Kann da nur für mich sprechen: Weil manche Schwächen auch durch andere Stärken aufgewogen werden können und ich nicht der Meinung bin, dass ein Film zwingend mit seiner Geschichte steht und fällt. Beispielsweise hat ein Film wie Climax eigentlich gar keine Story, das ist im Prinzip einfach nur ein 90-minütiger Drogentrip, aber der war durch seine Inszenierung und Intensivität trotzdem eines meiner besten Kinoerlebnisse letztes Jahr.
Im Fall von Alita: Meine Wertungskala sieht so aus, dass ein 0815 Blockbuster á la Avengers, der seine zwei Stunden stumpfe Unterhaltung bietet, mir aber komplett am Arsch vorbeigeht, bei 5-6/10 rangiert. Ein Film wie Alita sticht für mich aus diesem Brei positiv heraus, weil er mir etwas bedeutet hat (durch seine Hauptfigur und die interessante Welt) und er technisch wirklich toll ist. Daher würde ich ihn nicht niedriger als 7/10 ansetzen wollen. Das ist also eine subjektive und emotionale Entscheidung. Würde das spontan mit Bumblebee vergleichen, der ist für mich ganz ähnlich. Das ist streng betrachtet auch kein überragender Film, aber ein verdammt sympathischer, der mich emotional dann auch irgendwie gekriegt hat.
Ich kann deine Ansicht aber auch gut verstehen, so ist das nicht. Ich bin da manchmal auch sehr streng, es kommt eben auf den Film an. So gehöre ich z.B. zu der Minderheit, die Mad Max Fury Road für großen Schrott hält. Weil seine Story so extrem inhaltlos ist, dass ich ihn trotz der Action einfach nur schnarchlangweilig finde. Das ist für mich dann das exakte Gegenbeispiel zu Climax. Aber wie gesagt, alles Geschmackssache