Im Westen nichts Neues: 8,5/10
Damn der ist gut, dabei standen die Vorzeichen doppelt schlecht: Deutscher Kriegsfilm über WK1 und dann auch noch eine Netflix Produktion. Erstmals mir aufgefallen weil er für Deutschland ins Oscar Rennen geht in einer News vor ein paar Wochen, das Buch zu dem Film hatten wir zu Schulzeiten auch mal gelesen, ich hab da aber nicht mehr soo die Erinnerung dran. Gab viele gute Reviews, gestern Abend also "mal eben" die 35km ein Weg zum nächstgelegenen Kino gefahren wo er läuft und das war er wert.
Der braucht sich was Produktion, Schauspiel, Musik angeht vor wirklich großen Filmen in dem Genre wirklich nicht verstecken. Sei es Soldat James Ryan, 1917 etc. Jedem der ihn schaut muss sich aber halt darauf gefasst machen, dass das alles aber kein Feelgood Film ist. Ich hatte meine Freundin dabei, die am liebsten nach 20min raus gegangen wäre. Da sind teils wirklich sehr heftige und explizite Szenen bei, die aufs heftigste die Brutalität und Rohheit eines Krieges zeigen. Der Score ist "massiv" und passt gut zum gezeigten. Er ist mit 2 1/2h aber gut lang und man muss beim gezeigten das ganze durchaus etwas "aushalten".
Den wird leider kaum einer im Kino gesehen haben, ist es aber absolut Wert. Ab morgen dann auf Netflix zu sehen und man kann wirklich nur empfehlen den zu schauen. Deutsches Kino könnte soviel, wenn sie denn wollten/könnten.
Fand ihn auch krass... man ist ja so einiges gewohnt, was Brutale Gewalt, Verstümmelungen, Folter etc. in diversen Netflix Serien angeht.
Aber hier geht es um etwas, was wirklich passiert ist.
Der Film stimmt sehr nachdenklich... vor 100 oder 200 Jahren war es für jede Generation in Deutschland noch völlig normal, mindestens einen großen Krieg zu erleben.
Später geboren zu sein ist schon großes Glück.
Auch was die Beziehung zu Frankreich angeht... das war ja abgrundtiefer Hass damals. Ich bin sicher, hätten die Beteiligten des 1. WK Atombomben gehabt, sie hätten auch auf den Knopf gedrückt. Wer Gas und Flammenwerfer einsetzt, der ist sich auch sonst für nichts zu schade.
Das man das überwinden konnte, und D & FR heute sogar freundschaftliche Beziehungen pflegen, ist quasi das versteckte Happy End, das im Film nicht mehr enthalten ist, und viele Jahrzehnte brauchte.
Heute fahre ich ins Elsass, gehe dort Wandern und essen, jeder begegnet mir freundlich.
Mit dem Original kann der Film aber nicht ganz mithalten... da fehlen mir doch ein paar Details,
wie z.B. dieser Herr hier:
(Himmelstoß)
Dafür wurden zwar auch neue Details eingeflochten (Panzer kamen im alten Film glaube nicht vor),
aber es ist ein anderes Flair, das mir etwas weniger gefällt.
Würde dem Film daher insgesamt 7/10 geben