurious gay of thrones und so weiter völlig albern finde, alles 0/10 (den ersten Transformers rausgenommen, der bekommt gutmütige 6/10, man ahnte da ja noch nicht, dass es noch peinlicher würde ^^).
Geschmack halt :)

Gestern habe ich das fünfte Element noch mal gesehen, toller Film und starke 8/10.
Um so schlechter finde ich da diesen Valerian. Musste den allerdings auf deutsch gucken und werde ihn ein weiteres Mal sehen müssen um sicher zu sein. Bisher 4/10 für mich.
 
@audioslave kannst du einmal erklären was du am Mad Max so besonders findest? Leider sind diese Wertungen nicht ernst zu nehmen. Weder von Tandeki noch von dir. So schlecht ich Mad Max FR auch fand - eine Null oder 10 zu geben ist albern.
Habe bisher keine gute Begründung gehört was diesen Film so ausgesprochen hervorragend macht.
Meiner Meinung nach ist das sinnfernes Kasperletheater mit äußerst dünner Story und stattdessen vielen Explosionen. Ein sehr peinlicher Film. Und noch schlimmer finde ich wie so viele Gefallen daran finden. Was genau soll daran sehenswert sein?
 
Was genau soll daran sehenswert sein?

Einfach alles :cool: für mich einer der besten Filme der letzten Jahre
Den habe ich mir 3x im Kino reingepfiffen ( ich hasse es eigentlich Filme in einer recht kurzen Zeit ein zweites mal zu sehen ). Das letzte mal wo ich sowas gemacht hab war vor 16 Jahre - bei HDR Teil 1
 
@ExXoN würde mich dennoch interessieren aus welchem Grund du den Film so herausragend findest. Ich sehe da keine Substanz. Meinst du den Sound? Die visuellen Effekte? Hairstyling? geschenkt! Das hat nichts mit Filmkunst zu tun.
 
Olympus has fallen 8/10

Line survivor 7/10

White House down 8/10

Schön patriotisch und Kopf ausschalten.
 
Das hat nichts mit Filmkunst zu tun.
Oh man ... :rolleyes: Here we go: Was ist denn deiner Meinung nach "Filmkunst"?

Nicht jeder Film muss von einem Auteur stammen oder der Auteur-Theorie folgen, nicht jeder Film muss einen Tarkovsky, Lynch, Kubrick o.a. als Regisseur/Autor/etc. haben usw. usf.
Film kann und soll ein möglich großes Spektrum an Vielfalt abdecken und dabei auch möglichst viele Zuschauer für sich vereinnahmen; wie auch immer das nun von Film zu Film und Zuschauer zu Zuschauer auch aussehen mag.

Man könnte hier auch die grundlegendste aller Fragen stellen: Was ist Kunst?

Aber um auf "Mad Max: Fury Road" zurückzukommen:
Auch wenn der Film eine recht einfache Geschichte haben mag, so ist bei diesem Film nicht die Geschichte als solche das eigentliche Hauptaugenmerk, sondern wie diese Geschichte erzählt wird. Und hier spielt der Film all die Stärken seines ihm zu Grunde liegenden Mediums aus, indem er sich voll und ganz auf seine audiovisuelle Darbietung konzentriert und dank dieser ein "regelrechtes Feuerwerk zündet".
 
Line survivor 7/10

Du meinst wohl eher "Lone Survivor", oder?

@mitcharts: ich denke nicht, dass wir hier das Fass der Diskussion "was ist Kunst?" aufmachen müssen. Nehmen wir daher lieber "schaffen" als Teildefinition von Kunst, bei der es in diesem Fall wohl lediglich um das Schaffen von Filmen geht. Und ich denke, Biolante bezieht sich eben auf den Umstand, den ich auch bei Blade Runner 2049 angeprangert habe: schöne Bilder ohne Substanz. So kann ich wie in Schindlers Liste mit dem roten Farbfleck im ansonsten in S/W gehaltenen Bild umgehen, da dieser Effekt den Film gestalterisch und inhaltlich befördert. Wenn allerdings die Schraube bei Gravity in Richtung Kamera fliegt, dann hat das für den Film keinerlei Relevanz. Man weiß instinktiv, dass diese Szene ausschließlich gedreht wurde, um den Film in 3D cooler aussehen zu lassen. Man hätte die Szene also weglassen können, ohne das dem Film an sich etwas gefehlt hätte. Und ich denke, dass das die Quintessenz der Aussage "Das hat nichts mit Filmkunst zu tun" sein sollte.
 
[...] schöne Bilder ohne Substanz. [...]
Und warum dürfen "schöne Bilder ohne Substanz" oder die von dir angesprochene Szene in "Gravity" nicht auch "Filmkunst" sein? Weil wir das so sagen?
(Was Biolante im Übrigen getan hat, als er geschrieben hat, das "Mad Max: Fury Road" keine "Filmkunst" sei.)

Genau hier setzt auch mein Beitrag #15999 an.
 
Zuletzt bearbeitet:
Auch wenn der Film eine recht einfache Geschichte haben mag, so ist bei diesem Film nicht die Geschichte als solche das eigentliche Hauptaugenmerk, sondern wie diese Geschichte erzählt wird. Und hier spielt der Film all die Stärken seines ihm zu Grunde liegenden Mediums aus, indem er sich voll und ganz auf seine audiovisuelle Darbietung konzentriert und dank dieser ein "regelrechtes Feuerwerk zündet".

nein. der Film spielt alle Schwächen aus. Sich einzig und allein auf Effekthascherei zu konzentrieren und kalkulierend darauf hoffen Anklang bei einem möglichst breiten Publikum zu finden, ist kein Qualitätsmerkmal.

Und warum dürfen "schöne Bilder ohne Substanz" oder die von dir angesprochene Szene in "Gravity" nicht auch "Filmkunst" sein? Weil wir das so sagen?
(Was Biolante im Übrigen getan hat, als er geschrieben hat, das "Mad Max: Fury Road" keine "Filmkunst" sei.)

Visuelle Bildgewalt sollte nie nur als Selbstzweck verwendet werden, da dies der Handlung zuwider läuft. Es lenkt vom eigentlichen Geschehen ab. Falls der Film also keine nennenswerte Handlung hat und nur die Bombastkarte zieht, ist das nichts weiter als Manipulation am unreflektierten Zuschauer.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hm... ich drücke mich offensichtlich nicht klar genug aus.

Ich könnte jetzt nur nochmal schreiben, was ich schon ellenlang bereits geschrieben habe. Und alle Sätze mit "wie ich schon geschrieben habe" anfangen. Deshalb nur noch ein kurzer Versuch, meinen Standpunkt zu erklären. Wenn der auch nicht fruchtet, bitte alles unter "Geschmäcker sind verschieden - so what!?" ablegen.

Mir geht es nicht darum, dass ein Film nicht schöne Bilder haben darf. Mich nerven diese nur, wenn sie das Werk an sich nicht befördern oder sogar noch den Flow des Films stören, weil man eben wie ich in Gravity denkt "buh, die Szene existiert nur wegen 3D". Um noch mit einem blöden Auto-Vergleich zu schließen: das ist für mich, als ob jemand ein richtig geiles Auto zusammenbaut und dann am Schluss einen Mercedesstern mit fünf Meter Durchmesser und zwei Tonnen Gewicht auf das Dach schraubt, weil's "geil aussieht". Und ich würde eben sagen "mag sein, aber es macht für mich das eigentlich ganz interessante Auto kaputt". Wobei diese Metapher nur auf Gravity passt. Bezüglich Blade Runner 2049 wäre es für mich kein Auto und fünf verschiedene Mercedessterne, die in verschiedenen Farben leuchten. Sieht vielleicht cool aus, ist aber für mich kein Auto und schon gar kein interessanter Film... :d

@Biolante: sehr gut ausgedrückt. Genau meine Meinung!
 
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