Die Geschichte wird bis fast zum Ende aus Sicht der Protagonisten erzählt, netter smarter Typ, daher nimmt man die Geschichte wie sie erzählt wird und verschwendet gar keinen Gedanken daran, dass es ja alles einfach ausgedacht sein könnte...
Oder in den Worten der Kritiker: Die Filmkritikerin
Antje Wessels schreibt, das Grundkonzept von
Der unsichtbare Gast sei eigentlich viel zu simpel, um hieraus einen Film konstruieren zu können, der nicht das x-te Krimiklischee wiederkäut. Der besondere Clou sei jedoch, dass man als Zuschauer zu keinem Zeitpunkt wisse, welche Fassung eigentlich der Wahrheit entspricht. Die von Drehbuchautor und Regisseur Oriol Paulo geschaffene, stets vollkommen subjektive Erzählperspektive der Figuren forme das Geschehen auf ihre eigene Weise. Mitunter würden sich die Rückblenden immer mehr widersprechen. Dieses Konzept der sich in jeder Szene abwechselnden Erzählperspektiven könnte vor allem dann schief gehen, wenn die Darsteller diesem permanenten Wechsel nicht gewachsen wären, so wenn Adrian sowohl als der potenzielle Mörder, als auch das brave Unschuldslamm dargestellt wird, doch Mario Casas nehme man dies ab. Dasselbe gelte für Hauptdarstellerin
Bárbara Lennie sowie für die undurchsichtige
Ana Wagener als knallharte Anwältin Virginia Goodman, die so etwas wie „Good und Bad Cop“ in einem sei. Das Ensemble trage diese schwierige Aufgabe souverän auf seinen Schultern und bleibe trotz des permanenten Perspektivwechsels jederzeit glaubhaft fokussiert, so Wessels.